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Hörstation

Abraham a Sancta Clara hört man jetzt

Kreenheinstetten / Lesedauer: 2 min

Abraham a Sancta Clara hört man jetzt
Veröffentlicht:03.12.2009, 19:20

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Der berühmte Prediger am Wiener Hof ist nun auch in seiner ganzen Wortgewalt zu hören: Die Gedenkstätte hat nämlich eine Hörstation bekommen. Der Schauspieler Rainer Hauer vom Wiener Burgtheater leiht Abraham a Sancta Clara seine Stimme. Ab kommendem Sonntag wird das Erlebnis in der Gedenkstätte plastischer.

Von unserem MitarbeiterWalter Hubbuch

Die literarische Gedenkstätte zu Ehren des Kreenheinstetter Heimatsohnes Abraham a Sancta Clara wird einer großen Umstrukturierung unterzogen. Die kleine aber sehr feine Gedenkstätte im Erdgeschoss der dortigen Pfarrscheuer bietet Freunden und Interessierten an Geschichte und Literatur Einblicke in die Lebenssituationen des Barockpredigers und die geschichtlichen Rahmenbedingungen seines Werkes in Text und Bild. Originaldrucke aus der Lebenszeit Abrahams, Nachdrucke und Plagiate geben einen Eindruck von seiner großen schriftstellerischen Begabung und literarischen Bedeutung. Nicht nur Text und Bild sind zu sehen: Ab jetzt ist der Prediger auch hörbar.

Berta Rudolf, die Leiterin der Gedenkstätte, hatte schon immer einen Traum: „Ein so sprachgewaltiger Prediger muss doch zu hören sein!“ Auf der Jahrestagung der Landeseinrichtung „Literarische Museen, Literaturland Baden-Württemberg“ in Lauffen am Neckar traf sie zwei Spezialisten aus Ulm, Jens Döring und Katrin Jedon, die Medien für Ausstellungsgestaltungen strukturieren. Sie griffen den Wunsch Rudolfs auf und kamen in die Gedenkstätte, um diese umzugestalten. Das Projekt Hörstation konnte verwirklicht werden, weil Rudolf zusammen mit Theresia Halder bei zahlreichen ehrenamtlichen Führungen das nötige Geld erwirtschaftet hatten. Die beiden Fachleute stellten die Exponate um, schafften Raum in der Gedenkstätte und installierten die langersehnte Hörstation.

Wer ist zu hören? Rainer Hauer vom Wiener Burgtheater mit fünf Auszügen aus ausgewählten Predigten, seine Tondokumente stellte er der Gedenkstätte kostenlos zur Verfügung. Der Zugang zu Abraham werde auf diesem Weg noch intensiver, meinte sie. Für die kleine Gedenkstätte ist dies eine unglaubliche Bereicherung.

Weihbischof predigt

Die umgestaltete Gedenkstätte kann ab Sonntag, 6. Dezember, nach dem Gedenkgottesdienst besucht werden, denn dort wird sie zum ersten Mal offiziell vorgestellt. Der Gedenkgottesdienst wird in der Pfarrkirche St. Michael um 10 Uhr von Weihbischof Paul Wehrle zelebriert werden. Musikalisch wird er vom Projekt- und Kirchenchor St. Michael gestaltet. Es steht somit ein großes Ereignis zum Abschluss des Abraham Gedenkjahres vor der Tür.