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Rollstuhlinitiative

Die „roll out Rollstuhlinitiative“ nimmt Arbeit auf

Ennetach / Lesedauer: 3 min

Die „roll out Rollstuhlinitiative“ nimmt Arbeit auf
Veröffentlicht:04.12.2009, 19:10

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Die „roll out Rollstuhlinitiative für eine barrierefreie Umwelt und mehr Freizeitmobilität“ hat sich vor kurzem gegründet. .Die drei Hauptinitiatoren Robert Sauer, Blochingen, Angelika Pfaff , Sigmaringen und Volker Neigum, Mengen hatten alle im Landkreis Rollstuhlfahrende Mitbürger zur Gründungsversammlung eingeladen.

Von unserem MitarbeiterMichael Jäger

Einleitend verwies Robert Sauer nochmals deutlich auf die Wichtigkeit dieser Neugründung, denn ein Zentimeter Unebenheit auf der Straße, dem Gehweg oder der Wohnung, stellt Rollstuhlfahrer oft vor große Herausforderungen. Das Ziel ist es, dass alle Rolli-Fahrer mehr Lebensfreude entwickeln und auch wie gesunde Menschen die sonntägliche Ausfahrt und den Urlaub barrierefrei genießen können. Seit 11 Jahren treffen sich die engagierten Damen und Herren zu einem kreisinternen monatlichen Stammtisch, um Gedanken und Erfahrungen aus dem täglichen Umgang miteinander zu diskutieren und auszutauschen.

Die Initiative will betreffende Behörden und Kommunen Hinweise und Vorschläge unterbreiten, wie eine barrierefreie Landschaft aussehen könnte. Treppen, Pflastersteine in den Fußgängerzonen, Wasserrinnen und auch Bordsteine sind für Rollstuhlfahrer wie auch für Leute die mit einem Rollator unterwegs sind sowie Kinderwagen oft unüberwindbare Hindernisse. Ebenso will die Initiative bei Neubauten jeglicher Art schon in der Planungsphase auf mögliche Hindernisse für Rollstuhlfahrer hinweisen. Als Beispiel nannte Sauer die Neugestaltung des Bootshauses und der anschließenden Promenade in Sigmaringen , die anlässlich der kleinen Landesgartenschau 2013 derzeit umgestaltet wird. Hierfür gibt es vom Land Baden-Württemberg einen Zuschuss, so Sauers Argumentation und man könne doch zukünftig die Zuschüsse von der barrierefreien Bauweise abhängig machen.

Vorstand hat viel vor

Auch öffentliche Toiletten müssen für die Rolli-Fahrer zugänglich sein, vielfach fehlt noch ein flächendeckendes behinderten gerechtes Toilettennetz. Ein weiterer Schwerpunkt des Wirkens wird es sein, die bestehenden Wander-und Radwege zu analysieren und gegebenenfalls auf die Hemmschwellen aufmerksam zu machen. Langfristig gesehen sollen taugliche Wege katalogisiert und als Wanderführer mit Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten herausgeben werden, davon können auch der Touristikverbund Hohentengen, Herbertingen, Mengen, Scheer und Sigmaringendorf maßgeblich profitieren.

Bürgermeister Stefan Bubeck begrüßte die Eigeninitiative der Rolli-Fahrer, denn sie sind es, welche die kleinsten Hindernisse wahrnehmen. Auch die Stad Mengen werde verstärkt die Ratschläge von Rolli-Fahrer bei ihren Planungen, gerade was die Neugestaltung des Stadtkerns angeht mit einfließen lassen, so Bubeck.

Nach der Gründung des Vereins stimmten alle der Satzung einstimmig zu. Erster Vorsitzender ist Robert Sauer, der Stellvertreter ist Volker Neigum, Kassiererin ist Angelika Pfaff und Schriftführerin ist Petra Scholz, sowie als deren Stellvertreter Michael Scholz. Die gewählten Amtsträger wurden alle einstimmig auf 2 Jahre gewählt. Die Kassenprüfer werden rechtzeitig vor der 1. ordentlichen Jahresversammlung im Herbst nächsten Jahres benannt.

Der Mitgliedsbeitrag beträgt einen Euro pro Monat. Familien zahlen pro Monat auf 1,50 Euro. Die verabschiedeten Papiere werden noch zur Überprüfung an das Amtsgericht sowie dem Finanzamt übermittelt, damit die Eintragung ins Vereinsregister erfolgen kann. Interessenten bekommen unter der Kontaktadresse [email protected] weitere Informationen.