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Die Oberstufe lernt jetzt in der Realschule

Gammertingen / Lesedauer: 3 min

Sanierung des Gammertinger Gymnasiums ist auch organisatorisch eine Herausforderung
Veröffentlicht:17.01.2019, 17:09

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In Gammertingen hat vor wenigen Tagen die etwa fünf Millionen Euro teure Sanierung des Gymnasiums begonnen. Läuft alles nach Plan, sind die Arbeiten bis Ende dieses Jahres abgeschlossen. Doch bis es soweit ist, müssen die Verantwortlichen weiterhin Organisationstalent beweisen – auch wenn sie die erste große Hürde bereits genommen haben.

Sanierungsbedarf gibt es am Gymnasium an etlichen Ecken und Enden. Dreh- und Angelpunkt ist dabei die Umsetzung aktueller Brandschutz-Auflagen. So müssen im Altbau beispielsweise mehrere Brandabschnitte gebildet werden. Darüber hinaus gibt es Handlungsbedarf bei den Treppenhäusern sowohl im Altbau als auch im Neubau. Beide Gebäudeteile bekommen außerdem eine außen gelegene, neue Fluchttreppe als zweiten Rettungsweg.

2004 wurden Alt- und Neubau zusammengeschlossen, eine gemeinsame Aula dient heute als verbindendes Element. „Wer durch das Gebäude geht, merkt kaum, dass es sich um zwei unterschiedlich alte Häuser handelt“, sagt Schulleiter Christoph Ocker . Doch der Schein trügt. So hat der Altbau vor gut zehn Jahren immerhin neue Fenster bekommen, der Neubau aber nicht. Dabei ist auch dieser mittlerweile 45 Jahre alt.

Altbau bekommt einen Aufzug

In beiden Teilen der Schule gibt es also viel zu tun. Als erstes ist der Altbau an der Reihe. Dessen Räume wurden inzwischen ausgeräumt, Material und Möbel eingelagert, die Klassen verlegt. Ein Zaun aus Holz trennt die Baustelle vom Rest der Schule ab. „Bis Pfingsten werden vor allem die Brandschutzmaßnahmen erledigt, die Toiletten und Wasserleitungen erneuert und das Dach saniert“, sagt Christoph Ocker. Außerdem wird ein Aufzug installiert.

Sind die Arbeiten am Altbau erledigt, werden sie am Neubau mit dem dreistöckigen Oktagon fortgesetzt – wegen des Schulbetriebs allerdings in Etappen. Im Mittelpunkt stehen der Brandschutz sowie die Erneuerung von Fenstern, Fassade und Toiletten. Außerdem wird ein neuer Sonnenschutz angebracht. Die Klassenzimmer im Oktagon werden als letzte im Gymnasium mit Internet-Anschlüssen ausgestattet.

Erfahrung beim Improvisieren

Für Christoph Ocker und sein Team ist die Sanierung ein organisatorischer Kraftakt. Schließlich ist das Gebäude des Gymnasiums für die rund 500 Schüler schon im Normalbetrieb eigentlich zu klein. Teilweise werden sie in einem Lehrraum der benachbarten Feuerwehr unterrichtet, teilweise in Gebäude 5 der Laucherttalschule. „Unser Vorteil ist: Mit dem Ausweichen auf andere Gebäude kennen wir uns dadurch inzwischen aus“, sagt Ocker.

Als besonders flexibel haben sich mittlerweile die Oberstufenschüler erwiesen. „Diese unterrichten wir im Normalfall in relativ vielen unterschiedlichen Räumen“, sagt der Schulleiter. Für die Zeit der Bauarbeiten ist das anders: Sämtliche Elft- und Zwölftklässler sind inzwischen in Gebäude 6 der Laucherttalschule umgezogen, in dem auch Außenklassen aus Mariaberg unterrichtet werden. Die Abiturprüfungen sollen ebenfalls in dem Haus geschrieben werden, das zu Fuß etwa fünf Minuten vom Gymnasium entfernt liegt.

„Für den Umzug unserer Oberstufe waren wir auf die Kooperation der Laucherttalschule angewiesen, die ihre Schüler inzwischen anderweitig verteilt hat“, sagt Ocker, der die gute Zusammenarbeit lobt. Auch Gebäude 5 nutzen die beiden Schulen gemeinsam. „Ist unser Altbau saniert, können wir ihn wieder für Klassen nutzen, die bis dahin im Neubau unterrichtet werden.“

Vor allem mit Hilfe seines Stellvertreters Walter Businger hat Christoph Ocker einen detaillierten Plan für alle Phasen der Bauarbeiten ausgearbeitet. „Dieser gewährleistet, dass der Unterricht möglichst wenig gestört wird, und nimmt zum Beispiel auch Rücksicht auf die Prüfungen“, sagt der Schulleiter. Bislang halte sich der Baulärm aber auch grundsätzlich in Grenzen. „Am ehesten hören wir ihn noch im Rektorat und im Sekretariat“, sagt Ocker. „Schon im Lehrerzimmer ist deutlich weniger zu hören. Der Unterricht wird bislang fast gar nicht gestört.“