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Schulkonzept

Feldhausen bekommt neues Schulkonzept

Feldhausen / Lesedauer: 3 min

Cornelia Gulde übernimmt die Leitung der Grundschule – Montessori-Elemente
Veröffentlicht:27.04.2017, 15:43

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Was schon seit einiger Zeit im Gespräch ist, bestätigt die Stadt Gammertingen jetzt offiziell: Die Feldhauser Grundschullehrerin Cornelia Gulde wird im August von Dieter Schmelzle die Leitung der Schule übernehmen. Schmelzle geht einen Tag davor in den Ruhestand.

Cornelia Gulde wusste schon in jungen Jahren, dass sie Lehrerin werden will. Doch dann studierte sie trotzdem zunächst Finanzmanagement. „Als ich das Grundstudium abgeschlossen hatte, war aber mir klar, das ist nichts für mich“, sagte sie im Gespräch mit der „ Schwäbischen Zeitung “. „Das waren viel zu viele Zahlen, ich wollte lieber mit Menschen und vor allem mit Kindern arbeiten“, sagt sie.

Cornelia Gulde wechselte an die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg . Die gebürtige Gammertingerin lebte damals mit ihrem Ehemann in Stuttgart. Als sie das Studium abgeschlossen hatte, machte sie ihr Referendariat an der Grundschule Inneringen und an der Hauptschule Veringenstadt. Danach arbeitete sie an den katholischen Privatschulen in Spaichingen und Rottenburg. Vor einigen Jahren kam die heute 35-Jährige dann nach Feldhausen.

Dass sie Schulleiter Schmelzle einmal beerben wollte, stand zunächst für Cornelia Gulde nicht von Anfang an fest. Aber die Frage, was passiert mit der kleinen Schule, wenn die Kinderzahlen weiter sinken, stand ständig im Raum. „Da kam die Idee auf, die Schule muss was anderes anbieten“, so Gulde. Da sie schon während ihrer Zeit in Rottenburg eine berufsbegleitende Ausbildung zur Montessori-Lehrerin begonnen und inzwischen abgeschlossen hatte, sei allmählich der Gedanke gewachsen, ein diesbezügliches neues Schulkonzept zu entwickeln.

Inzwischen steht fest: Die Feldhauser Grundschule wird ab dem neuen Schuljahr sogenannte Familienklassen mit Montessori-Elementen einführen. Das neue Konzept beinhaltet, dass die Schüler aller Jahrgänge am Morgen eine Stunde lang in einem großen Raum zusammen sind und selbst entscheiden dürfen, mit welchem Unterrichtsmaterial sie sich beschäftigen wollen. Alle Lehrer sind ebenfalls in diesem Raum, beobachten und leiten behutsam das Geschehen. Neben dem Klassenzimmer wird es einen großen Materialraum geben.

Umfangreiche Umbaumaßnahmen

Damit das neue Konzept umgesetzt werden kann, sind umfangreiche Umbauarbeiten am Schulgebäude notwendig. Zwischen den Klassenzimmern werden Durchbrüche geschaffen und mit Türen versehen. „Wenn sie offen sind, haben wir ein großes Klassenzimmer“, sagt die neue Schulleiterin. Nach der gemeinsamen Stunde gehen die Schüler in ihre Klassenräume, und die Türen werden geschlossen. Dann findet Unterricht wie gehabt statt.

Zwar wurde das neue Konzept den Eltern noch nicht offiziell vorgestellt, doch die Mund-zu-Mund-Propaganda hat bewirkt, dass schon mehrere Eltern von außerhalb der drei Albgemeinden Feldhausen, Harthausen, Kettenacker angefragt haben, ob sie ihre Kinder nach Feldhausen schicken können. „Der Schulbezirk wird mit dem neuen Konzept geöffnet, und wir können wohl mit fünf bis acht zusätzlichen Schülern rechnen“, sagt Cornelia Gulde erfreut. Die Eltern bisheriger Schüler würden das neue Konzept befürworten. „Es ist kein einziges Kind abgesprungen“, so Gulde, die inzwischen mit ihrer Familie in Kettenacker wohnt.

Parallel zum neuen Montessori-Schulkonzept soll mit dem kommenden Schuljahr auch das Projekt „Erfolgreiches Klassenzimmer“ anlaufen. So werden beispielsweise die Klassenräume so gestaltet, dass Kinder erfolgreicher lernen können. „Bestimmte helle Gelbtöne sind gut für das Nervensystem“, weiß Cornelia Gulde.

Die Schule wird dabei von der Reutlinger praktischen Pädagogin Sabine Mönnich begleitet. Zu erwarten ist, dass vor allen die Schüler der Partnerklasse Mariaberg davon profitieren. Gulde ist es auch wichtig zu betonen, dass der Förderverein die Schule bei diesem Projekt voll unterstützt.

Auf die Frage, wie lange die Schule auf diese Art noch erhalten werden könne, sagt die neue Schulleiterin prompt und voller Optimismus: „Für immer, das ist für mich keine Frage.“