Drückjagd

Jäger erlegen 17 Wildschweine

Rulfingen / Lesedauer: 3 min

Drückjagd in Rulfingen und Krauchenwies wurde absichtlich nicht angekündigt
Veröffentlicht:27.01.2014, 18:50

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17 erschossene Schweine und fünf erlegte Füchse: Das ist die Bilanz einer Drückjagd, die am Samstag im Bereich Rulfingen und Krauchenwies stattfand. Bewusst haben die Jäger im Vorfeld darauf verzichtet, die Drückjagd über eine Pressemitteilung anzukündigen – die Erfahrungen aus Meßkirch wirkten offensichtlich nach. Wie in der SZ berichtet, hatte es dort vor einigen Wochen nach einer Drückjagd erhebliche Irritationen gegeben. Tierschützer hatten in Meßkirch protestiert, ein Rechtsanwalt wollte die beteiligten Jäger anzeigen.

Jagdgegner sollten nicht vorab informiert werden

„Wir wollten nicht irgendwelche Jagdgegner oder Störer auf den Plan rufen“, sagt Fritz Fischer , der Jagdleiter der Drückjagd in Rulfingen und Krauchenwies. Er weist darauf hin, dass Jäger manches Mal von Jagdgegnern „unter der Gürtellinie“ angegriffen würden. Auf übelste Art und Weise werde man angegangen, beispielsweise als „Tiermörder“ bezeichnet. Um solchen Vorwürfen zu entgehen, habe man auf eine vorherige Ankündigung in der Presse verzichtet. Dem Landratsamt habe man aber Bescheid gesagt. „Ist eine gute Idee“ habe der Erste Landesbeamte Rolf Vögtle gesagt, als er hörte, dass die Jäger mit Blick auf die Meßkircher Erfahrungen keine Ankündigung in der Presse wollten.

Grundsätzlich müssen Drückjagden in der Regel gar nicht vorab beim Landratsamt angemeldet werden. Darauf weist Stefan Vollmer vom Fachbereich Forst hin. Ausnahme seien Drückjagden an Sonntagen, die müsse man wegen der gesetzlichen Sonn- und Feiertagsregelungen melden, allerdings erst im Nachhinein. „Viele Jagden kriegen wir gar nicht mit“, bemerkt Vollmer. Er bestätigt, dass das Landratsamt von der Drückjagd am Samstag vorab informiert war. Darüber hinaus bestehe keine Pflicht für die beteiligten Jäger, die Drückjagd vorher via Tageszeitung oder städtische Mitteilungsblätter anzukündigen.

110 Jäger, 33 Treiber und neun Hundeführer mit 15 Hunden waren am Samstag im Einsatz. 17 Wildschweine wurden erlegt: 13 Frischlinge, zwei junge Keiler und zwei junge Bachen. Zusätzlich erlegten die Jäger fünf Füchse. Gejagt wurde laut Jagdleiter Fischer auf einer Fläche von etwa 150 Hektar im Mengener Stadtwald in Rulfingen, auf 30 Hektar im Fürstlichen Wald in Krauchenwies und etwa 30 Hektar im Gemeindewald Krauchenwies.

Fritz Fischer weist darauf hin, dass ein zu hoher Wildschweinbestand zu Schäden bei Landwirten führt – und das wiederum belastet dann letztlich die Pächter, sprich die Jäger. Die müssen dann die Schäden begleichen. Auch hätten Wildschweine eine hohe Reproduktionsrate. Man habe bei der Drückjagd auch gesehen, dass sich der Bestand vermehrt habe. „Man musste dringend was tun“, meint Fischer. Die Jäger der drei Reviere kamen im Vorfeld der Jagd zusammen und entwickelten eine gemeinsame Strategie für die revierübergreifende Drückjagd.

Sicherheit war wichtigstes Ziel für die Organisatoren

Oberstes Ziel sei die absolute Sicherheit für alle Jagdteilnehmer, einschließlich der Jagdhunde, gewesen. Fischer spricht von einem „Novum“, dass es gelungen sei, eine revierübergreifende Jagd zu organisieren. „Jäger sind sich auch nicht immer grün“, merkt er dazu mit Humor an. Damit Spaziergänger im Wald oder Waldarbeiter auf die Drückjagd aufmerksam wurden, hatten die Jäger entsprechende Warnschilder angebracht.

Mit dem Jagdergebnis, den 17 erlegten Wildschweinen, ist Fischer überaus zufrieden. „Das war weit mehr als wir eigentlich erwartet haben.“ Die Jagd selbst sei sehr diszipliniert abgelaufen.