Liebfrauenkirche
Frauen aus Surinam finden klare und mutige Worte
Mengen / Lesedauer: 3 min
Der Weltgebetstag der Frauen findet am Freitag, 2. März, um 19 Uhr in der Liebfrauenkirche statt. Um 18.45 Uhr ist Einsingen: Jedes Jahr werden Lieder aus dem jeweiligen Land gesungen. Dieses Jahr sind es die Frauen aus Surinam, die den Gottesdienst vorbereitet haben und das Heft mit ihren Anliegen in die Welt hinausgegeben haben. Eine ökumenische Gruppe von 15 Frauen aus Scheer, Mengen, Ennetach und Blochingen bereitet unter der Leitung von Isolde Schneider den Gottesdienst vor und lädt alle Frauen und Männer ein, mitzufeiern. Weltweit feiern Frauen an diesem Tag den Gottesdienst, sodass es ein weltumspannendes Gebet, das 24 Stunden dauert, ist. Die Kollekte unterstützt weltweit Frauenprojekte.
Noch wird vorbereitet: Auf dem Tisch im katholischen Gemeindehaus stehen kleine Surinam-Flaggen und die Hefte, in denen die Frauen aus Surinam Texte, Lieder, Kochrezepte aus ihrem Land zusammengetragen haben. Surinam ist ein kleines Land in Südamerika, das selten in den Schlagzeilen der Medien steht. Als Teil Amazoniens weist es eine sehr hohe Biodiversität auf. Die Frauen schreiben, dass auf fast 90 Prozent des Landes Regenwälder mit rund 1000 Baumarten stehen. Im deutschen Wald wachsen rund 30 Baum-arten. Die Bevölkerung besteht aus vielen unterschiedlichen Ethnien.
Schöpfung im Mittelpunkt
Den Weltgebetstag haben sie unter dem Titel „Gottes Schöpfung ist sehr gut!“ gestellt. Im Mittelpunkt des Gottesdienstes steht der Schöpfungsbericht aus dem Buch Genesis. Bei den vier Vorbereitungstreffen ist in der Regel ein Abend für die Auslegung des Bibeltextes vorgesehen. Die Bibelarbeit sei in diesem Jahr ein bisschen zu kurz gekommen, bedauern die Frauen der Vorbereitungsgruppe. Die Theologin Brunhilde Raiser arbeitet nicht mehr mit. „Sie hat der Textauslegung in der Vorbereitungsphase viel Platz eingeräumt und hat uns die Texte sehr gut erklären können“, berichten die Frauen. Brunhilde Raiser hatte bereits 2017 angekündigt, dass sie für ein paar Jahre pausieren werde.
Im Gottesdienst melden sich die Frauen aus Surinam direkt zu Wort und sprechen über ihre Sorgen und ihr schwieriges Leben. Diese Rollen werden von Frauen aus der Gemeinde eingenommen und gesprochen, so bekommt der Gottesdienst eine sehr lebendige Form. Ihre Fürbitten kreisen um den Schutz der Schöpfung, sie sprechen die Umweltschäden und die Ausbeutung an. Die Frauen des Weltgebetstages finden klare und mutige Worte, um anzuprangern, was an Ungerechtigkeiten und Zerstörung tagtäglich geschieht. Die Frauen im Surinam wissen um die Kraft des Wortes und des Gebets. Die Botschaft der Frauen aus Surinam findet weltweit Gehör. Bei den Vorbereitungen geht es um die Verteilung der Sprechrollen, die Symbole, das gemeinsame Feiern und den Empfang im katholischen Gemeindehaus. Die Frauen bereiten ein Büfett mit kleinen Speisen vor, weil die Begegnung nach dem Gottesdienst wichtig ist. Dazu sind alle Besucher eingeladen. Das Weltladenteam wird mit einem Stand vertreten sein.