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Übung: SMS mit falschem Einsatzort verwirrt Helfer

Rulfingen / Lesedauer: 3 min

Bei der Herbstübung von DRK, Malteser und THW gilt es 27 Verletzten zu helfen
Veröffentlicht:06.10.2016, 15:34

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Am Samstag gegen 13 Uhr haben die Einsatzeinheiten Süd und Nord des Deutschen Roten Kreuzes im Landkreis Sigmaringen zusammen mit den Maltesern aus Sigmaringen und Helfern des Technischen Hilfswerk Pfullendorf ihre Herbstübung durchgeführt. Dabei soll es nach SZ-Infomationen zu Problemen gekommen sein, die im Ernstfall wertvolle Minuten gekostet hätten. Komplikationen wurden jedoch von den Rettungsdiensten dementiert.

Es wurde eine Explosion bei einem Grillfest mit 27 Verletzten geübt. Das Szenario: Im Kieswerk Valett und Ott in Rulfingen kommt es bei einer Party durch Einwurf einer brennbaren Flüssigkeit in das Lagerfeuer zu einer Explosion. Der Anrufer ist selbst verwirrt und betroffen und benennt am Telefon zunächst zwei bis drei weitere verletzte Personen.

Falscher Einsatzort

Nach SZ-Informationen soll es Probleme mit der Alarmierung gegeben haben – es wurde ein falscher Einsatzort in der Alarm-SMS an die Einsatzkräfte genannt. Der Grund: „Das Opfer sollte Benommenheit simulieren und sagte beim Absetzen des Notrufes, es hätte einen Unfall bei Valet und Ott gegeben – dann brach die Verbindung ab“, berichtet Kreis-Bereitschaftsleiterin Alexandra Warne . So wurde in der Leitstelle das Werk in Otterswang statt das Kieswerk in Rulfingen durchgegeben, weshalb in der ersten Alarmierungs-SMS an die Rettungskräfte der falsche Einsatzort stand. „Die SMS ging aber nur an zehn Einsatzkräfte raus. Die Leitstelle rief ordnungsgemäß auf dem Handy des Anrufers zurück und erfuhr so den richtigen Ort“, erklärt Warne. Daraufhin sei eine zweite, korrigierte SMS an alle Beteiligten verschickt worden und auch in der digitalen Alarmierung über den Piepser sei die richtige Einsatzstelle genannt worden. Die Rettungsleitstelle Oberschwaben berichtet von einem ganz und gar reibungslosen Ablauf in Sachen Alarmierung, von einer zweiten SMS weiß man dort nichts. Laut Informationen der Schwäbischen Zeitung soll jedoch ein verirrter Rettungswagen in Otterswang in der Nähe des Kieswerks gesichtet worden sein, der laut Anwohnern mit Blaulicht umherfuhr. Doch weder die Malteser noch das DRK konnten dies bestätigen. „Vielleicht wurde der Rettungswagen zu einem anderen, echten Einsatz gerufen?“, mutmaßt Warne.

Angeblich zu wenig Helfer

Nach SZ-Informationen soll es außerdem zu Verzögerungen von bis zu zwei Stunden bei der Versorgung der Verletzten gekommen sein, weil zunächst zu wenige Helfer vor Ort waren. Auch das können die Rettungseinsatzkräfte nicht bestätigen. „Es gab 70 Helfer für 27 Verletzte – das ist ordentlich. Zumal im Ernstfall etwa doppelt so viele Kräfte mobilisiert worden wären“, erklärt die Bereitschaftsleiterin. „Durch die Anfahrt der Rettungskräfte von den verschiedenen Standorten aus trafen die Helfer zeitversetzt ein, was dem Anfahrtsweg geschuldet ist und auch leider im Ernstfall so wäre“, sagt Warne. Die DRK-Helfer seien aus Meßkirch, Inzigkofen, Stetten am kalten Markt, Gammertingen, Neufra, Veringenstadt, Bingen, Mengen, Walbertsweiler und Hohentengen gekommen. Kräfte aus Bad Saulgau hatten zwar Bereitschaft, seien aber zu einem realen Einsatz gerufen worden und konnten laut Warne für die Übung nicht zur Verfügung stehen. Aus dem gleichen Grund seien die Rettungshunde ebenfalls nicht verfügbar gewesen.

„Ich bin mit dem Verlauf der Übung zufrieden“, sagt Alexandra Warne. Auch Harry Zoll von den Maltesern sagt, die Übung sei planmäßig und gut verlaufen. Vor der Übung wussten die Einsatzkräfte nur den etwaigen Beginn der Katastrophenübung. Sinn der organisationsübergreifenden Herbstübung ist, die beteiligten Kräfte auf den Ernstfall vorzubereiten, um auch eventuell entstehende Problematiken zu erkennen.

Eine Bildergalerie und ein Video der Übung finden Sie im Internet unter

www.schwaebische.de/ übung-rulfingen16