StartseiteRegionalRegion SigmaringenBad SaulgauHerbert Küchler vermisst Ehrlichkeit

Ehrlichkeit

Herbert Küchler vermisst Ehrlichkeit

Bad Saulgau / Lesedauer: 3 min

Der zurückgetretene Ex-Trainer äußert sich zum Ende seines Engagements in Mengen
Veröffentlicht:10.12.2019, 00:05

Artikel teilen:

Herbert Küchler ist nicht mehr Trainer des FC Mengen (die SZ berichtete). Nach dem letzten Spiel des Kalenderjahres, dem 4:1-Sieg gegen den SV Weingarten, am, trat er von seinem Amt beim FC Mengen zurück. Im Gespräch mit Regionalsportredakteur Marc Dittmann äußert sich Herbert Küchler zu den Gründen.

Herr Küchler, warum haben Sie beim FC Mengen als Trainer eigentlich aufgehört?

Weil seit acht Wochen eine Gegenströmung vorhanden war, die ich gespürt habe, die aus der Mannschaft kam und kommt. Wir haben bis zu diesem Zeitpunkt gut gespielt, gepunktet. Die Mannschaft hat 32 Punkte auf dem Konto. Schon deshalb lasse ich Vorwürfe, das Training sei zu lasch gewesen, nicht gelten und mir nicht gefallen. Mein Spielführer hat zum Beispiel in den vergangenen drei Wochen nicht trainiert, weil er seine Physio-Termine parallel zu unserem Training gelegt hat. Ähnliches gilt für die Torhüter, einer verletzt, der andere schreibt seine Bachelorarbeit und hat Physio. Bei unseren Abschlussspielen musste meistens ein Feldspieler oder der Torwarttrainer ins Tor. Oft waren sowieso nur acht bis zehn Leute da. Dazu habe ich vier A-Junioren eingeladen, die auch kamen.

Wie hat sich der von Ihnen beschriebene Gegenwind geäußert?

Eben mit den Vorwürfen, wir würden zu lasch trainieren und mit anderen Vorhaltungen am Rande von einigen Spielen.

Macht sich der FC Mengen zu abhängig von einem Spieler?

Der FC Mengen ist abhängig von einem Spieler. Er hat 23 Tore geschossen. Ich habe keinen Hehl daraus gemacht, dass der FC Mengen ohne diesen Spieler wieder in der Bezirksliga spielen würde. Trotzdem darf dieser Spieler sich nicht alles herausnehmen, auch wenn er Fußball spielen kann. Und um eine Mannschaft zu führen, braucht es noch andere Qualitäten als Fußball zu spielen.

Wie lange sollte Ihr Engagement beim FC Mengen dauern?

Es war so abgesprochen, dass das nur ein Jahr geht. Für mich war das klar. So hatte ich das auch zu Hause und bei meinem alten Verein, der SG SC Blönried/SV Ebersbach kommuniziert. Ich habe gesagt, ich helfe dem FC Mengen, weil er in Not ist.

Hat der Verein die Probleme, die auftauchten, klar angesprochen?

Offenheit und Ehrlichkeit sind ein Grundsatz, den ich habe. Aber beim FC Mengen waren nicht alle immer offen und ehrlich zu mir. Und das gilt nicht nur für die Spieler.

Wie geht es mit dem FC Mengen weiter?

Der FC Mengen muss aufarbeiten, was passiert ist. Ich würde dem FC Mengen sogar helfen und habe auch schon ein paar Ansätze dafür. Das Erste wäre: Alle sind gleich und spielen für ihre Farben und nicht für Geld. Ansonsten wünsche ich der Vereinsführung und der Mannschaft alles Gute und dass es mein Nachfolger schafft, die Dinge, die im Argen liegen, aufzuarbeiten.

Herr Küchler, wie geht es mit Ihnen weiter?

Ich höre als Trainer im Aktivenbereich auf. Ich habe nicht vor, noch einmal eine aktive Mannschaft zu trainieren.