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Wasserleitung

Neue Wasserleitung ist fast fertig

Hoßkirch / Lesedauer: 3 min

Bei den Bauarbeiten kommt es zu Verzögerungen – Kosten bleiben ungefähr im Rahmen
Veröffentlicht:16.11.2017, 14:30

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Die neue Fallleitung vom Hochbehälter Heratskirch zum Pumpwerk Königsegg steht kurz vor der Fertigstellung. „Momentan wird am letzten Abschnitt gearbeitet. Die Leitung soll Ende des Monats fertig werden“, sagt Johannes Übelhör, der technische Leiter der Stadtwerke Bad Saulgau , die für die Betriebsführung des Zweckverbands Wasserversorgung Hundsrücken zuständig sind. Die neue Leitung aus dem Kunststoff Polyethylen ersetzt eine Wasserleitung aus Asbest-Zement, die vor etwa 50 Jahren verlegt wurde und in den vergangenen Jahren immer wieder Lecks aufwies.

Aktuell wird zwischen der Straße nach Hoßkirch und dem Hochbehälter Heratskirch gebaut. Dort werden derzeit noch die letzten Stücke der neuen Wasserleitung mit einem Durchmesser von 15 Zentimetern verlegt und es werden Feinarbeiten vorgenommen. „Anschließend wird die neue Leitung an die Häuser angeschlossen“, sagt Übelhör. Sobald die neue Leitung angeschlossen ist, wird sie gereinigt und desinfiziert. Erst wenn die Wasserproben negativ sind, also keine Keime mehr nachgewiesen werden, wird sie in Betrieb genommen.

Bauarbeiten dauern länger

Laut Übelhör verliefen die Bauarbeiten zwar im Großen und Ganzen planmäßig, allerdings habe es zeitliche Verzögerungen gegeben. Denn eigentlich hätte die Leitung bereits im September fertig werden sollen. Dass sich nun der Abschluss der Arbeiten um rund acht Wochen verzögert, habe einerseits an Personalengpässen der Tiefbaufirma gelegen, die sich durch den plötzlichen Ausfall eines Mitarbeiters ergaben. Außerdem habe es während des Projekts mehrere kleinere Störungen gegeben. „Die Wasserleitung lag an zwei Stellen nicht dort, wo wir sie vermutet hatten, sodass die alte Leitung beschädigt wurde“, sagt er. Weil die Kunden derzeit aber noch über die alte Leitung mit Trinkwasser versorgt werden, mussten die Lecks zuerst repariert werden.

Es gab auch Schwierigkeiten, als die Leitung im Bereich des Bahndamms verlegt wurde. „Dort war der Untergrund so kiesig, dass es nicht möglich war, das Bauverfahren anzuwenden, das ursprünglich geplant war“, sagt Übelhör. „Es hat bestimmt nochmal 14 Tage zusätzlich in Anspruch genommen, eine Alternative zu suchen.“ Schließlich seien dafür bestimmte Vorüberlegungen und Abwägungen notwendig, weil es verschiedene Varianten gebe. Inzwischen wird die Zeit knapp. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt kündigt sich in diesen Tagen der Winter schon an. „Vor dem Wintereinbruch sollten wir es schaffen, die Leitung fertigzustellen, sonst haben wir ein größeres Problem“, sagt Übelhör.

Während der Zeitplan nicht eingehalten werden konnte, bleiben die Kosten einigermaßen im Rahmen. Entgegen erster Kostenberechnungen, denen zufolge die Kosten bei 1,58 Millionen Euro liegen sollten, lagen die Angebote nach der Ausschreibung bei 1,25 Millionen Euro und waren somit günstiger. „Beim aktuellen Stand der Gesamtkosten liegen wir nun 30 000 Euro über diesem Preis“, sagt Übelhör. Bauherr ist der Zweckverband Wasserversorgung Hundsrücken, der etwa 95 Prozent der Arbeiten über einen Kredit finanziert. Die restlichen fünf Prozent zahlt überwiegend die Gemeinde Hoßkirch, und auch die Stadt Bad Saulgau ist mit einen kleinen Beitrag beteiligt.

Sechs Kilometer lange Wasserleitung

Die Leitung ist rund sechs Kilometer lang. Sie versorgt neben Heratskirch, das noch zu Bad Saulgau gehört, auch Milpishaus, Hüttenreute, Ratzenreute, Sandhaus, Watt und Forsthaus, die zu Hoßkirch gehören, mit Wasser. Die Leitung besteht aus dem Kunststoff Polyethylen und hat innen einen Durchmesser von 15 Zentimetern. Ende April wurde mit den Bauarbeiten bei Sandhaus begonnen, das zwischen dem Hochbehälter Heratskirch und dem Pumpwerk Königsegg liegt.

Neben der Hauptleitung wurden auch Stichleitungen nach Milpishaus, Ratzenreute und Watt gebaut. Die drei Dörfer sollen über die neuen Leitungen nicht nur mit Trinkwasser versorgt werden, sondern auch mit Löschwasser. Aus diesem Grund wurden die Stichleitungen etwas größer dimensioniert. Die alte Leitung aus Asbest-Zement bleibt in der Erde liegen. Das sei ungefährlich, solange sie nicht beschädigt werden, etwa bei Baggerarbeiten. „Asbest wird nur gefährlich, wenn es zur Staubbildung kommt“, sagt Johannes Übelhör.