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Erschließung

Erschließung kostet 3,3 Millionen Euro

Leutkirch / Lesedauer: 3 min

Lärmschutzwand aus Holz kommt – Votum fällt äußerst knapp aus
Veröffentlicht:08.04.2014, 14:00

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Eine 350 Meter lange und dreieinhalb Meter hohe Lärmschutzwand aus Holz – ähnlich wie die bestehende – wird das neue Baugebiet Isnyer-Straße-West zur Isnyer Straße hin begrenzen. Dies hat der Gemeinderat am Montagabend nach kontroverser Diskussion entschieden. 14 Räte stimmten für diese Variante, zwölf dagegen, einer enthielt sich seiner Stimme.

Außerdem wird das Gebiet an das bestehende Fernwärmenetz angeschlossen, hierfür änderte das Gremium einstimmig die bestehende Satzung über die öffentliche Fernwärmeversorgung. Davon ausgenommen ist das Gebiet des Marienhofs. Für rund 3,3 Millionen Euro wird ein Bauunternehmen aus Langenargen die Erschließung gewährleisten.

Des Weiteren modifizierte das Gremium die Vergabekriterien, nach denen die Bauplätze vergeben werden. Als Leutkircher – die bei der Vergabe einen Vorzug erhalten – gelten künftig auch Auswärtige, die früher in Leutkirch gelebt haben und mindestens zehn Jahre dort ihren Hauptwohnsitz hatten. Zusätzlich werden Bewerber mit mindestens einem Kind, das in Leutkirch zur Schule geht, als Leutkircher eingestuft. Schließlich gelten auch auswärtige Bewerber ohne Arbeitsplatz in Leutkirch und ohne Schulkind in der Großen Kreisstadt als Leutkircher, wenn sie direkt mit einer Person verwandt sind, die seit mindestens einem Jahr ihren Hauptwohlsitz in Leutkirch hat.

Generell kommt das bewährte Punktesystem nach familiärer Situation oder Dauer des Wohnsitzes oder der Beschäftigung in Leutkirch zum Einsatz. Wer nach der Vergabe des Bauplatzes das Grundstück doch nicht kauft, berappt eine Bearbeitungsgebühr in Höhe von 300 Euro.

Nicht alle Räte zeigten sich von der von der Verwaltung geplanten schnellen Vergabe der Bauplätze überzeugt, was sich letztlich in fünf Enthaltung widerspiegelte. Nichtsdestotrotz regeln die Vergabekriterien nun, dass die Grundstücke innerhalb von zwei bebaut und nach weiteren zwei Jahren die Häuser fertiggestellt sein müssen. Außerdem müssen die Häuslesbesitzer mindestens fünf Jahre in den neuen vier Wänden bleiben, bis das Eigenheim verkauft werden darf.

Räte bringen zusätzliche Variante ins Spiel

Nicht sofort abgekauft haben dagegen die Räte den Vorschlag der Verwaltung in Sachen Lärmschutzwand. Von fünf in der Sitzungsvorlage ausgewiesenen Varianten sollte lediglich über die Holzvariante und eine Alukonstruktion abgestimmt werden. Das war jedoch Bernhard Hösch (UOL), Hubert Moosmayer (BfA), Burkhard Zorn (LL) sowie Waldemar Westermayer (CDU) zu wenig. Sie sorgten letztlich dafür, dass es zur Abstimmung kam - Holzwand gegen begrünten Lärmschutzsteilwall, die Alukonstruktion fiel vollends durch. Letztlich machte dennoch die Holzwand das Rennen.

Das Rennen in Sachen Erschließung hatte zwar das Langenargener Unternehmen gemacht, dennoch stünden beim Straßenbau (plus 251000 Euro), bei der Schmutzwasserkanalisation (plus 80000 Euro), bei der Regenwasserkanalisation (plus 251000 Euro) sowie für die Verlegung der Fernwärmeleitung (plus 69000 Euro) überplanmäßige Ausgaben an, so Alexandra Krauss von der städtischen Bauverwaltung. Innerhalb des Vermögensplans des Abwassereigenbetriebs erfolge die Deckung der Mehrausgaben für die Schmutz- und Regenwasserkanalisation. Über Minderausgaben bei der Straßenbeleuchtung würden die zusätzlichen Kosten des Straßenbaus gedeckelt und jene für die Fernwärmeleitung durch die Minderausgaben für die Breitbandversorgung.