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Fußgängerzone

Sport Schlegel gibt Geschäft in Fußgängerzone auf

Bad Saulgau / Lesedauer: 2 min

Umzug vor knapp einem Jahr von der Kaiserstraße in die Hauptstraße – Inhaber nennt Internet als Hauptgrund
Veröffentlicht:15.05.2018, 17:36

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Sport Schlegel in der Bad Saulgauer Fußgängerzone beginnt am heutigen Mittwoch mit dem Räumungsverkauf. Inhaber Uwe Quickenstedt gibt das Geschäft auf, nachdem er vor knapp einem Jahr von der Kaiserstraße in die Hauptstraße umgezogen war.

„Es ist einfach zu wenig los“, sagt Uwe Quickenstedt, der in seinem Sportgeschäft in der Innenstadt mehr Frequenz erwartet hatte als zuvor in der Kaiserstraße, wo er 2015 das 20-jährige Bestehen feierte. Als er im Sommer 2017 den Entschluss des Umzugs fasste, nannte er vor allem die Konkurrenz im Internet als Hauptgrund, warum er an einem neuen Standort sein neues Glück versuchen wollte. Doch die Entwicklung sei noch viel schwieriger geworden, so der 50-Jährige. „Gerade junge Menschen kommen immer seltener in ein Sportgeschäft. Stattdessen bestellen sie ihre Fußballschuhe oder andere Sportartikel im Internet“, ergänzt der frühere Fußballprofi von Borussia Mönchengladbach, der damit die gesamte Sportbekleidungsbranche meint. Und deswegen glaubt er auch, „dass immer mehr Sportgeschäfte schließen werden“. Die Sportboutique in Sigmaringen zum Beispiel gab ihr Geschäft Ende 2017 auf – mit der gleichen Begründung wie Sport Schlegel. „Uns hat die Frequenz gefehlt“, sagte Geschäftsführerin Ruth Späh-Mahlke.

Viele Gedanken gemacht

Den Umzug von der Kaiserstraße in die Hauptstraße habe Quickenstedt zwar nicht bereut, auch wenn der Standortwechsel nicht die erhoffte Verbesserung brachte. Und so reifte nach und nach die Entscheidung, das Geschäft aufzugeben. „Ich habe mir lange meine Gedanken gemacht. Aber es hat einfach keinen Wert mehr“, sagt Quickenstedt nach mehr als 20 Jahren Selbstständigkeit. „Was bringt es, morgens ins Geschäft zu fahren und zu wissen, dass eh nicht viel passiert?“ Und so habe jeder Öffnungstag ihn darin bestätigt, das Geschäft zu schließen – auch aus wirtschaftlichen Gründen.

Quickenstedt sieht die Branche generell in einer Krise, die nicht leicht zu überwinden sei. „Da musst du dir schon genau überlegen, welche Schiene du fahren willst.“ Uwe Quickenstedt zieht nun die Reißleine, weil er offenbar den Glauben daran verloren hat, sich mit seinem Geschäft dauerhaft seine Existenz sichern zu können. Wie seine Zukunft aussieht, lässt er offen. „Ich will jetzt erst mal diese Zeit abarbeiten.“