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Krippenfahrt

Mit 700 Jahren lutscht der Bub immer noch am Daumen

Inzigkofen / Lesedauer: 2 min

24. Krippenfahrt führt Inzigkofer nach Mingelheim – Dort liegt das älteste Jesuskind der Welt
Veröffentlicht:04.01.2019, 20:57

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Zur traditionellen Krippenfahrt nach den Weihnachtstagen hat der Krippenverein Inzigkofen kürzlich Mindelheim und Ottobeuren besucht. Mit 43 Interessierten aus Inzigkofen und Nachbargemeinden war die Fahrt ausgebucht. Über das große Interesse an dem besonderen Ausflugsziel, nämlich dem erst im Oktober eröffneten Schwäbischen Krippenmuseum im ehemaligen Jesuitenkolleg in Mindelheim waren die Organisatoren sehr erfreut.

Begrüßt wurde die Gruppe vom Leiter des Kulturamtes der Stadt Mindelheim, Christian Schedler , der auch Kreisheimatpfleger des Kreises Unterallgäu ist und der als Kunsthistoriker ein profunder und passionierter Fachmann für Krippengeschichte gilt. Er führte die Besucher zwei Stunden lang durch das Schwäbische Krippenmuseum und vermittelte wertvolle Einblicke in Geschichte und Kunst der Weihnachtskrippen.

Die Vielfalt der Ausstellungsstücke in farblich abgestimmten Vitrinen und Zimmern beeindruckte und begeisterte die Krippenfreunde. Sehr informativ waren die Ausführungen des Kulturamtsleiters vom Geburtsort Bethlehem bis zu Adam und Eva. „Ohne die hätte es schließlich auch keine Geburt Jesu geben können“, so Schedler. Von der Flucht der heiligen Familie nach Ägypten vor dem Kindermord des Herodes spannte er den Bogen bis in die Gegenwart, in der die Gefahr von Flucht und Vertreibung für viele Menschen immer noch real ist.

Höhepunkt der Ausstellung war der Blick auf das älteste Jesuskindlein aus der Zeit um 1300 aus dem Dominikanerinnenkloster in Leutkirch. Die kleine kostbare Figur, im Schneidersitz an einem Finger lutschend, wurde über 700 Jahre von Klosterfrauen als „Haushalterle “ liebevoll gepflegt. Zum Abschluss in Mindelheim wurde in der Jesuitenkirche noch die imposante Großkrippe aus dem 17. Jahrhundert von Christian Schedler vorgestellt und mit historischen Details erläutert.

Nach dem Mittagessen ging es für die Teilnehmer weiter zum Besuch der Basilika der Benediktinerabtei in Ottobeuren , wo sie die dortige große Landschaftskrippe in Augenschein nahmen.

Auf der Heimfahrt dankte Reiseleiter Anton Schmalz allen Teilnehmern für ihr großes Interesse. Schon jetzt überlege der Vorstand, zum 25-jährigen Jubiläum 2019 eine mehrtägige Krippenfahrt zu organisieren. Beifall, Dank und Anerkennung galt auch dem zuverlässigen Busfahrer Elmar Bader von Janzen Reisen, der bisher bei allen Krippenfahrten das Steuer in der Hand hielt.