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Gemeindemusik

Gemeindemusik Herbertingen schlägt großen musikalischen Bogen

Herbertingen / Lesedauer: 3 min

Beim Winterkonzert erklingen Märsche, mystische Begegnungen und Latin-Pop
Veröffentlicht:21.01.2019, 14:48

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„Freuen Sie sich auf einen abwechslungsreichen Konzertabend mit der Gemeindemusik Herbertingen “, so hat Vorsitzender Andreas Sauter vor einem gelungenen Bühnenbild in der Alemannenhalle die Konzertbesucher willkommen geheißen. Dieser Wunsch ging beim Winterkonzert am Samstag mehr als in Erfüllung. Sowohl das Jugendorchester als auch die Gemeindemusik boten ein abwechslungsreiches, interessantes Programm.

Mit einem zeitgemäßen Arrangement eröffneten Martina Ummenhofer und die Jugendkapelle Herbertingen-Marbach den Konzertabend. Der „Soupthamton March“ von Robert Sheldon bot dazu ein kurzes, aber sauberes Tongebilde. Gut eingefangen wurden dann auch die Stimmungsbilder von „Cloudius, dem Wolkenmann“ von Thiemo Kraas, der mit seiner Komposition an diesem Abend nicht nur den Kindern eine Freude bereitete. Ganz anders waren dann die Vorgaben bei der „Country Polka“ von Luigi di Ghisallo. Hier war charmant-beschwingte Rhythmik gefragt und auch die einzelnen solistischen Passagen kamen gut durch. Von den Zuhörern gab es auf jeden Fall viel Beifall für die Nachwuchsmusiker, die hier ihre Chance nutzen und sich dabei profilieren konnten.

Mit einem furiosen Auftakt starteten Dirigent Peter Rehm und sein Orchester einen musikalischen Wettstreit rund um die Welt, wobei gleich das volle Klangvolumen des 60-köpfigen Orchesters zum Tragen kam. Schmissige Töne, gepaart mit einer farbenreichen Harmonie zeichnen den „Militärmarsch No. 1“ von Franz Schubert aus. Dabei darf diese Komposition nicht unbedingt den martialischen Militärmärschen zugeschrieben werden. Vielmehr kamen hier auch viele tänzerisch-filigrane Passagen zum Vorschein, die das Orchester gut und fein dosiert widergab.

Schlagwerk macht „Atlantis“ zum Hörgenuss

Mit der dramatischen Vertonung „Atlantis“ von Alexander Reuber legte die Kapelle Zeugnis ihres Könnens ab. Mystisch und einem Wellengang gleich, zeigte das Orchester seine Tonreinheit. Wobei das Schlagwerk diesem monumentalen Werk Leben verlieh, die einzelnen Stimmungsbilder eindrucksvoll zu Tage gefördert wurden und so das erhabene Werk zu einem Hörgenuss machten. Schwungvoll übergeleitet war das Konzertpublikum dann einem Feuerwerk spritzig-temperamentvollen Tonschwall ausgesetzt. Dabei verbargen sich hinter dem „Piratentanz“ von Klaus Peter Bruchmann viel Feuer und Leidenschaft. Ein Werk, das durchgängig eine hohe Intensität aller Instrumente forderte. Zum Schluss des ersten Konzertteils setzte Dirigent Rehm mit der Polka „Feuerwerk“ von Josef Strauß traditionelle Blasmusik auf das Programm. Wenn man bedenkt, dass Strauß diese Polka einem Unternehmen widmete, das feuerfeste Tresore baute, darf man ruhig darüber schmunzeln. Wenn man dann aber das Arrangement von Siegfried Rundel hörte, durfte man sich dabei zurücklegen und das unterhaltsame Werk genießen.

Gut erholt in der Pause, nahm das Orchester den Kampf „Gut gegen Böse“ auf, wie es Julia Seyfried ankündigte, die wieder kurz und charmant den Konzertbesuchern die einzelnen Programmpunkte ankündigte. Bei diesem Kampf setzten sich Dirigent Peter Rehm und sein Orchester mit „Cry of the Celts“ mit dem Leben der Kelten auseinander. Dieses Werk von Ronan Hardiman entspringt dem Tanzspektakel „Lord of the Dance“. Diese Herausforderung, die mit großer Exaktheit, Tempo und Stil gemeistert wurde, honorierten die Konzertbesucher mit tosendem Beifall. Mit dem Liebeslied „Despacito“ von Luis Rodriguez zeigte sich, dass Blasmusik auch mit Latin-Pop glänzen kann.

Hinter dem Titel von Mario Bürki „Jambo Afrika“ verbargen sich ungewohnt rhythmische Töne und Geräusche. So beließen es die Musikanten nicht bei ihrem beschwingt-heiteren Spiel, vielmehr waren auch Stimme und Stimmung gefordert. Großes Lob und Dank gab es vom Vorsitzendem Andreas Sauter für alle Akteure und natürlich noch eine Zugabe. Zuerst spielte die Kapelle den Marsch „Don Quichote“. Dann setzte Dirigent Peter Rehm mit dem „Trina Marsch“ noch einen drauf. Sehr zur Freude der Konzertbesucher.