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Jahreskonzert

Jahreskonzert bietet hervorragende Blasmusik

Herbertingen / Lesedauer: 3 min

Mit einem ausgewogenen Programm überzeugt die Marbacher Kapelle die vielen Zuhörer
Veröffentlicht:19.03.2018, 13:38

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Die intensive Probenarbeit sowohl bei der Jugendkapelle als auch beim Musikverein Marbach hat am vergangenen Samstag reiche Früchte getragen. Obwohl auch die Grippewelle vor den Musikanten nicht Halt machte, so Vorsitzender Karl Schobloch , sei es dennoch gelungen, sich konzentriert auf das Jahreskonzert vorzubereiten. So zeigte das Orchester unter der Leitung von Anton Merkle in der voll besetzten Halle hohes spielerisches Niveau, sowohl bei traditioneller als auch stimmungsvoll-moderner Blasmusik.

Auch in diesem Jahr bildete die etwa 40-köpfige Besetzung des Jugendorchesters Herbertingen-Marbach unter der Leitung von Martina Ummenhofer den Auftakt zum Jahreskonzert. Mit drei Titeln begeisterten sie die Zuhörer, wobei das Marsch-Medley „The Marches of John Williams“ temperamentvoll und couragiert interpretiert wurde. Vor allem aber die solistischen Passagen zeigten das gute Niveau der Jugendkapelle. „Natürlich haben wir auch eine Zugabe“, so Lorenz Hund, der die junge Truppe ins rechte Licht setzte. „Probier's mal mit Gemütlichkeit“ war wie auf den Leib geschneidert für die Jungmusikanten, was ihnen verdienten Applaus einbrachte.

Mit der Ouvertüre zur Oper „Nabucco“ von Giuseppe Verdi setzte dann das Orchester unter der bewährten Leitung von Anton Merkle gleich einen Meilenstein beim diesjährigen Jahreskonzert. Eingeleitet von wohlklingenden Akkorden, waren es die Holzbläser, die im Mittelteil den bekannten Gefangenenchor berührend interpretierten und das Zusammenspiel der einzelnen Register ein harmonisches Klangspiel zutage förderten, was unter die Haut ging. Vom Publikum wurde die gute Leistung der Akteure mit viel Beifall honoriert. Einen majestätischen Militärmarsch par excellence kündigte dann Claudia Madlener an, die wieder durchs Programm führte. Aus der Feder von Karl Haefele, ehemals Musikdirektor eines Infanterie-Regiments, stammt der Konzertmarsch „Großherzog Friedrich von Baden“. Ein Marsch, der alle Attribute klassischer Militärmusik in sich birgt und auch in Marbach viele Freunde fand.

Eine weitere Herausforderung dann für Orchester als auch Dirigent, die das Publikum in die griechische Mythologie entführten. Der portugiesische Komponist Carlos Marques beschriebt in seiner Komposition „Cassiopeia“ ein antikes Märchen in Form eines interessanten Tongebildes. Atemberaubende Tempo-Wechsel und die nicht übertönten Oboen-Klänge waren dominierende Elemente dieses Werkes. Mit exaktem Spiel meisterte die Kapelle auch diese Herausforderung, und wurde dafür vom Publikum belohnt.

Gefühlvolle Sängerinnen

Mit einem Auszug aus dem Musical „Beauty and the Beast“ zeigte sich die Kapelle wandlungsfähig. Ob tänzerisch, romantisch oder auch dramatisch, die Interpretation der Walt-Disney-Verfilmung dürfte nicht nur dem Dirigenten Freude bereitet haben. Einen Ohrenschmaus der besonderen Art bereitete dann die Musikkapelle vor allem durch zwei Sängerinnen den Zuhörern. Bei „Lenas Song“ hatten die Goldammer-Mädchen Leonie und Anna-Lena ihren Auftritt. Gefühlvoll, berührend, ob solo oder im Duett, avancierten sie dabei zu Hauptdarstellerinnen, dabei getragen von der Kapelle, die unter Anton Merkle den beiden immer genügend Raum ließ. Ein harmonisches Zusammenspiel, das Wohlklang und Harmonie ausstrahlte. Auf jeden Fall waren auch die Goldammers Gold wert. Der Beifall galt den zwei Solistinnen, als auch dem Orchester für diesen Höhepunkt im zweiten Konzertteil. Eine Hommage an die „Neue Deutsche Welle“ der 80er-Jahre setzte der Dirigent an den Schluss des Jahreskonzertes. Die Ohrwürmer aus dieser Zeit, wie zum Beispiel „Skandal im Sperrbezirk“, zeigten, dass die Musik aus dieser Zeit nichts an Attraktivität verloren hat.

Der Vorsitzende Karl Schobloch sprach allen Dank aus, die zum Gelingen des Konzertes beigetragen hatten. Vor allem Martina Ummenhofer und Anton Merkle als musikalisch Verantwortliche gebührte der größte Dank. Für den verdienten Beifall der Konzertbesucher revanchierte sich das Orchester mit der Zugabe „Wenn ’d a Herz host wia Bergwerk“ und als spontane Aktion ließ Anton Merkle nochmals die Goldammer-Mädchen singen.