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Führungsspitze

Firma NMH bekommt weiteren Geschäftsführer

Hohentengen / Lesedauer: 3 min

Christian Bulander steigt in Geschäftsführung ein – Jubiläums-Wochenende auf dem Firmenareal
Veröffentlicht:01.10.2018, 15:42

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Die Firma NMH ordnet ihre Führungsspitze neu und hat bald zwei Chefs: Zum 1. Januar nächsten Jahres steigt Christian Bulander in die Geschäftsführung ein und leitet dann gemeinsam mit dem bisherigen Geschäftsführer Alexander Frick das Unternehmen. Frick gab diese Nachricht bei der offiziellen Begrüßung am Samstag im Rahmen des Firmen-Jubiläumswochenendes 75 Jahre NMH bekannt.

Alexander Frick würdigte den hohen Einsatz von Christian Bulander, der seit 2001 im Unternehmen ist. „Er hat sich damals als Azubi schon vor keiner Verantwortung gedrückt“, sagte Alexander Frick. Wenn es Probleme gebe, übernehme Bulander Verantwortung. „Und dann setzt er sich in einen Flieger und behebt das Problem vor Ort“, schilderte Frick das Engagement seines künftigen Geschäftsführer-Kollegen. Dann gab Frick bekannt, dass Bulander ab 1. Januar Geschäftsführer von NMH werde. „Und um den Gerüchten vorzubeugen: Ich bleibe weiterhin im Unternehmen, ich werde mich nicht zur Ruhe setzten“, ergänzte Frick, der Geschäftsführer und einziger Gesellschafter bleibt. Aber als Unternehmer sei es eine Dummheit, wenn man einen geeigneten Kandidaten als Nachfolger habe und dann nicht selbst beiseite gehe. „Und dann mit Anfang 60 feststellt, dass der Nachfolger fehlt“, sagte Frick. Er und Bulander würden sich künftig die Aufgaben teilen. Bulander erlernte den Beruf des Energieanlagenelektronikers, bildete sich weiter, und ist seit Jahren Führungskraft im Unternehmen, er ist Bereichsleiter Maschinenbau bei NMH.

Frick bezeichnete Bulander als „eines dieser rar gewordenen Vorbilder“. Zuvor hatte Frick in seiner Rede kritisiert, dass die Spitzenpolitiker derzeit keine Vorbilder seien. Neben der Politik nahm er in seiner stellenweise politischen Rede auch die Medien ins Visier. „Da wird wieder der Rücktritt gefordert eines völlig integren Mannes“, sagte er zu Verfassungsschutz-Präsident Hans-Georg Maaßen. Auch sonst gebe es „Abstrusitäten“. Beispielsweise dürften die NMH-Mitarbeiter am Sonntag am Jubiläums-Wochenende gar nicht arbeiten aufgrund von Vorschriften. Auch kritisierte er die Dieselkrise. In Hamburg gebe es nun Fahrverbote für Dieselfahrzeuge, während in der Nähe ein Schiff vorbeifahre, das mit Schweröl betrieben wird und entsprechende Abgase über Hamburg verteile. Eine Betriebs-Jubiläumsfeier sei keine politische Veranstaltung, ergänzte Frick, der 2002 für die FDP für den Bundestag kandidierte. Aber als Unternehmer müsse man auch mal „den Mund aufmachen“.

Wirtschaftlich steht NMH laut Frick überaus gut da. „2018 wird eines der besten Jahre von NMH sein, betriebswirtschaftlich gesehen“, sagte Frick. Allerdings stehe man vor Umbrüchen, beispielsweise bei dem Thema Elektromobilität. „Aber die größte Herausforderung wird immer sein, die richtigen Mitarbeiter zu finden“, sagte Frick, der bekannte, dass NMH an seine Mitarbeiter hohe Anforderungen stelle.

Als eine wichtige Aufgabe der Zukunft bezeichnete der künftige Geschäftsführer Christian Bulander in seiner Rede unter anderem die Integration von weiteren Leistungsträgern und Führungskräften ins Unternehmen, ebenso die Automatisation der Fertigung. Bürgermeister Peter Rainer bezeichnete NMH als einen sehr erfolgreichen mittelständischen Betrieb. Er zählte vier Erfolgsfaktoren dazu auf, und bediente sich dabei Metaphern aus der Seefahrt: Es brauche ein gutes Schiff – den vor wenigen Jahren fertig gestellten neuen Unternehmenssitz am Flugplatz –, weiter einen Anker – das Wertesystem der Firma NMH, zudem drittens eine starke Mannschaft – also die NMH-Mitarbeiter –, und letztlich einen guten Kapitän, sprich Alexander Frick und seine Vorgänger. Ein weiteres Grußwort sprach Robert Lernbecher, Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben. NMH habe sich bei Automobilherstellern einen guten Namen gemacht, stellte Lernbecher fest. Besonders lobte er den Neubau: Dieser spiegele den Erfolg des Unternehmens nach außen wider.

Am Samstag und Sonntag konnten Interessierte die Firma besichtigen. Mehr als 100 Mitarbeiter arbeiten für das Unternehmen, das für seine Kunden Lösungen für Mess-, Prüf- und Montageanlagen erstellt, plant und fertigt.