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Informationsveranstaltung

Viel Platz für Wohnraum – bei Bedarf

Bingen / Lesedauer: 3 min

Die Gemeinde Bingen stellt einen neuen Plan zur Bebauung des Lamm-Areals vor
Veröffentlicht:24.01.2018, 16:44

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Bei einer Informationsveranstaltung haben Städteplaner Roland Gross und Bürgermeister Jochen Fetzer die neueste Entwicklung bezüglich des Lamm-Areals in der Ortsmitte vorgestellt. Frank Dreher konnte als Geschäftsführer der Firma Dreher Bau aus Vilsingen, die bei Bedarf das Projekt realisieren würde, konkrete Fragen vor allem zu den Kosten und den Baumaterialien beantworten. Gut 50 Einwohner waren in das Foyer der Sandbühlhalle gekommen.

Beim Thema Ortsentwicklung, so Bürgermeister Jochen Fetzer bei seiner Begrüßung, brauche man Geduld. Auch wenn dies nicht seine Stärke sei, müsse er doch Städteplaner Roland Gross, der Bingen seit vielen Jahren begleitet, diesbezüglich Recht geben. Vor neun Jahren wurde der Gasthof gekauft und abgebrochen. Inzwischen sind der Bürgersteig und ein Grünstreifen mit Gehweg angelegt worden. Die Stadt hat seither noch weitere Grundstücke hinzugekauft. Pläne, wie die 2012 angedachte Seniorenwohngemeinschaft, wurden wieder verworfen. „Wir haben manches versucht“, so Fetzer, der ergänzte: „Wir sind jetzt mit diesem Plan einen Schritt weiter in der Umsetzung.“

Nichts ist in Stein gemeißelt

Gross stellte das neue Konzept vor und begann mit einem Rückblick. Das Lamm-Areal sieht der Städteplaner in einer Gesamtkonzeption mit dem schräg gegenüberliegenden Rathaus als wichtigen Baustein im Ortskern. Er stellte ein Mehrfamilienhaus (Richtung Hitzkofen) mit drei Wohnebenen vor. Das Haus soll einen Aufzug bekommen und rollstuhlgerecht sein. Die fünf bis sieben Einzelwohnungen sind also gleichermaßen für Senioren wie junge Familien oder Paare geeignet. So könne man auch auf dem Lamm-Areal vorgehen. Nichts sei jedoch „in Stein gemeißelt“. Wünschenswert sei es, einen Arbeitskreis mit Kaufinteressenten zu bilden.

Gross sieht im Lamm-Areal eine einmalige Lage mit Lauchertblick: „Man wohnt mitten im Ort und abgewandt in den grünen Teil hinein.“ Angedacht sind unterschiedliche Wohnungen zwischen 60 bis 100 Quadratmeter. Dazu stellte er kleinere einzelne Wohnhäuser vor, die am anderen Ende des Areals stehen könnten. Die Idee eines „Wohnungstauschs“ mit Umzug in den Ortskern als Alternative zu einem Einfamilienhaus aus den 1970er-Jahren könnte zudem für den einen oder anderen interessant sein.

Die Ortsmitte mit fußläufiger Lage zu Geschäften des täglichen Bedarfs und die gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel erscheint auch Frank Dreher attraktiv: „Der Trend geht dazu, im Ort zu bleiben.“ Vor einem halben Jahr war die Gemeinde auf Dreher zugekommen, ob er sich die Realisation für Bingen vorstellen könne. Die Firma mit 40 Mitarbeitern hat kürzlich in der Ortsmitte von Sigmaringendorf ein solches Mehrfamilienhaus mit neun Wohneinheiten gebaut. Zu Beginn waren hier fünf Käufer, die auf den Zuschnitt der Wohnungen einwirken konnten, die anderen vier Wohnungen wurden nach Baubeginn verkauft.

Warten auf konkrete Zusagen

In Bingen würde „Dreher Bau“ ab vier Kaufzusagen für das Mehrfamilienhaus mit dem Bau beginnen. Die kleineren Häuser, möglicherweise in der Größenordnung der früheren „Austraghäuschen“, oder ein größeres Gebäude, das als Geschäfts- und Wohnhaus gedacht ist, sind bisher lediglich in der groben Planung. Auch hier hoffen die Anbieter auf Käufer, um möglichst bedarfsgerecht gestalten zu können.

Die Fragen der Zuhörer waren sehr konkret. So wollten sie wissen, ob der Keller hochwassersicher gebaut wird, was Dreher bestätigte: „Ein wasserdichter Betonkeller mit wasserdichten Fenstern, die Bauweise wird recht massiv.“ Auf die Frage „Was kostet so eine Wohnung?“ antwortete Dreher: „Unser Ziel ist es, unter 3000 Euro pro Quadratmeter zu bleiben, je nach weiteren Kosten zwischen 2700 und 3000.“

Fetzer betonte, dass für den Wohnungszuschnitt vorab konkrete Bauabsichten notwendig seien: „Kommen Sie auf uns zu, wir sind noch flexibel, Sie sind der Motor des Ganzen.“

Gross kam auf das Eingangsmotto zurück: „Wir brauchen Geduld, es ist keine übermäßige Eile nötig, wir möchten das ganze Gelände behutsam entwickeln.“