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Zelter-Plakette

Kirchenchor St. Silvester feiert seinen 200. Geburtstag nach

Frohnstetten / Lesedauer: 2 min

Zum Jubiläum erhalten die Musiker die Palestrina-Medaille und die Zelter-Plakette
Veröffentlicht:13.07.2015, 18:21

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Der Kirchenchor St. Silvester in Frohnstetten hatte am vergangenen Sonntag gleich dreimal Grund zur Freude. Der 214 Jahre alte Kirchenchor feierte sein 200-jähriges Jubiläum nach. Für die Verdienste für die Kirchenmusik erhielt der Chor von Paula Hafner, der Dekanatsvorsitzenden des Dekanats Sigmaringen-Meßkirch, die Palestrina-Medaille.

Sie sei die „höchste Auszeichnung des Diözesan-Cäcilienverbandes der Erzdiözese Freiburg“, wie Hafner betonte. Landrätin Stefanie Bürkle krönte das Jubiläum mit der Verleihung der vom ehemaligen Bundespräsidenten Theodor Heuss gestifteten Zelter-Plakette.

Dirigent Thomas Hahn feierte zusätzlich sein 40-jähriges Dirigentenjubiläum. Er hatte als 17-Jähriger notgedrungen die musikalische Leitung des Frohnstetter Kirchenchors übernommen, weil weit und breit kein Dirigent in Sicht war. Sowohl Paula Hafner als auch die Landrätin hoben die Qualitäten des 31 Mitglieder starken Kirchenchors hervor, der unter dem Vorstandsteam von Regina Moser, Berta Mattes und Elke Sieber ein reichhaltiges Jahresprogramm absolviert hat.

Auch gehöre zum Repertoire des Chores zeitgenössische und beschwingte Literatur. Insbesondere Regina Moser habe zusammen mit der Archivarin des Erzbischöflichen Archivs Sigmaringen , Carola Traub, und mit Frohnstettens engagiertem Laienhistoriker Hubert Sessler in monatelanger Recherche Material zusammengetragen.

Mit ihrer Arbeit konnte Regina Moser belegen, dass die Geschichte des Frohnstetter Kirchenchors lückenlos bis in das Jahr 1804 zurückverfolgt werden kann. Stolz präsentierte sie beim Festakt die hierbei entstandene beeindruckende Chronik.„Nicht jeder Chor kann auf eine derart lange Zeitspanne zurückblicken“, sagte Stefanie Bürkle.

200 Jahre bedeuten zwei Weltkriege, zwei Geldentwertungen, Aufbau eines zerstörten Landes, Globalisierung, Individualisierung und vieles mehr – das seien Gründe genug, um an seine Grenzen zu kommen. „Doch dieser Chor existiert nach wie vor, ist gefestigt und stark“, kommentiere die Landkreischefin bewundernd.

Die Zelter-Plakette solle nicht nur Zeichen der Anerkennung und Verdienste sein, sondern auch „weiterhin Mut machen, auch in schlechten Zeiten das Singen nicht aufzugeben“. Denn: „tausend Künste kennt der Teufel, aber singen kann er nicht, denn Gesang ist ein Bewegen unserer Seele nach dem Licht“, zitierte Bürkle den Dichter Max Bewer. Dafür erntete sie begeisterten Beifall.

Die Kinder des Frohnstetter Kindergartens sangen ein Geburtstagsständchen. Nach ihrem Auftritt überreichten die Kinder den „großen“ Sängern je eine selbstgebastelte Ehrenmedaille.