StartseiteRegionalRegion BiberachOchsenhausen„Der Zuspruch hat mich immer wieder motiviert“

Liederkranz

„Der Zuspruch hat mich immer wieder motiviert“

Bolstern / Lesedauer: 3 min

Ulrike Keßler hat die Jugendarbeit im Liederkranz Bolstern vor 30 Jahren aufgebaut und leitet sie bis heute
Veröffentlicht:25.08.2016, 20:32

Artikel teilen:

Im Herbst dieses Jahres kann die Nachwuchsarbeit des Liederkranzes Bolstern ein dreifaches Jubiläum feiern. Seit 30 Jahren gibt es den Kinderchor Bolstern, seit 20 Jahren den DeJuChoBo und seit diesen Jahren leitet Ulrike Keßler die beiden Chöre. SZ-Mitarbeiter Eugen Kienzler sprach mit ihr über ihre Erfahrungen aus 30 Jahren Jugendarbeit.

In diesem Jahr können Sie auf 30 Jahre Chorleitertätigkeit im Liederkranz Bolstern zurückblicken. Wie hat es alles angefangen?

Von Kindheit an bin ich mit Chorgesang aufgewachsen. Meine Mutter und mein Vater waren beziehungsweise sind überzeugte Chorsänger. So war es fast selbstverständlich, dass ich schon als 16-Jährige in den Kirchenchor Bolstern ging. 1986 feierte unser damaliger Pfarrer Gebhard Maier sein Goldenes Priesterjubiläum. Zu diesem Anlass haben wir Mädchen bei der Gemeindefeier einige Lieder vorgetragen, die ich dirigiert habe. Dieser Einsatz hat den damaligen Vorsitzenden des Liederkranzes Hans Kienzler dazu bewogen, mich für die Gründung eines Kinderchores zu gewinnen. Seither gibt es ununterbrochen den Kinderchor.

Sie haben ja Musik nicht studiert. Wie haben Sie sich das Rüstzeug für Ihre erfolgreiche Arbeit angeeignet?

Klavier und Orgel habe ich bei unserer damaligen Organistin Christa Maier gelernt. Nach dem Vizechorleiterkurs bei Professor Alfons Scheirle habe ich auch noch die C-Prüfung bei Professor Karl Hermann Mäder absolviert.

Was waren für Sie in den 30 Jahren die Höhepunkte?

Was mich in all den Jahren gefreut hat und mich auch immer wieder motiviert, ist der große Zuspruch, den der Kinderchor erfahren hat und auch heute noch erfährt. Damit konnte ich weit über 300 Kindern den Chorgesang nahebringen. Natürlich gab es unter den vielen Auftritten auch welche, die in besonderer Erinnerung blieben. Die letztjährige Chorserenade „Parklichter“ in Königseggwald, die Chorwochenenden an der Landesakademie in Ochsenhausen, die Aufführung des Musical „Cats“ beim Schwäbischen Chorfest in Ulm mit fast 100 Kindern und Jugendlichen aus dem Oberschwäbischen Chorverband und die vielen Chorfreizeiten, Ausflüge und Hüttenaufenthalte.

Wie kam es zur Gründung des „Jungen Chores Bolstern/ DeJuChoBo“ ?

Nachdem immer mehr Jugendliche aus dem Kinderchoralter herausgewachsen waren, kam der Wunsch in einem Nachfolgechor weiter singen zu können. So haben wir diesen Jungen Chor 1996 gegründet. Der Begriff Junger Chor bezieht sich nicht nur auf das Alter der Sängerinnen und Sänger, sondern auf die Auswahl der Chorliteratur, die ein breites Repertoire vom Schlager über Gospels bis zur aktuellen Popmusik umfasst. Dieser Chor hat sich ebenfalls gut entwickelt. Heute singen 42 Sängerinnen und Sänger im DeJuChoBo.

Wie feiern Sie nun dieses dreifache Jubiläum?

Anlässlich des Weinfestes gibt es im Weinkeller am Samstag, 17. September, ein Festival der Jungen Chöre unter dem Motto „Sing together – Junge Chöre machen Stimmung“ mit den Young voices aus Altshausen, dem Chortissimo aus Eintürnen und uns, dem DeJuChoBo. Am Samstag, 22. Oktober, findet im Dorfgemeinschaftshaus Friedberg das Jubiläumskonzert statt. Im Mittelpunkt steht dabei das afrikanische Musical „Kwela, kwela“, das vom Kinderchor aufgeführt wird. Darauf arbeiten wir schon seit beinahe einem Jahr hin.

Und was ist dann das nächste größere Projekt?

Das Landestheater Tübingen führt am 11. März 2017 in der Stadthalle Bad Saulgau das Schauspiel „Wie im Himmel“ in Anlehnung an den gleichnamigen Erfolgsfilm, der 2005 für den Oscar nominiert wurde, auf. Kulturamtsleiter Andreas Rueß und das Landestheater haben uns angeboten, die beiden Schlusschöre mit den Profis zusammen aufzuführen. Darauf freuen wir uns.