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Jubiläumskonzert

Zum Jubiläum zeigen die Sänger ihre Freude am Singen

Bad Saulgau / Lesedauer: 4 min

Liederkranz Bolstern kann stolz auf seine 160-jährige Vereinsgeschichte sein – Beim Konzert gibt es alle Facetten des Chorgesangs
Veröffentlicht:20.10.2019, 14:59

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Mit einem Jubiläumskonzert im Dorfgemeinschaftshaus in Friedberg hat der Liederkranz Bolstern am Samstag sein Jubiläumsjahr musikalisch beendet. Seit 160 Jahren wird in dem 400-Seelen-Dorf nun schon organisiert gesungen. Wer die drei Chöre an diesem Abend gehört hat, darf guter Hoffnung sein, dass dies auch noch lange so sein wird. Jung und Alt haben demonstriert, wie man mit Singen den Menschen eine große Freude bereiten kann. Das Repertoire zeigte alle Facetten des Chorgesangs auf, sehr zur Freude der vielen Zuhörer.

Mit dem Chorsatz „Lieder sind die besten Freunde“ des Männerchores unter der Leitung von Ursula Jankowski erinnerte der Vorsitzende Roland Burth an die zurückliegenden 160 Jahre. Obwohl es den Menschen nicht so gut ging, hätten sie Freude am Singen gefunden. Mit 18 Männern habe man angefangen, was der heutigen Sängeranzahl bei den Männern nahe komme. Der Chor habe beide Kriege überstanden und bis in die 1970er-Jahre das kulturelle Leben im Ort allein bestimmt. Zum Männerchor gesellten sich dann der Kinderchor und der Junge Chor Bolstern hinzu, sodass heute fast ein Viertel der Einwohner von Bolstern das Singen pflegen. „Ich bin stolz auf die Geschichte und die Mannschaft auf der Bühne“, sagte Burth.

„Arcobaleno“, der Regenbogen spannt sich über die Berge, brachte der Männerchor fein akzentuiert zu Gehör. Auch das Lied „Der Wandrer“ war den 16 Männern wie auf den Leib geschrieben. Ein hörenswerter Männerchor, der gefühlvoll die Heimat, die Natur beschrieb. Ein Ohrwurm von Harry Belafonte: „Wo meine Sonne scheint“ brachte Südseefeeling in den Saal und bei Daniel Gerards „Butterfly“ flatterten auch kleine Schmetterlinge durch den Saal.

Selbstbewusster Kinderchor

Danach stürmten Ulrike Kessler und ihre über 40 Kinder die Bühne. Cool und selbstbewusst hieß es „Der Pumuckl ist da“, „Hey Pippi Langstrumpf“ und auch „Wickie“. Zudem kam auch ABBA wieder zu Ehren und nein, sie hatten keine Angst, als sie von „Dracula“ sangen. Einfach toll, wie lebendig und unbefangen der Kinderchor sich präsentierte. Gespannt war man auch auf den Jungen Chor Bolstern mit seinen über 40 Mitgliedern. Ed Sheeran fand seine Liebe „Perfect“ und auch die Sänger ließen das Lied perfekt erklingen. Mit „Seite an Seite“ zeigte der Chor, dass es auch auf Deutsch geht. Gut in Szene setzen konnten sich dann die einzelnen Stimmen mit viel Rhythmus und Tongefühl bei dem Song von Brian Adams: „Everything I Do“. Ein Hörgenuß mit dem Jungen Chor unter dem gewohnt sicheren Dirigat von Ulrike Kessler.

Mit drei Silcherchören wartete dann der Männerchor unter der ruhig-bestimmten Leitung von Ursula Jankowski auf. Klassische Chöre, die zum festen Bestandteil eines Männerchores gehören, wie das liebliche „Schifferlied“, „Der Lindenbaum“ und auch „Wir sind die Könige der Welt“. Hier zeigte sich der Männerchor von der besten Seite nach dem Motto „Je älter, desto besser“.

Auch Ortsvorsteher Anton Störk ging auf die Geschichte des Liederkranzes ein. Er bezeichnete die Sänger als wichtige Kulturträger in der Ortschaft und dankte auch denen, die vor 160 Jahren den Grundstein gelegt hatten, sowie allen, die sich um das Wohl des Liederkranzes kümmerten und viel für den Ort getan haben. Musikalisch ging es mit einem Liebesansinnen der Männer weiter, die mit dem Lied „Bajazzo“ der Frauenwelt huldigten.

Verstärkung holte sich der Chor mit den Männern vom Jugendchor auf die Bühne, denn dann brachten sie ein Hoch „Auf das Leben“ aus. Ja und was die Hefe dann bei Frauen figurtechnisch anrichten kann, brachten sie zu Gehör. Aber keine Angst, auch die Männer bekamen ihr Fett ab. Das sorgte noch einmal für Erheiterung des Publikums, wie auch der leichte Zungendreher "Rama Lama Ding Dong".

Aber dann ein grandioses Finale. Alle drei Chöre kamen zum Finale auf die Bühne und sangen passend für den Abend und die Einwohner von Bolstern: „Im Dorf, wo ich geboren bin“ von den Torfrockern. Hier kamen Kindheitserinnerungen auf, wurde an die Jugendzeit erinnert, die Kneipe im Dorf, den ersten Schwips, einfach an den dörflichen Alltag. Den Beifall hatten sich alle Akteure verdient. Besonders die Chorleiterinnen Ulrike Kessler, Ursula Jankowski, Ruth Seethaler für ihre sichere Klavierbegleitung und auch Alexander Fischer und Isabell Trautmann an der Gitarre. Ein gelungener Konzertabend, der Bolstern als „kleines, singendes Dorf“ auszeichnete.