Donaulerche

Zwei Chöre in Höchstform

Bad Saulgau / Lesedauer: 3 min

Margreth Röck teilt sich beim Konzert die Regie mit Musiklehrerin – Tenor singt „Die kleine Kneipe in unserer Straße“
Veröffentlicht:15.05.2017, 16:50

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Die Chorvereinigung Donaulerchen und Sängerfreunde hat am Samstagabend in ihrem Konzert „Musik ohne Grenzen“ traditionelles Liedgut sowie Rock und Pop zu einem schwungvollen, knapp dreistündigen Programm verwoben. Gesangskultur, Rhythmik und witzige Dialoge waren die Garanten für einen kurzweiligen Abend, der mit Beifallsstürmen gefeiert wurde.

Das Frühlingskonzert der Donaulerchen und Sängerfreunde bestach auch in diesem Jahr durch hervorragend geschulte Stimmregister, musikalische Vielfalt sowie eine Farbigkeit, die sofort einen Bogen zum Publikum schlug. Diesmal teilte Chorleiterin Margreth Röck die Regie mit Stefanie Esslinger , Musiklehrerin am Störck-Gymnasium, die vor allem die Mädchen der Schola mit sichtlichem Erfolg fürs Singen begeisterte. Pianist Jan Röck, Max Wenzel am Bass und Drummer Kai Weihprachtitzky steuerten Livemusik in Superqualität bei und Irmi Wild zeichnete für eine einfallsreiche Choreographie verantwortlich.

Den musikalischen Auftakt machten die jüngsten Donaulerchen in roten Röckchen und weißen T-Shirts, wobei die sechsjährige Linett ein selbstbewusstes Solo beisteuerte. Im Bühnenhintergrund hatten sich die Sängerfreunde an den Tischen einer improvisierten Kneipe verteilt, deren Rückwand mit Schildern aus dem nahen Gasthaus Franziskaner bestückt war. Die offensichtliche Hochstimmung des Sängerklientels schwappte ungebremst ins Publikum über, als Tenor Anton Stützle den Ohrwurm der 70er-Jahre „Die kleine Kneipe in unserer Straße“ anstimmte.

Munteres Hin und Her

Auch das nachfolgende Stück „Liebling, mein Herz lässt dich grüßen“ verlockte so manchen Konzertgast zum gefühlsseligen Mitsingen. Die Frage dreier Teenager aus der Schola, ob hier etwa eine Gruftie-Party steige, katapultierte die Sänger abrupt in die Gegenwart zurück. Mehr noch. Den Oldies der Sängerfreunde setzten die Mädchen ihren Rap-lastigen Song „Chöre singen für dich“ entgegen, worauf ein resolutes „So a Gschrei“ aus der Kneipe ertönte. Das muntere Hin und Her zwischen den Generationen zog sich musikalisch gleich einem roten Faden durch das Konzert, endete jedoch mit einem Plädoyer für gegenseitigen Respekt und Toleranz.

Vor dem versöhnlichen Schluss gab es jede Menge gesangliche wie sportliche Höhepunkte. Die kleinen Donaulerchen entzückten mit Songs wie „Schön ist es auf der Welt zu sein“ oder „Die rosarote Brille“, die sie im Großformat auf der Nase trugen.

Solistinnen glänzen

Anton Stützle gestaltete ein anrührendes Duett mit der neunjährigen Leonie, die in „Fang das Licht“ einen glockenhellen Sopran bewies. Als Solistinnen glänzten Lena Fuß („Hello“), Viktoria Matt („I have nothing“) sowie Chorleiterin Stefanie Esslinger, die bei „Just the two of us“ mit einer verblüffend variablen Jazzstimme überraschte.

Spektakuläre Hingucker lieferte eine Reihe von Gästen, die den Gesang durch Bewegungsstudien untermalten. So zeigten vier Jungs der Breakdance-Gruppe „Mega Moves“ unter der Leitung von Alex Mok halsbrecherische Artistik. Aus dem Jungen Kunsthaus und der Realschule kam eine Gruppe temperamentvoller junger Tänzerinnen, während Helmut und Beate Seßler die hohe Tanzkunst des Tangos und des Wiener Walzers demonstrierten. Als das Konzert nach knapp drei Stunden, etlichen Zugaben und Klatschen endete, verließen die zahlreichen Besucher, darunter viele Mütter, das Stadtforum in bester Stimmung.