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Realschule

„Sorgen um Zukunft der Realschule sind unbegründet“

Mengen / Lesedauer: 3 min

Schulamtsleiter Gernot Schultheiß will Unsicherheiten bei Eltern und Lehrern mit Gesprächen begegnen
Veröffentlicht:06.12.2016, 19:53

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Die Zukunft der Realschule ist nicht gefährdet und Schulamt und Schulträger wollen gemeinsam mit der Schulleitung daran arbeiten, die Schule weiter zu stärken. Diese zwei Botschaften zu vermitteln, ist Schulamtsleiter Gernot Schultheiß nach seinem Besuch an der Realschule am Montag besonders wichtig. „In den Gesprächen mit Lehrern und Eltern war eine große Unsicherheit zu spüren, die eigentlich ganz unbegründet ist“, sagte er.

Offenbar haben viele den Eindruck, dass die Weiterentwicklung der benachbarten Sonnenlugerschule von der Werkrealschule zur Gemeinschaftsschule sich negativ auf die Realschule auswirken könnte. „Dann gibt es noch die für alle Beteiligten neue Situation, dass Schüler an der Realschule künftig zwei verschiedene Schulabschlüsse erwerben können: den Hauptschul- und den Realschulabschluss“, sagte Gernot Schultheiß.

Erst vor zwei Wochen habe außerdem die Landesregierung verkündet, dass Fünft- und Sechstklässler ab sofort in einer Orientierungsstufe gemeinsam auf dem mittleren Bildungsniveau (dem der Realschule) unterrichtet werden sollen und am Ende der sechsten Klasse entschieden werde, auf welchem Niveau es für das einzelne Kind weiterginge. „Wie das genau funktionieren soll, muss die Schule mit unserer Hilfe erarbeiten und dann gut kommunizieren“, sagt Schultheiß. „Vor allem müssen auch die Grundschullehrer informiert werden, denn die sind bei den Eltern die wichtigsten Berater bei der Schulwahl.“

Gespräch mit Elternbeiräten

Er betont, dass die grün-schwarze Regierung die Realschulen stärken wolle. „In Mengen muss sich niemand Sorgen um die Existenz der Schule machen“, sagt er. Genau dies wolle er gemeinsam mit Schulrätin Eleonore Wiehl , die im Schulamt für diese Schulart verantwortlich ist, in einem Arbeitskreis den Elternbeiräten vermitteln.

Im Gegensatz zur Gemeinschaftsschule wird an der Realschule auch mit dem neuen Bildungsplan weiter im Klassenverbund unterrichtet. „Weil die Realschule in Mengen eine kleine Schule ist, steht sie vor der Herausforderung, wie sie damit umgeht, wenn sich am Ende der sechsten Klasse herausstellt, dass fünf Kinder künftig auf dem niedrigeren Niveau unterrichtet werden sollten“, sagt Wiehl. Da alle Schüler weiter die Realschule besuchen sollen, aber für so wenige Schüler keine eigene Klasse gebildet werde, müsse nach internen schlüssigen Lösungen gesucht werden. „Aber da sind wir auf einem guten Weg“, findet Schulleiterin Mechtilde Kniele.

Eine weitere wichtige Zukunftsaufgabe ist die Schärfung des Schulprofils. „Wenn die Realschule einen Schwerpunkt anbieten kann, den es nicht überall gibt, wird sie auch für Familien aus dem Umland interessant“, so Wiehl. Denkbar wäre etwa, bilingualen Unterricht anzubieten. „Wir haben zwei Lehrer mit der entsprechenden Ausbildung, die sich das in den Fächern Biologie, Naturphänomene, Technik (BNT) und Musik vorstellen könnten“, sagt Kniele . Ein entsprechender Antrag muss beim Kultusministerium gestellt werden.

Bei ihrem Besuch an der Realschule haben Schulamtsleiter Gernot Schultheiß und Schulrätin Eleonore Wiehl betont, wie gut die Stadt Mengen in Sachen Bildung aufgestellt ist. „Für Eltern und Schüler aus Mengen ist es eine gute Sache, dass in der Stadt alle Schulformen angeboten werden“, sagte Schultheiß. Darauf, dass es in Mengen ein Gymnasium, die Realschule und seit diesem Jahr auch eine Gemeinschaftsschule gebe, würden andere Städte neidisch schauen. „Auch größere“, fügte der Schulamtsleiter hinzu. Gemeinsam mit den Schulleitungen und dem Schulamt hätte es die Stadtverwaltung als Schulträger geschafft, sich gut für die Zukunft aufzustellen. „Wir sind der einzige Schulstandort im Kreis, der alle Schulformen vor Ort hat“, betonte auch Bürgermeister Bubeck. Immer wichtiger würde bei den Familien auch, die Entscheidungsmöglichkeit zwischen einer Halbtagsschule (Realschule) und einer Ganztagsschule (Gemeinschaftsschule) zu haben.