Kopfschmerz
Kopfschmerzen bereiten Kopfzerbrechen
Bad Saulgau / Lesedauer: 3 min
Der letzte Monat des Jahres hat für den HBW Balingen-Weilstetten in der Handball-Bundesliga noch einmal einen eng getakteten Terminplan parat: Auswärts stehen die Spiele in Leipzig, Berlin und in Minden an, in der Sparkassenarena empfängt Balingen Melsungen und Flensburg. Die letzten Wochen des Jahres beginnen am Donnerstag (19.05 Uhr, Quarterback-Arena) mit dem Spiel in Leipzig.
Seit der Niederlage im Schwaben-Derby gegen Göppingen stehen die Balinger in der Tabelle wieder unter dem Strich, was am Ende der Saison den Abstieg bedeuten würde. Das möchten Kapitän Jona Schoch und Co. so schnell wie möglich wieder ändern. Doch das Dezember-Programm bietet auf dem Papier wohl wenig Gelegenheiten dazu. Mit Ausnahme des Spiels in Minden am 2. Weihnachtsfeiertag treffen die Schwaben bis zur Jahreswende fast nur auf Spitzenmannschaften. Doch Jens Bürkle und seine Mannschaft stecken den Kopf nicht in den Sand. Das ist nicht die Mentalität der Gallier.
Auch im Schwaben-Derby hatten die Balinger genug Möglichkeiten, das Spiel zu drehen. Allerdings war es wie schon in einigen Begegnungen zuvor: Just in den Momenten, in denen die Gallier das Momentum eigentlich auf ihrer Seite hatten, fehlte die Ruhe. „Wir sind schon sehr niedergeschlagen, weil wir es nicht geschafft haben, die Punkte aus diesem Derby zu behalten“, schilderte HBW-Trainer Jens Bürkle die Stimmung in der Mannschaft nach dem Göppingen-Spiel.
Seit Beginn dieser Woche ist die Pleite abgehakt, der Focus ist Richtung Leipzig gerichtet. Das Spiel gegen den Tabellenelften wird aus verschiedenen Gründen wieder ein ganz anderes, als alle bisherigen Spiele der Saison. Auf Grund der in Sachsen aktuell gültigen Corona-Verordnung dürfen keine Zuschauer in der Halle sein. Der Spitzensport darf zwar seine Spiele noch ausrichten, aber eben als „Geisterspiele“, ohne Zuschauer.
Sicher werden nur die Helfer in der Halle sein, die der SC DHfK benötigt, um den Spieltag zu organisieren, und den Gastgeber auch im Spiel unterstützen, mehr aber sind - leider - nicht zugelassen.
Egal ob mit oder ohne Zuschauer: Die Rollen sind klar verteilt. Alles andere als ein Leipziger Sieg wäre die Überraschung des Spieltags. Zwar verlief auch aus Sicht der Sachsen die Saison bislang nicht frei von Problemen, aber die Schwankungen bewegten sich auf einem relativ hohem Niveau. Nach unglücklichen Niederlagen (gegen Tabellenführer Magdeburg) oder einer Zehn-Tore-Klatsche wie gegen den Bergischen HC, folgten überragende Leistungen und Siege wie jüngst gegen die Rhein-Neckar-Löwen. Die Schwankungen sind zu erklären: Spieler wie Philipp Weber (zum SC Magdeburg), Niclas Pieczkowski, Maximilian Jahnke (beide nach Minden) oder Bastian Roschek (zu Hannover-Burgdorf) verließen den Klub und lassen sich nicht so einfach ersetzen. Die Sachsen haben zwar Hochkaräter geholt, aber die benötigen noch Zeit, bis sie richtig eingespielt sind.
Dramatisch ist die Personalsituation beim HBW. Neben den Langzeitverletzten Marcel Niemeyer, Oddur Grétarsson, Lukas Saueressig und Tim Nothdurft, werden auch Fabian Wiederstein und Patrick Volz fehlen. Kreisläufer Wiederstein fehlt aus gesundheitlichen Gründen, Volz hat sich im Training einen Finger gebrochen, fehlt länger. Damit reist Bürkle ohne Linksaußen nach Leipzig.
Es könnte sein, dass auch Torhüter Mario Ruminsky fehlt. Nach einem Kopftreffer im Schwaben-Derby plagen ihn immer wiederkehrende Kopfschmerzen.