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Kirchenraum

Viktoria Matt füllt mit ihrer Stimme den gesamten Kirchenraum

Braunenweiler / Lesedauer: 3 min

Adventskonzert in der Kirche St. Pankratius – Kongeniale Begleiterinnen Maria Lauer und Monika Heinen-Wolf
Veröffentlicht:23.12.2019, 16:38

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Hätte es eines Beweises gebracht, welch wichtige, erfolgreiche und nachhaltige Arbeit in der musikalischen Grundbildung von der Bad Saulgauer Musikschule und der Mädchenkantorei geleistet wird – am vierten Adventssonntag ist dies beim Adventskonzert in der Pfarrkirche St. Pankratius in Braunenweiler eindrucksvoll bestätigt worden. Zu dieser kirchenmusikalischen Stunde hatte die junge Bad Saulgauerin, an der Musikhochschule Karlsruhe bei Professor Christian Elsner studierende Sopranistin Viktoria Matt zusammen mit ihren musikalischen Begleiterinnen Maria Lauer an der Violine und der Organistin Monika Heinen-Wolf eingeladen.

Maria Lauer ist eine Studienkollegin, die ebenfalls in Karlsruhe im dritten Semester Violine studiert. Monika Heinen-Wolf ist eine erfahrene Kirchenmusikerin, die Viktoria Matt schon bei den erfolgreichen Auftritten beim Wettbewerb „Jugend musiziert“ begleitet hat. Auf großen Widerhall ist diese Einladung getroffen, sodass die Kirche mit erwartungsvollen Besuchern voll besetzt war. Der begeisterte Schlussbeifall war der Beweis, dass die Erwartungen mehr als erfüllt wurden. Waltraud Marschall, bei der die damals zwölfjährige Viktoria Matt ihren ersten Gesangsunterricht erhielt und die bis heute die musikalische Entwicklung begleitet und fördert, war ebenfalls unter den Zuhörern. „Ich freue mich, dass Viktoria ihren Weg so erfolgreich weitergeht“ war ihr Kompliment an ihre frühere Schülerin. Noch mehr Volumen, einen weiter entwickelten Stimmsitz und in der Aussprache eine klare Diktion bestätigte ihr die erfahrene Musikpädagogin.

Dies bestätigte die so Gelobte beim Konzert eröffnenden bekannten Adventslied „Maria durch ein Dornwald ging“, bei dem ihr klarer Sopran, die Akustik der Kirche nützend, die Mystik der Menschwerdung Gottes eindrucksvoll interpretierte. Die drei Künstlerinnen bestritten das gesamte Konzert von der Orgelempore aus. Vom Vertreter der neapolitanischen Schule Gian Franco de Majo stammt das Andante „Ama et spera“.

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Geradezu mühelos füllte ihre Stimme den gesamten Kirchenraum und bestach durch unmerklich wechselndes Tonvolumen – vor allem bei den rezitativischen Passagen – und einer erstaunlichen Sicherheit auch in den hohen Lagen. Kongeniale Begleiterinnen waren dabei, wie während des gesamten Konzerts, Maria Lauer an der Violine und die Organistin Monika Heinen-Wolf. Dass die beiden auch solistisch musikalische Wegmarken setzen können, bewiesen sie beim Orgelsolo „Toccatina for Flutes“ mit den beeindruckenden Tonläufen und dem Violine-Solo „Rode Caprice No 8“ mit der virtuosen und ausdrucksstarken Instrumentenbeherrschung. Aus der Fülle des ausgewogenen und musikalisch sehr gut zusammengestellten Konzerts war der feierliche Hymnus „Panis angelicus“ des französischen Komponisten César Franck ein weiterer Höhepunkt, bei dem die Fähigkeit von Matt, ihre Zuhörer mit ihrem Gesang zu berühren, voll zum Tragen kam. Lebendig waren die Phrasierungen und die prägnante Artikulation dann bei der Weihnachtsarie „Hört ihr Menschenkinder all“ bei der der Komponist Georg Friedrich Händel sicher seine Freude gehabt hätte.

Ebenfalls ursprünglich von Händel folgte das als Adventslied bekannte „Tochter Zion, freue dich“. Die Vorfreude auf das Weihnachtsfest, die in dieser Melodie mitschwingt, kam dank der rhythmischen Feinheiten in der Stimmführung zur Geltung. Den Abschluss bildete das „Laudate Dominum“, eine der bekanntesten Melodien, die Wolfgang Amadeus Mozart geschaffen hat. Den pastoralen Charakter dieses Stückes durch authentische und lebendige Interpretation herausgearbeitet und das im feinen Zusammenspiel von vokal und instrumental verfehlte die Wirkung bei den Zuhörern nicht. Nicht nur für dieses Finale, sondern die insgesamt reife und überzeugende Leistung von Viktoria Matt und ihren musikalischen Partnerinnen, gab es den verdienten, langanhaltenden Applaus und viele persönliche Komplimente. Man darf auf die weitere Entwicklung der hoffnungsvollen Sopranistin gespannt sein.