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Frohnstetten

Josefine Löffler feiert ihren 100. Geburtstag

Frohnstetten / Lesedauer: 3 min

Die Frau aus Frohnstetten blickt auf ein bewegtes Leben zurück
Veröffentlicht:17.10.2019, 08:00

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Bei guter Gesundheit kann Josefine Löffler aus Frohnstetten am Donnerstag im Kreise ihrer Familie ihren 100. Geburtstag feiern. Bescheiden und ohne große Ansprüche, dafür aber immer an allem interessiert und stets mit einem verschmitzten Lächeln auf den Lippen, so kennen und schätzen die Frohnstetter Josefine Löffler – so ist es auch kein Wunder, dass sie selbst aus ihrem 100. Geburtstag eigentlich nicht viel Aufhebens machen will.

Ich bin Gott dankbar, dass ich diesen Tag noch erleben darf.

Die 100-jährige Josefine Löffler

„Ich bin Gott dankbar, dass ich diesen Tag noch erleben darf“, antwortet die älteste Einwohnerin ihres Heimatdorfes auf die Frage, was sie im Hinblick auf ihren Jubeltag denn am meisten bewege. Überhaupt stellte der Glaube schon immer eine wichtige Säule in ihrem Leben dar und so ist es bis heute geblieben.

Soweit es ihre Gesundheit zulässt, versäumt sie keinen Sonntagsgottesdienst und ist dank der Unterstützung von Familienmitgliedern und hilfsbereiten Freunden auch bei den abendlichen Rosenkranzgebeten unter der Woche immer wieder dabei, denn das Laufen längerer Strecken fällt ihr doch zunehmend schwer.

Seniorin kocht noch jeden Tag für ihren Mann

Dass die körperlichen Kräfte in den letzten Jahren doch spürbar nachgelassen haben, hält Josefine Löffler aber nicht davon ab, jeden Tag noch für sich und ihren auch schon weit über 90 Jahre alten Mann zu kochen und so gut es geht ihren Haushalt zu versorgen. Sonntags lässt sie sich gerne zu ihrer Tochter Mina zum Mittagessen einladen.

An dem, was in ihrem Heimatort und darüber hinaus passiert ist die rüstige Jubilarin nach wie vor sehr interessiert. Für das Lesen der Zeitung nimmt sie sich jeden Morgen genügend Zeit und dank ihrer bewundernswerten geistigen Frische kann man sich mit ihr problemlos über aktuelle Themen aus verschiedenen Bereichen austauschen. Der Rückblick auf ihr Leben erfüllt sie mit großer Dankbarkeit, auch wenn es immer wieder harte und sehr entbehrungsreiche Zeiten gab.

Harte Zeiten und schöne unvergessliche Momente

Schon früh musste sie als junge Frau ihre Arbeit als Spulerin bei der Firma Eugen Ott in Ebingen aufgeben, um ihre kranke Mutter zu versorgen und nach deren Tod alleine mit ihrem Vater die Landwirtschaft umtreiben. Zwischen Hoffen und Bangen verbrachte sie die Kriegsjahre, als ihr Mann in Finnland und Norwegen eingesetzt war und schließlich in französische Kriegsgefangenschaft geriet.

Doch es gab auch schöne, unvergessliche Momente in ihrem Leben wie die Geburt ihrer Kinder, Enkel und Urenkel oder als sie 1984 mit Bekannten sechs Wochen lang in Brasilien unterwegs war, um dort ihren Bruder zu besuchen, der in Curitiba als Pallotinerpater jahrelang eine Pfarrei betreute.