Hohentengen

Drei erfahrene Räte gehen

Hohentengen / Lesedauer: 3 min

Hohentengens Bürgermeister findet bei der konstituierenden Sitzung lobendende Worte
Veröffentlicht:18.07.2019, 17:11

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Mit Klaus Burger , Josef Lutz und Harald Kugler sind drei langjährige und erfahrene Gemeinderäte aus dem Hohentenger Rat ausgeschieden. Bürgermeister Peter Rainer überreichte ihnen bei der konstituierenden Sitzung des neuen Gremiums am Mittwoch das Prädikat „Menschen aus unserer Gemeinde“. Mit dieser Auszeichnung werden Bürger der Göge ausgezeichnet, die sich um das Gemeinwohl verdient gemacht haben.

Die konstituierende Sitzung im Rathaus-Nebengebäude hatte einen feierlichen Rahmen: Musikerinnen des Musikvereins Göge-Hohentengen unter Leitung von Sara Schmid spielten auf, und Bürgermeister Peter Rainer hatte für jeden der zu verabschiedenden Räte würdigende Worte parat.

Der Landtagsabgeordnete Klaus Burger ( CDU ) war 25 Jahre Mitglied des Gemeinderats, 20 Jahre auch stellvertretender Bürgermeister. In den Sitzungen habe Burger seinen Erfahrungsschatz mit eingebracht, ebenso sein Gespür für die Anliegen der Menschen, sagte Rainer. Auch im Vereinsleben sei Burger engagiert gewesen. Rainer bezeichnete Burger als einen Freund und ergänzte: „Du warst mir oft ein sehr wichtiger und ehrlicher Ratgeber.“

Josef Lutz (CDU) war 20 Jahre lang Gemeinderat. Er sei dabei sehr besonnenen gewesen, sagte Rainer. Er habe immer den Sachvortrag abgewartet. „Dann aber brachten Sie die Diskussion stets sehr klar und prägnant auf den Punkt“, so Rainer. Als sehr erfolgreicher Unternehmer sei es Lutz darum gegangen, etwas zu entwickeln und nicht darum, etwas zu verhindern.

Ebenso 20 Jahre im Gremium war Harald Kugler (Freie Wähler). Mit besonderem Sachverstand als erfahrener Bauhandwerker habe sich Kugler ins Gremium eingebracht, bemerkte Rainer. Gerade bei den großen Hochbaumaßnahmen der vergangenen Jahre wie beispielsweise Dorfgemeinschaftshäuser, Kindergarten oder Schule sei das wichtig gewesen. Auch sei Kugler die Arbeit im Deutschen Roten Kreuz (DRK) ein großes Anliegen.

Verabschiedet wurden nach zehn Jahren Gemeinderatstätigkeit Marion Küchmeister (Freie Wähler) und Giovanni Melillo (CDU). Nach fünf Jahren Mitgliedschaft nicht mehr dabei sind Christa Eichelmann-Steinborn, Dietmar Bleicher, Elmar Gruber, Norbert Schreiber und Stefan Schmid (alle Freie Wähler) sowie Dominic Reck, Udo Gebhart und Peter Schlegel (alle CDU). Manche Räte waren bei ihrer Verabschiedung nicht anwesend, sie fehlten entschuldigt. Eine Ehrung für 25 Jahre Gemeinderatstätigkeit erhielt Ernst Mayer (Freie Wähler). Er bleibt dem Gremium aber erhalten und ist weiter Gemeinderat.

Peter Rainer blickt zurück

In der Sitzung blickte Bürgermeister Peter Rainer auf die vergangenen fünf Jahre zurück. Ein wichtiges Projekt war der Abbruch des Mittelbaus der Göge-Schule zugunsten eines Neubaus. „Ein zunächst etwas umstrittenes Großprojekt“, sagte Peter Rainer. Er hoffe, dass die Arbeiten demnächst abgeschlossen sind.

„Ein weiterer Schwerpunkt war die Ortskernsanierung Hohentengen“, sagte Rainer weiter und zählte auf: Neugestaltung von Steige, Hauptstraße und Schulstraße samt dazugehöriger Plätzen und Pflanzflächen. All das war auch aufgrund finanzieller Unterstützung durch das Land Baden-Württemberg möglich. Anstatt der ursprünglich zugesagten Fördermittel von 480 000 Euro bekomme die Gemeinde insgesamt 2,5 Millionen Euro aus einem entsprechenden Fördertopf.

Rainer sprach auch das Thema Ehoch4 an. 2014 sei man hoffnungsvoll gestartet. „Erste Bedenken kamen auf, als der Gemeinderat im Juli 2015 über die Aufnahme von 120 Flüchtlingen entscheiden musste“, sagte Rainer. Später habe die Gemeinde zur Kenntnis nehmen müssen, dass „hinter unserem Rücken“ der Eigentümer mit dem Land über die mögliche Einrichtung einer Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) verhandelt habe. Jetzt sei das Areal an einen neuen Investor verkauft worden. Auch der künftige Gemeinderat werde sich mit dem Thema befassen müssen, sagte Rainer, ohne weitere Details zu nennen.

Erfreulich sei die gewerbliche Entwicklung verlaufen. Rainer erinnerte an die Verlagerung der Firma NMH und an die neue Firmenzentrale des Bauunternehmens Löffler.