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Totes Baby

Haftbefehl: Mutter steht unter Mordverdacht

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Haftbefehl: Mutter steht unter Mordverdacht
Veröffentlicht:31.05.2017, 15:23

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Die 23-jährige Frau, die am späten Abend des 24. Mais ihr neugeborenes Kind unmittelbar nach der Geburt in der Nähe eines Hofes in Rulfingen getötet haben soll, sitzt nun in Untersuchungshaft. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Ravensburg wurde sie am Mittwoch dem Haftrichter des Amtsgericht Ravensburg vorgeführt. Dieser erließ gegen die Frau Haftbefehl wegen Verdachts des Mordes. Das teilten die Staatsanwaltschaft und das Polizeipräsidium am Mittwoch mit.

Bei Haftvorführung wiederholte die Beschuldigte aus dem Landkreis Konstanz im Wesentlichen die Angaben, die sie bereits während der ersten Vernehmung gemacht hatte: Sie habe die die Schwangerschaft ihrem Umfeld verschwiegen und vorgehabt, das Kind nach der Geburt in einer Babyklappe abzulegen. Sie räumte ein, das Kind bei Rulfingen zur Welt gebracht und anschließend getötet zu haben. Sie ließ es anschließend bei den Strohballen zurück, wo es am Samstagnachmittag von einem Jugendlichen gefunden wurde. Sie war an dem Abend in Begleitung weiterer Personen in zwei Autos unterwegs und soll die Tat angeblich auch vor diesen verheimlicht haben.

Der Richter habe sich außerdem entschieden, die Frau sofort in Untersuchungshaft zu nehmen. „Es liegt aus Sicht des Haftrichters der Verdacht auf Mord aus niederen Beweggründen vor“, sagte Oberstaatsanwalt Karl-Josef Diehl. „Das bedeutet, dass der Beweggrund im krassen Missverhältnis zur Tat steht. Der Mord hat offenbar stattgefunden, weil das Kind aus Sicht der Frau nicht in ihre Lebenswelt passte.“

Ermittlungen gehen weiter

Die Ermittlungen zu den weiteren Hintergründen und den genauen Tatumständen werden weitergeführt. „Es gibt noch viele Einzelheiten zu klären und Sie können sicher sein, dass sich die Ermittler genau dieselben Fragen stellen wie Ihre Leser“, sagte Diehl gegenüber der „Schwäbischen Zeitung“.

Vor allem in den sozialen Netzwerken hatten viele Menschen ihr Unverständnis für die Tat geäußert und die Rolle der anderen Personen hinterfragt.