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Lebensbaum

Viele Menschen möchten mit einem Lebensbaum an besondere Ereignisse erinnern

Inzigkofen / Lesedauer: 3 min

2019 sollen auch Eheschließungen unter dem Amalienfelsen möglich sein
Veröffentlicht:13.12.2018, 18:12

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Hoch- und Tiefdruckgebiete, Kometen und Sterne – so einiges ist mittlerweile für Geld zu bekommen und lässt sich mit dem Namen der Liebsten verzieren. In Inzigkofen ist man da bodenständiger: Dort können sich Interessenten Bäume aus dem fürstlichen Park aussuchen, die dann anlässlich eines besonderen Lebensereignisses wie einer Geburt, Taufe, Hochzeit oder des Überstehens einer schweren Krankheit mit einer schönen Plakette geschmückt werden.

Das Angebot, das seit Mai 2018 besteht, wird inzwischen rege genutzt. „Bereits fünfzehn Lebensbäume stehen inzwischen allein im Wald des Fürsten bei Inzigkofen“, erklärt Försterin Janina Benz , die das Projekt im Auftrag der Unternehmensgruppe Fürst von Hohenzollern betreut. Sie war es auch, die die Idee des Fürsten Karl Friedrich von Hohenzollern auf ihre Wirtschaftlichkeit prüfte.

Das Ergebnis fiel positiv aus, inzwischen hat sich daraus ein florierendes Geschäft entwickelt: Über ein Franchise-System können Interessenten jetzt auch in den „Stammbaum-Wäldern“ Forstenberg bei Regensburg und Ammersee bei München einen Baum mit ihrem Namen schmücken.

Baumriesen sind am teuersten

Preislich fallen die Bäume – je nach Dicke – in vier Preiskategorien: Schon ab 180 Euro ist ein Baum mit einem Durchmesser von 20 Zentimeter auf Brusthöhe zu haben, allerdings nur für einen Zeitraum von fünfzehn Jahren. Alternativ können Kunden sich für den gleichen Betrag auch entscheiden, einen „StammBaum“ bis zu einer Höhe von 1,50 Meter pflanzen zu lassen. Das teuerste Paket liegt im Preis bei 10 700 Euro – dafür bekommt man dann einen Baum der Kategorie „Riese“, zu der laut Benz „nur ausgewählte Baumriesen zählen, von denen übrigens auch ein paar in Josefslust bei Krauchenwies stehen“.

Schon länger plant das Unternehmen, die Wiese unterhalb des Amalienfelsens als Veranstaltungsort für freie Trauungen anzubieten. „Ohne Weiteres war das nicht möglich, denn der fürstliche Park ist ein Habitat für Fledermäuse und Eisvögel, also mussten wir mittels Gutachten die Unbedenklichkeit für den Naturschutz nachweisen“, erklärt die Försterin. Die Genehmigung sei inzwischen beantragt und dürfte innerhalb der nächsten Wochen erteilt werden, schätzt Benz die Lage ein. Auch sie selbst träumt von einer Hochzeit auf der Wiese, die unweit der mystisch anmutenden Donaubiegung liegt. Für Hochzeitsfeiern, die bis in die Nacht dauern, steht das Gelände aber nicht zur Verfügung. „Wegen der Fledermäuse“, erklärt die Försterin, „ist das nicht möglich, die Beleuchtung würde die Tiere in ihrem natürlichen Verhalten stören“.

Hängebrücke verbessert Zugang

Um den Park zugänglicher zu machen, baut die Gemeinde Inzigkofen gerade eine Hängebrücke über die Donau, welche die Ufer ein kleines Stück flussaufwärts der Donaubiegung verbinden wird. Die Brücke soll bereits im März 2019 fertig und begehbar sein. Dann werden die Eremitage und die Meinradskapelle auf dem Hügel am gegenüber liegenden Donauufer auch aus Richtung Inzigkofen leicht zu Fuß zu erreichen sein. Zur Einweihungsfeier wird Ministerpräsident Winfried Kretschmann erwartet

Denn den kleinen Kahn zum Übersetzen, mit dem Amalie-Zephyrine, Fürstin von Hohenzollern , die den Park zu Beginn des 19. Jahrhunderts hatte anlegen lassen, mit ihren Teegesellschaften den Fluss zu überqueren pflegte, liegt schon lange nicht mehr am Ufer.