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Männervesper

„Mann sein ist schwierig, aber möglich“

Mengen / Lesedauer: 2 min

Felix Ruther spricht beim Männervesper in Mengen
Veröffentlicht:11.03.2018, 17:10

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Von der Krise der Männlichkeit hin zum neuen Mann – diesen interessanten Weg zeigte der Schweizer Naturwissenschaftler und Theologe Felix Ruther in einem lebendigen und lebensnahen Vortrag beim Männervesper der Stadtmission Mengen auf. Die Aussagen von Ruther trafen dabei offenbar die Seele der Zuhörer, was sich im Anschluss in zahlreichen Wortmeldungen und angeregten Gesprächen an den Tischen widerspiegelte.

Nach einem Vesper beleuchtete Ruther die vier „Farben“ der Männlichkeit, die in den Rollen Vater (Verantwortlichkeit), Kämpfer (Konkurrenzverhalten), Liebhaber (Verletzlichkeit) und Prophet (Unabhängigkeit) zum Ausdruck kämen. In der gesunden und reifen Persönlichkeit eines Mannes würde jede dieser vier Ausprägungen ausreichend zur Geltung kommen. Dabei sei jedoch Maß und Mitte notwendig, denn jede der Ausprägungen könne auch zu stark ausgelebt werden. Dann werde beispielsweise der Vater zum Tyrannen und der Kämpfer zum Masochisten, während der Liebhaber zum Süchtigen mutiere und der Prophet zum losgelösten Manipulator.

Um an den hohen Anforderungen, die Gesellschaft und Familie an den Mann stellen, nicht zu scheitern, helfe es, sich auf den zu besinnen, der das Mannsein in seiner Ganzheit vorgelebt habe. Ruther zitierte Franz Alt: „Unsere Gesellschaft braucht neue Männer und neue Männer gibt es am schnellsten, wenn sie sich auf Jesus besinnen. Er gab Schwachheit zu, konnte leiden und mitleiden und hatte natürliche Autorität, die sich nicht auf die Macht der Gruppe oder auf Statussymbole stützen musste.“ Das Geheimnis von Jesus sei dessen Verbindung zu seinem himmlischen Vater gewesen, nachdem sein Ziehvater Josef schon früh gestorben sei. Darin sei er ein Vorbild. Viele Defizite bei Männern seien durch sog. Vaterwunden entstanden (abwesende, sprachlose oder zu strenge Väter). Solche Vaterwunden könnten aber durch die Beziehung zu Gott, dem himmlischen Vater, heil werden.

Pastor Jochen Steinle musste als Gastgeber mit seinem Team wegen des hohen Teilnehmerzuspruchs kurzfristig zusätzliche Tische aufstellen, konnte aber dennoch erleichtert feststellen, dass „wohl alle satt geworden“ seien. Die Stadtmission veranstaltet das Männervesper mit wechselnden Referenten zweimal jährlich.