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Regio Airport Mengen wird zur Teststrecke für autonomes Fliegen

Mengen / Lesedauer: 3 min

Ministerium fördert das Projekt E-Fliegen mit 1,3 Millionen Euro – Wichtige Zukunftstechnologie
Veröffentlicht:24.07.2019, 16:25

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Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau fördert mit dem Projekt E-Fliegen den Aufbau einer Testumgebung für elektrisches, energieeffizientes und autonomes Fliegen mit 1,3 Millionen Euro. Als Standorte wurden der Regio Airport in Mengen sowie der Flugplatz in Lahr im Schwarzwald ausgewählt. Das hat Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut am Mittwoch in Stuttgart bekannt gegeben.

„Wir haben in Baden-Württemberg eine gute Ausgangsposition in dieser wichtigen Zukunftstechnologie. Diese wollen wir weiter ausbauen. Mit dem Projekt stärken wir gezielt den Standort Baden-Württemberg und seine Innovationskraft in diesem wichtigen Zukunftsmarkt. Denn für die Mobilität der Zukunft kann elektronisches, energieeffizientes und autonomes Fliegen ein zentraler Baustein sein“, sagte die Ministerin.

Ziel des Projekts „E-Fliegen“ ist es, ein geeignetes Testumfeld für die Demonstration und die Erprobung von Drohnen und Flugtaxis in Baden-Württemberg zu identifizieren. Dazu wurden in einer Zukunftsstudie zunächst Anwendungsszenarien sowie ein Lastenheft für einen möglichen Forschungs-, Entwicklungs- und Erprobungsflugplatz entwickelt. Nach Abschluss der Studie Ende März dieses Jahres wurden die Ergebnisse analysiert und der Universität Stuttgart übergeben. Die Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik der Universität Stuttgart koordiniert nun den Aufbau der nötigen Infrastruktur. Neben der Deutschen Flugsicherung und dem Regierungspräsidium Stuttgart engagieren sich weitere Partner im Aufbau der Testumgebung.

Umfangreiche Analyse

Nach umfangreicher Analyse der Standorte in Baden-Württemberg entschied der Projektlenkungsausschuss Anfang Juni, an den Flugplätzen in Lahr und in Mengen eine Testumgebung aufzubauen. Am Standort Lahr soll ein Testfeld für urbanes Fliegen errichtet werden, um den Forschungsbedarf in diesem Bereich abzudecken. Ein weiteres Testfeld mit dem Schwerpunkt autonomes Fliegen soll in Mengen entstehen. Mit beiden Standorten wurden bereits Abstimmungsgespräche aufgenommen. „Die beiden Standorte eignen sich für die jeweilige Ausrichtung hervorragend und ergänzen sich in idealer Weise. Darüber hinaus schaffen wir mit diesem Ansatz in Baden-Württemberg die Möglichkeit, flexibel auf zukünftige Entwicklungen reagieren zu können“, so Walter Fichter vom Institut für Flugmechanik und Flugregelung der Universität Stuttgart. „Die Stadt Mengen begrüßt die Entscheidung, am Regio-Airport Mengen ein Forschungs- und Entwicklungsprojekt zum unbemannten Fliegen mit Flugdrohnen einzurichten. Der Regio Airport bietet hierfür die optimalen Rahmenbedingungen“, sagte Mengens Bürgermeister Stefan Bubeck.

Konzept wird erarbeitet

Als nächste Schritte werden mit den Partnern vor Ort Umsetzungskonzepte erarbeitet. Beide Standorte tragen dazu bei, am Innovationsstandort Baden-Württemberg zeitnah zukunftsweisende Forschungsergebnisse vorweisen zu können. Erster Nutzer des Testfelds wird das in Baden-Württemberg ansässige Unternehmen Thales sein, das unter anderem Teile der Infrastruktur am Testfeld für Forschungszwecke beistellt. „Vor dem Hintergrund der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen wie dem Klimawandel und der zunehmenden Urbanisierung, die bestehende Verkehrssysteme an ihre Belastungsgrenzen führt, müssen neue energieeffiziente und umweltfreundliche technologische Lösungen identifiziert, erprobt und zur Marktreife entwickelt werden“, sagte Im Luftfahrtbereich liefern wir hier einen wesentlichen Beitrag zu den modernen Mobilitätsszenarien in der Erprobung energieeffizienter, elektrischer Antriebe und autonomer Systeme. In Zukunft wird ein Flugtaxi genauso selbstverständlich sein wie ein Smartphone“, sagte der Unternehmer und Vorstandsvorsitzende des Forums Luft- und Raumfahrt Baden-Württemberg, Rolf-Jürgen Ahlers.

Die Anwendungsgebiete des E-Fliegens sind vielseitig. So können elektrisch betriebene Flugzeuge die Regionalflughäfen verbinden und die großen Flughäfen entlasten. Darüber hinaus bieten Flugtaxis die Möglichkeit, emissionsarme Verkehrskonzepte zu ergänzen und nachhaltig zu etablieren. Weitere Einsatz- und Anwendungsgebiete reichen von der Logistik über die Beobachtung von Naturschutzgebieten bis zu Wartung von schwer erreichbaren Gebäuden oder Anlagen.