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Lagertechnik

25 000 Tonnen Stahl werden zu Regalen

Sauldorf / Lesedauer: 3 min

Firma Tegometall in Sauldorf baut Schwerlastregale für Industrie und Handel
Veröffentlicht:10.08.2018, 18:00

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Leser der „ Schwäbischen Zeitung “ haben im Rahmen der Aktion „Schwäbische Türöffner“ die Firma Tegometall Lagertechnik in Sauldorf besichtigt. Sie zeigten sich beeindruckt von den Dimensionen der Werkshallen und vom hohen Grad der Automatisierung bei der Produktion von Schwerlastregalen. Die Firma Tegometall beschäftigt weltweit zwischen 850 und 900 Mitarbeiter, am Standort Sauldorf sind es rund 100.

Fast jeder in Europa ist, wenn auch unbewusst, schon einmal mit Regalen der Firma Tegometall in Kontakt gekommen. Im Bereich der Ladenregale aus Stahlblech ist Tegometall einer der größten Produzenten in Europa. Der Geschäftsführer des Konzerns, Arndt Lüdtke , gab den Besuchern nach der Begrüßung eine Übersicht über die verschiedenen Bereiche der Firma, deren Verwaltungssitz in Lengwil in der Schweiz ist. Die zwei deutschen Hauptwerke sind in Krauchenwies (Ladenbau, Logistik) und Sauldorf (Lagertechnik, Coilspaltung). Ferner gibt es kleinere Außenstellen in der Schweiz, in Polen und Slowenien sowie Vertriebs- und Logistikzentren in England und Frankreich. „Aber 95 Prozent unserer Produktion sind made in Germany“, betont Lüdtke.

Hauptkunden von Tegometall sind Handelskonzerne sowie Bau- und Gartenmärkte. Einer der Großkunden ist Ikea, aber auch Lidl und ähnliche Discounterketten zählen dazu. Dass der Firma das Geschäft nicht ausgeht, liegt daran, dass die Läden ständig umgebaut werden. „Es gibt mehr Umbau als Neubau“, sagt Lüdtke. So wäre die Konkurrenz bei österreichischen Drogeriemärkten so groß, dass fast alle in kurzen Zyklen sich neu präsentieren müssen, um ihre Kundschaft zu halten. Auch die Lebensmittelmärkte, die bislang kaum vom Online-Handel betroffen sind, wollen ihrer Kundschaft durch höherwertige Ladenausstattungen an sich binden.

Oliver Ley, der Vertriebsleiter, erklärte das System der Lagertechnik. Gerade für Baumärkte hat Tegometall ein 2-in-1-Regalsystem entwickelt, in dem unten die Ware präsentiert wird und oben die Paletten gelagert werden. Regale für Europaletten sind maximal 16 und in der Regel acht Meter hoch und werden je nach vorgesehener Belastung geplant. Beim Gang durch die Lagerhallen der Firma konnten die Besucher diese Konstruktionen dann gleich in Augenschein nehmen.

Spektakuläre Produktionshallen

Spektakulär war der Gang durch die Produktion. Auf 28 000 Quadratmetern Fläche, mit Eisenbahnanschluss und sechs Kilometern eigenem Schienennetz, werden jährlich rund 25 000 Tonnen Stahl in riesigen Maschinen verarbeitet. „Die Maschinen sind zum größten Teil Eigenkonstruktionen“, sagt Lüdtke. Deshalb dürfen sie auch nicht fotografiert werden, denn die Konkurrenz schläft nicht. Tonnenschwere Stahlblechrollen, sogenannte Coils, werden vor Ort in etwa 30 Zentimeter breite Streifen zerschnitten, aus denen dann in einem Rollenformwerk die Rohlinge für die Regalsegmente hergestellt werden. Große Stanzmaschinen stanzen die notwendigen Öffnungen in die Stahlkomponenten. Dabei fühlt man den Boden beben. Stanzabfällte werden auf einem Magnetband dem Recycling zugeführt.

Lichtschranken schützen die Mitarbeiter vor offenen Systemen, indem sie sofort die Maschine anhalten, wenn die Lichtschranke unterbrochen wird. Arbeitssicherheit ist ein zentrales Thema im Werk, wo mit solchen Gewichten und Kräften gearbeitet wird, dass jeder kleine Unfall fatale Folgen haben könnte. „Jedes Werk hat einen Sicherheitsbeauftragten, der ständig die Anlagen überprüft“, sagt Lüdtke. Vollautomatische Schweißroboter verbinden Traversen und Haken an den Elementen, sodass die Mitarbeiter nicht durch zahllose Schweißarbeiten gesundheitlich belastet werden.

Das Werk hat einen hohen Automatisierungsgrad und es sind auch weitere Investitionen in die Automatisierung geplant. „Das macht unsere Konkurrenzfähigkeit und Qualität aus“, sagt Lüdtke.