Stress

Weihnachten artet in Stress aus

Wolfartsweiler / Lesedauer: 3 min

Premiere der Theatergruppe Wolfartsweiler – Christbaum wird aus Nachbargarten abgesägt
Veröffentlicht:24.11.2014, 18:22

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„Und morgen kommt der Papst“ lautet der Titel der schwäbischen Komödie, mit der die Darsteller des Wolfartsweiler Theaters in diesem Jahr ihre Besucher ins Hause Kapp entführen, wo sich alles um das bevorstehende Weihnachtsfest dreht. Um es vorweg zu nehmen, die Besucher am vergangenen Samstagabend erlebten dank der witzigen Dialoge und den bestens disponierten Schauspielern einen vergnüglichen Premierenabend im Schützenhaus in Wolfartsweiler.

Die Vorbereitungen für Weihnachten erweisen sich wieder einmal, wie im wirklichen Leben, als sehr hektisch und führen zwangsweise auch zu Missverständnissen. Sie sind beinahe abgeschlossen und alles ist gerichtet im Hause Kapp. Mutter Andrea Kapp (Brigitte Huber) und Oma Berta Kapp (Doris Schaudt) freuen sich auf einen schönen Heiligabend im Kreise ihrer Lieben. Insbesondere die schon etwas verwirrte Oma, wegen des angesagten Kontrollbesuchs der Pflegegeldversicherung in den Rollstuhl verdammt, freut sich auf das Fest und nervt mit ihrer dauernden Frage: „Wann kommt der Papst?“. Eigentlich kann nichts mehr schiefgehen.

Schlitzohriger Schwager

Aber nur eigentlich, denn der Christbaum fehlt noch. Andrea Kapp hatte ihren Ehemann Hans Kapp (Armin König) vor drei Wochen gebeten, einen Christbaum zu besorgen, aber genervt von dem weihnachtlichen Rummel und angesichts der hohen Preise hat der sparsame Schwabe dazu keine Lust gehabt. Was nun? Es muss ein Christbaum her, egal wie. Vermeintlicher Helfer in der Not ist Schwager Werner Engler (Wilfried Öhler), ein notorischer Junggeselle und schlitzohriger Zeitgenosse. Über das wie kommen die beiden ganz schön ins Schwitzen. Der nicht legale Einfall: Im Nachbargarten wächst ein Tannenbaum. Den müsste man heimlich absägen. Nach turbulenten Versuchen und allerhand Tricks gelingt dies, aber das Echo lässt nicht lange auf sich warten. Eine Anzeige läuft, und ausgerechnet der Sohn Tobias (Gerd Miller), von Beruf Polizist, muss ermitteln. Er kommt den Übeltätern auf die Schliche. Der Geschädigte zieht die Anzeige zurück, aber der Hausherr muss 800 Euro berappen – ein teurer Christbaum. Luzia Storz (Saskia Gittinger), die Freundin der Hausherrin, ist auch zum Mitfeiern eingeladen, um sie mit dem Junggesellen Werner zu verkuppeln. Luzia Storz soll die Auserwählte werden. Aber diese gibt sich konservativ, was Kleidung und auch Gehabe anbetrifft. Hans Kapp weiht sie in die Geheimisse ein, wie ein Liebesfunke aufflackern kann. Ein körperbetontes Rollenspiel der beiden führt bei Sohn Robert zu einem weiteren Missverständnis.

Anne Mente (Stefanie Tagmann), die attraktive Freundin von Sohn Robert, wird von diesem ebenfalls zum Fest eingeladen, was für Verwirrung und vor allem zu Stress bei der Mutter führt, da sie bisher von dieser Freundin nichts gewusst hat. Die Freundin muss dauernd ins Bad, weil es ihr schlecht wird. Ist sie schwanger? Der Heiligabend naht. Der, nun legal gekaufte Christbaum steht. Die Turbulenzen lösen sich auf. Mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden, denn weitere fünf Aufführungen stehen noch an. Der häufige Szenenbeifall und große Schlussbeifall des Publikums galt den Künstlern für ihre Leistungen, bei denen neben den erfahrenen Akteuren auch die neuen Gesichter zu überzeugen wussten. Er galt aber auch allen Beteiligten von der Maske bis zu den Bühnenbildnern, die wiederum für einen perfekten Rahmen sorgten.

Weitere Aufführungen sind am 29. November, 5./6. Dezember jeweils 19.30 Uhr sowie am 30. November und 7. Dezember jeweils um 18.30 Uhr. Kartenvorverkauf unter Telefon 07581/2727