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Herrlich schräger Gesang beim Ostertheater der Landjugend Storzingen

Storzingen / Lesedauer: 3 min

Die Storzinger Jugend führt den Schwank „Wein, Weib und andere Katastrophen“ auf
Veröffentlicht:23.04.2019, 11:37

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Die Landjugend Storzingen hat am Ostersonntag das Theaterstück „Wein, Weib und andere Katastrophen“ aufgeführt. Der Schwank des Autors Erich Koch hat die Zuschauer in der vollbesetzten Halle des Gemeindehauses Weckenstein bestens unterhalten. Liesel Bitterwein (Bettina Mors) muss mit Entsetzen feststellen, dass aus ihrem Teich die Fische verschwinden. Winzer Reiner Fasswein (Benjamin Haug) fischt bei der Nachbarin Liesel schwarz und wird dabei von deren Hund in den Allerwertesten gebissen. Gott sei Dank hat die Pfeife rauchende Oma Augusta (Camilla Wondrak) einige Mittel gegen eitrige Wunden, wie Altöl, Rosssalbe und Sägemehl, mit dem sie Reiners zerschundenem Hinterteil zu Leibe rückt.

Die Oma angelt ebenfalls heimlich, ist aber clever genug, sich nicht beißen zu lassen. Denn Hunde kann man gefügig machen, beispielsweise mit einem Ring Fleischwurst. Die arme Liesel sucht nun den Fischdieb, wobei der Gelegenheitstrinker Schorle-Karle (Marcel Haug) und der Urlaubsgast Kurt Balzer (Alexander Mors) in Verdacht geraten. Denn die zerrissene Hose, die als Beweis dient, scheint ständig von einem zum anderen zu wandern. Kurt ist Erfinder und mit Christa (Katharina Pozzi) verheiratet, die jedoch nach Höherem strebt.

Erfüllung geheimer Träume

Der als Franzose auftretende Ganove Gerold von und zu Speckstein (Valentin Löffler) scheint die ersehnte Erfüllung all ihrer geheimen Träume zu sein. Da passte es gut, dass Kurt als vermeintlicher Fischdieb eingesperrt worden ist. Gerold will im Auftrag eines anderen Winzers inkognito den Weinkonkurrenten Reiner ausschalten, indem er dessen Wein mit Zucker panscht, dabei soll Karl ihm nützlich sein. Doch Augusta hat ein Auge auf den Schorle-Karle geworfen und kommt ihm auf die Schliche. Um ihn zu läutern, zwingt sie ihn mit vorgehaltener Flinte den gepanschten Wein zu trinken.

Ute (Rebecca Mors), Heiners Frau, kennt ebenfalls die Eigenheiten ihres Gatten und kuriert ihn auf ihre Weise, wenn auch nicht ganz schmerzfrei. Charlotte (Jeanette Lorenz), Utes Tochter, und Peter (Malte Wondrak), Liesels Sohn, lassen sich nicht in den Nachbarschaftsstreit mit hineinziehen. Mithilfe der Hühnerleiter halten sie ihre Liebe am Leben und treffen sich nächtens, ohne dass die zerstrittenen Familien ahnen, was sich zwischen den beiden tut. Um auch tagsüber mal in Kontakt mit seiner Ute zu kommen, verkleidet sich Peter als Frau, was für weitere unliebsame Verwicklungen sorgte. Denn Kurt, der mitansehen muss, wie seine Angetraute mit dem Franzosen techtelmechtelt, verliebt sich stehenden Fußes in die Frau, die eigentlich Peter heißt. Letztendlich sorgt Augusta am Schluss dafür, dass alles ins rechte Lot und wieder auf die Reihe kommt. Bei Wein, Weib und Gesang wird Versöhnung und Verlobung gefeiert.

Das Besondere an diesem Stück waren die Gesangseinlagen bekannter Gassenhauer, die die Akteure, mal solo, mal gemeinsam, aber immer herrlich schräg und atonal von sich gaben. Der Autor hat in diesem Stück so gut wie kein Klischee im Zusammenhang Mann/Frau ausgelassen, entsprechend lagen die verbalen Themenschwerpunkte über weite Strecken unterhalb der Gürtellinie inklusive der damit einhergehenden mangelnden Hirnleistung, speziell der männlichen Denkorgane, so sie dann auch noch „in Alkohol eingelegt“ sind. Mit viel Wortwitz und noch mehr urkomischer Darstellungskunst haben die jungen Storzinger den Dreiakter umgesetzt und dem Publikum damit heftige Lachattacken beschert.