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Jazzmatic

Die „Jazzmatics“ spielen der VHS einige Ständchen

Inzigkofen / Lesedauer: 3 min

Volkshochschule Inzigkofen feiert 70-jähriges Bestehen – 1948 im ehemaligen Kloster eröffnet
Veröffentlicht:18.03.2018, 16:29

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Der Förderverein der Volkshochschule Inzigkofen im alten Kloster hat gemeinsam mit dem Bildungswerk Inzigkofen am vergangenen Freitag in den Kapitelsaal zu einem Jubiläumskonzert mit der Band „Jazzmatics“ eingeladen. Kurze Geschichten aus 70 Jahren Volkshochschule Inzigkofen sind hierbei von Zeitzeugen in das Konzert eingeflochten worden.

Da die Volkshochschule am 1. April 1948 im ehemaligen Kloster eröffnet worden ist, bildete der Konzertabend den Auftakt zum Jahrestreffen des Fördervereins. Die „Jazzmatics“ mit Norbert Langhammer am Flügel, Fritz Kottmann am Bass, Hermann Jaksche am Schlagzeug sowie Dieter Mross am Saxofon und der Sängerin Annemarie Wolf wurden ihrem Ruf gerecht, mit ihrem vielseitigen Repertoire ein Garant für gute Unterhaltung zu sein. Bei dem Konzert sind nicht nur eingefleischte Jazzfans auf ihre Kosten gekommen.

Zu hören war ein vielseitiges Repertoire von sowohl traditionellem Swing, Blues und sanften Balladen als auch fetzigen und coolen Latin-Rhythmen wie „Corcovado“, in dem der Hausberg von Rio de Janeiro musikalisch beschrieben wird. Im Konzert gelang es der Combo mit Sängerin Annemarie Wolf Jazzstandards wie beispielsweise Ella Fitzgeralds „Lullaby of birds“ oder dem wunderbaren „Over the rainbow“ zu neuem Leben zu erwecken. Letzteres widmeten die Musiker mit viel Seele ihrem verstorbenen langjährigen Bandmitglied Thilo Müller.

Die fünf Musiker überzeugten nicht nur mit versierter Musikalität und perfektem Groove, sondern auch mit Kreativität und sichtlicher Spielfreude. Mross am Saxofon und Langhammer am Flügel verstanden es bestens, mit Improvisationstalent und facettenreichem Spiel besondere musikalische Akzente zu setzen.

Zu Beginn hatte die Vorsitzende des Träger- und auch des Fördervereins, Prof. Dr. Christel Köhle-Hezinger aus Esslingen, das Publikum im voll besetzten Kapitelsaal begrüßt und einen kurzen Einblick in die Geschichte des Volkshochschulheims gegeben. Interessante und äußerst amüsante Einblicke gab es jedoch zwischen den Musikblöcken von Zeitzeugen wie Bernhard Bauer, der Anfang der 70er-Jahre des vergangenen Jahrhunderts zum ersten Mal an einer Musikfreizeit im VHS teilgenommen hatte.

Mit viel Humor und unterbrochen vom Gelächter des Publikums berichtete Bauer beispielsweise vom „Kreuzgang“, wobei der Begriff unter seinen Ausführungen eine völlig neue Bedeutung bekam. Denn damit war nicht ein typisch klösterlicher Baustandard gemeint, sondern der abendliche Wirtshausbesuch im örtlichen „Kreuz“. Wobei man dann in der Regel „nicht zu Kreuze“, sondern nächtens manchmal auf allen Vieren „vom Kreuz Richtung Kloster kroch“. Habe er vorher noch nie etwas von einem Ort namens Inzigkofen gehört, so käme er seither immer wieder.

In den alten Gemäuern könne man sowohl abschalten als auch Dinge vertiefen, prägende Erfahrungen sammeln oder Menschen kennenlernen, die einem sonst nie über den Weg gelaufen wären, „Inzigkofen ist eine Droge“ sagte er voller Überzeugung. Ähnlich äußerte sich auch der Leiter des Volkshochschulheims, Bernd-Joachim Eck, der im Namen der allerersten Sekretärin des Hauses deren Erfahrungen in Form von anregenden Anekdoten zum besten gab.