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Leerstandsmanagement

Mengen geht bei Leerstandsmanagement neue Wege

Mengen / Lesedauer: 3 min

Vermittler soll aktiv auf potenzielle Interessenten zugehen – Lenkungskreis plant bessere Parkplatzvermarktung
Veröffentlicht:30.11.2016, 18:02

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Stadtverwaltung und Gewerbeverein wollen bei der Stärkung der Mengener Innenstadt noch enger zusammenarbeiten. Dem Gemeinderat sind am Dienstag die Handlungsempfehlungen des Lenkungskreises vorgestellt worden, bei denen es vor allem um die Vermittlung des Park- und Verkehrskonzepts, die Präsenz der Einzelhändler im Internet, stärkere Vernetzung und die Problemminimierung beim Wochenmarkt ging. Außerdem haben die Räte den Beitritt der Stadt Mengen zum Marktplatz Donau beschlossen. CDU und SPD unterstützen die Stadtverwaltung auch dabei, in Sachen Leerstandsmanagement neue Wege zu gehen.

Im Lenkungskreis, dem Vertretern der Stadtverwaltung und des Gemeinderats auch Einzelhändler, Gastronomen, der Gewerbeverein, Handwerker, Vertreter der Banken und des Tourismusbereichs sowie Hauseigentümer angenhören, wurden die Bereiche beleuchtet, die die Imakomm Akademie GmbH bei ihrer Standortanalyse als ausbaufähig identifiziert hatte.

Parken: Um die vom Grundsatz her gute Strategie zum Parken in den Köpfen der Einwohner und Besucher der Stadt zu festigen, sollen verschiedene Parkflyer für Kunden und diejenigen, die in der Stadt arbeiten, erstellt werden. Zusätzliche Schilder sollen auf die unterschiedlichen Parkzonen aufmerksam machen.

Verkehr beim Wochenmarkt: Intensiv hat sich der Kreis mit dem Markt beschäftigt. „Die Straßensperrung belastet die Einzelhändler sehr“, so Matthias Prüller von Imakomm. Trotz intensiver Abwägung verschiedener Standorte sei man zu keiner optimalen Lösung gekommen, sodass die Strategie zunächst bedeute, den Markt vor dem Rathaus zu behalten und mit Schildern Autofahrern bereits am Stadteingang auf die Sperrung hinzuweisen. Auch ein Umleitungsflyer soll helfen.

Leerstandsmanagement: Obwohl es seit 2009 gelungen sei, die Leerstände von 32 auf 19 zu minimieren, sehen alle Beteiligten Handlungsbedarf in diesem Bereich. Die Stadtverwaltung hat sich gemeinsam mit Imakomm und Marketingexperten von Marco Consulting zu diesem Thema ausgetauscht und möchte einen für eine Kommune komplett neuen Weg einschlagen: „Anstatt passiv auf Anfragen von Hauseigentümern mit leeren Geschäftsräumen oder interessierten Händlern oder Filialisten zu reagieren, wollen wir selbst aktiv werden und auf Händler zugehen, deren Sortimente passen würden“, sagte Bürgermeister Stefan Bubeck . Da Wirtschaftsförderer Manuel Kern für diese Aufgaben nicht genug Kapazitäten habe, soll dies durch einen Freiberufler abgedeckt werden, der von der Stadt zu diesem Zweck geringfügig beschäftigt wird. „Der würde von uns und Imakomm mit Kontaktadressen von Eigentümern und infrage kommenden Händlern und Filialisten versorgt werden“, so Bubeck weiter. Bei einer erfolgreichen Vermittlung soll es eine Provision geben.

Maklertätigkeiten wird der Vermittler aber keine übernehmen, sondern lediglich an entsprechende Stellen übergeben. Insgesamt sollen für diese Tätigkeit im kommenden Jahr maximal 10000 Euro zur Verfügung gestellt werden (inklusive der Leistungen von Imakomm und Marco Consulting). „Es ist ein Versuch, wenn es nicht erfolgreich ist, stampfen wir das Konzept wieder ein“, so Bubeck. Während Michael Wild (Freie Bürger) diese Aufgabe eher beim Gewerbeverein angesiedelt sah, wollte Liane Schmid ( SPD ) gern die Eigentümer der Immobilien finanziell mit einbinden. Das wurde von der Verwaltung allerdings als problematisch angesehen. „Vielleicht lässt sich da was machen, wenn das Management erfolgreich läuft“, so Bubeck. Mit sieben Gegenstimmen aus den Reihen der Freien Bürger wurde der Vorschlag der Verwaltung angenommen. Gegenüber der SZ sagte Bubeck, dass es bereits potenzielle Kandidaten für den Vermittlerjob in Mengen gäbe. Aus dem Ort soll derjenige laut Bubeck nämlich schon kommen, da Ortskenntnisse Grundvoraussetzung seien. „Das nötige Netzwerk zu Händlern und Filialisten kann derjenige dann mithilfe der Imakomm aufbauen.“

In der morgigen Ausgabe lesen Sie mehr zum Thema Wochenmarkt und den Aufgaben, die der Gewerbeverein laut verabschiedeter Strategie übernehmen wird.