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Firmen wollen Millionen investieren

Meßkirch / Lesedauer: 3 min

Manuel Nabenhauer und Jürgen Alber verraten, was sie mit ELR-Fördergeldern machen
Veröffentlicht:28.03.2018, 14:51

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Die Freude bei den Verantwortlichen der Firmen Alber und Nabenhauer ist groß: Die beiden Unternehmen erhalten jeweils einen sechsstelligen Betrag aus dem Entwicklungsprogramm Ländlicher Raum (ELR). Bei einem Pressegespräch im Meßkircher Rathaus am Mittwochmittag berichten die Firmenchefs Manuel Nabenhauer und Jürgen Alber, was für Projekte sie mit den Fördergeldern umsetzen wollen.

Die Firma Nabenhauer aus dem Gewerbegebiet Heudorf ist auf die Bereiche Heizung, Bad und Sanitär spezialisiert. Das Unternehmen erhält 153 130 Euro für eine Betriebserweiterung: Es sollen neue Büro-, Sozial- und Besprechungsräume gebaut werden – mit insgesamt rund 300 Quadratmetern Fläche. Es wird ein Großraumbüro entstehen. Zudem werden die bestehenden Büroräume saniert. Das förderfähige Investitionsvolumen umfasst rund 1,5 Millionen Euro – die ELR-Förderung entspricht damit zehn Prozent der Gesamtinvestitionssumme. Vor allem für die Verwaltungsmitarbeiter soll sich damit die Situation verbessern, sagt Firmenchef Manuel Nabenhauer. Momentan beschäftigt die Firma 35 Angestellte, nach dem Umbau soll es Platz für 50 geben. Die Firma hat acht Auszubildende. Die Parkplätze auf dem Gelände sollen deutlich erweitert werden. Die Außenanlagen werden neu gestaltet. Zudem soll neue Büroeinrichtung angeschafft werden. „Wir hatten gehofft, dass unser Antrag durchkommt“, sagt Nabenhauer und freut sich, dass es geklappt hat.

Firmenchef kritisiert das Landratsamt

Er warte immer noch auf die Erteilung der Baugenehmigung durch das Landratsamt Sigmaringen, obwohl er den Antrag schon im Oktober 2017 eingereicht habe. Nabenhauer kritisiert in diesem Zusammenhang die Arbeitsweise der Behörde. Wäre er beim ELR-Programm 2018 nicht zum Zug gekommen, hätte er noch ein Jahr mit dem Projekt gewartet.

Die Firma Alber, die ebenfalls im Heudorfer Gewerbegebiet ansässig ist, bekommt 118 180 Euro für den Neubau einer rund 680 Quadratmeter großen Fertigungshalle. Das förderfähige Investitionsvolumen beläuft sich auf 1,18 Millionen Euro. Seit elf Jahren vereint das Unternehmen zwei Firmen – die eine ist im Treppenbau tätig, die andere im Holzbau. Im Treppenbau sind 40 Mitarbeiter, im Holzbau 25 beschäftigt. Zudem hat das Unternehmen aktuell vier Auszubildende. Im vergangenen Jahr waren es acht: „Wir haben sie alle übernommen“, berichtet Firmenchef Jürgen Alber.

Die bestehende Fertigungshalle wurde mehrfach an- und umgebaut. Sie sei jetzt nicht mehr erweiterbar. Das Unternehmen habe zudem immer mehr Kunden aus der Industrie, die entsprechend große Holzteile benötigen – diese sind teils bis zu 20 Meter lang. Von daher ist ein Hallenneubau notwendig. Hier soll der Holzbaubetrieb angesiedelt werden. „Es wird dort auch eine Lehrwerkstatt errichtet“, sagt Alber. Sozialräume sind ebenfalls vorgesehen. Zudem will die Firma Alber die bestehenden Büroräume um 250 Quadratmeter erweitern – unabhängig von der ELR-Förderung. „Dann sind wir für die nächsten zehn bis 20 Jahre entsprechend aufgestellt.“ Die Firma strebt einen Baubeginn noch in diesem Jahr an. Hätte es mit dem ELR-Zuschuss nicht geklappt, hätte Alber den Bau noch ein Jahr aufgeschoben – bis zur nächsten Förderrunde.

Meßkirchs Bürgermeister Arne Zwick ist mit dem diesjährigen Ergebnis der Förderrunde zufrieden. Neben den Firmen Alber und Nabenhauer erhalten ein privates Projekt in Meßkirch 24 000 Euro und eins in Rohrdorf 8910 Euro aus dem ELR-Programm. Insgesamt fließen 304 220 Euro nach Meßkirch. Fünf Projekte hatten dieses Jahr Förderanträge gestellt, vier kamen zum Zug. Im vergangenen Jahr hatte die Firma Keller, die ebenfalls im Gewerbegebiet Heudorf ansässig ist, 200 000 Euro ELR-Förderung erhalten. „Das ELR ist eines der wichtigeren Förderprogramme, die es gibt“, sagt Zwick. Und Wirtschaftsförderin Anna-Maria Merz ergänzt: „Es ist ein tolles Mittel, um unsere Betriebe zu unterstützen.“