StartseiteRegionalRegion SigmaringenEngelswiesHier hatte das Feuer schon einmal gewütet

Feuerwehrkreis

Hier hatte das Feuer schon einmal gewütet

Engelswies / Lesedauer: 3 min

Die Abteilungsfeuerwehr Engelswies hält ihre Haupt- und Schlussprobe an bekanntem Unglücksort ab
Veröffentlicht:20.10.2014, 18:36

Artikel teilen:

Ein brennendes Lager-Gebäude aus Holz, bis unters Dach gefüllt mit in Kartons verpackter zumeist aus Holz bestehender Ware wird in Feuerwehrkreisen als riesige Brandlast bezeichnet. Eine solche Übung haben die Engelswieser Wehrmänner gut gemeistert. Der Inzigkofer Gesamtkommandant Wilfried Stroppel anerkannte dieses Übungsszenario der Engelswieser Abteilungsfeuerwehr schon im Vorfeld als eine besondere Herausforderung. Zusätzlich hatten sich die Feuerwehmänner vorrangig mit der Personensuche zweier vermisster Kinder im Gebäude zu befassen.

Direkt nach dem Eintreffen der Feuerwehr bei der Firma WORU an der Engelswieser Durchgangsstraße rüsteten sich zwei Atemschutztrupps zum Vordringen in das Gebäude. Zügig konnten in den engen und verwinkelten Gängen die vermissten Personen gefunden und im Freien an die Kollegen mit den Krankenbahren übergeben werden.

Die Abschirmung der benachbarten Gebäude vor weiterer Brandausbreitung sowie die erfolgte Komplettsperrung der Straße hob der Gesamtkommandant als positiv hervor und sagte: „Das habt ihr sehr gut gemacht.“ Die Brandbekämpfung und Belüftung des Gebäudes waren die abschließenden Aufgaben der Atemschutztrupps nach erfolgreicher Personensuche. Außerhalb der Brandzone hatten der Einsatzleiter und der Melder die unterschiedlichen Maßnahmen der Wehrmänner koordiniert. Hierbei war der stetige Funkkontakt untereinander und besonders mit den Atemschutztrupps an der Feuerfront wichtig. Klare Befehlsanweisungen und Beschreibungen der vorgefundenen Lage wurden von Wilfried Stroppel bei der anschließenden Manöverkritik positiv hervorgehoben. Auch Bürgermeister Bernd Gombold sparte nicht mit Lob und Dank, weil die Feuerwehrmänner ihr Amt am Dienst des anderen so ernst nähmen.

Sollte dieses Gebäude tatsächlich brennen, würde es auch Gefahren für die eindringenden Feuerwehrmänner bergen, weil dann das aus Holz konstruierte, eingezogene Stockwerk jederzeit herunterbrechen könnte. Wilfried Stroppel sagte: „Dieser Brand ist gleich zu Beginn oder gar nicht mehr zu besiegen.“ Aus diesem Grund zeigte sich Wolfgang Ruff, der Besitzer des Gebäudes, froh, dass die Feuerwehr hier geprobt hatte: „Dann wissen die Feuerwehrmänner, wohin sie rennen müssen, denn bei mir im Gebäude brennt alles“, sagte er.

Am nächsten Tag war es ein Schock

Diese Vorsorge hat einen bedeutenden Hintergrund, denn dieses Gebäude hatte tatsächlich direkt nach seiner Fertigstellung im Jahr 2000 gebrannt. Mit Leinöl getränkte Lappen, die sich selbsttätig entzünden können, hatten damals den Brand ausgelöst. Er hob dankbar hervor, dass die Löschtrupps damals im Gebäude nur gezielt dort gelöscht hatten, wo es auch gebrannt habe. Das Betreten des davor neuen, hellen Gebäudes sei am nächsten Tag ein Schock gewesen, weil sich alles in eine schwarze Höhle verwandelt hatte. Aber viele Kartons seien zwar außen schwarz geworden, deren Inhalt aber oft unversehrt geblieben, sodass durch den umsichtigen und schellen Einsatz der Feuerwehr relativ viel Ware gerettet werden konnte.