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Streitigkeit

Geregeltes Erbe verhindert Streitigkeiten

Bad Saulgau / Lesedauer: 2 min

Notar Peter Merschdorf hält Vortrag im Bürgertreff – Veranstaltungen kommen an
Veröffentlicht:05.12.2019, 17:51

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Pro Jahr werden in Deutschland 400 Milliarden Euro vererbt. Von daher komme es darauf an, frühzeitig die Frage des Erbes zu regeln und das sei keine Frage des Alters, sagte Notar Peter Merschdorf bei einem Vortrag im Bürgertreff in der Karlstraße. 30 Zuhörer, insbesondere aus der Generation der Erblasser, waren gekommen.

„Wer alles verzehrt vor seinem Ende, der macht das richtige Testament“, war die humorvolle und nicht ganz ernst gemeinte Einführung von Notar Peter Merschdorf in das Thema.

„Es ist keine Frage des Alters, die Erbschaft zu regeln – denn im Todesfall ist eine gut geregelte Vererbung der beste Garant gegen Erbstreitigkeiten“ ist die Empfehlung von Peter Merschdorf. Gibt es kein Testament, gilt die gesetzliche Erbfolge des Bürgerlichen Gesetzbuches. Dabei erfolgt die Verteilung nach einer bestimmten Reihenfolge der Erbordnung und kann zu manchen Überraschungen führen, die nicht im Sinne des Erblassers sind. In einem Testament und Erbvertrag kann jeder die Übertragung seines Vermögens maßgeschneidert regeln. Beim eigenhändigen Testament muss der Erblasser die Erklärung von der ersten bis zur letzten Zeile selbst von Hand schreiben und unterzeichnen. Formfehler oder unklare Formulierungen führen oft zur Unwirksamkeit oder geben Anlass für kostspielige Auseinandersetzungen. In vielen Fällen werden eigenhändige Testamente verlegt und nach dem Erbfall nicht gefunden. Vor diesen Risiken schützt ein notariell beurkundetes Testament. Der Notar berät eingehend, schlägt auf den Einzelfall zugeschnittene Regelungen vor und setzt sie in eindeutige, rechtssichere Formulierungen um.

Zentrales Testamentsregister

Dass das Testament im Erbfall schnell gefunden wird, dafür sorgt seit 2012 das zentrale Testamentsregister bei der Bundesnotarkammer in Berlin, bei dem alle notariellen Testamente und Erbverträge registriert sind. Weitere Themen waren die Schenkung und vorweg genommene Erbfolge und ihre Fristen sowie die Erbschafts- und Schenkungssteuer und ihre Freibeträge. Am Ende des Abends ermutigte Gerhard Geiger von Verein Bürger helfen Bürgern die Gäste, eigene Vorschläge für die Vortragsreihe im kommenden Jahr einzubringen.

„Mit dem Bürgertreff Bad Saulgau sind wir gut gestartet“, ist das Resümee der ersten zwei Monate der Vorsitzenden Elisabeth Gruber vom Verein Bürger helfen Bürgern. Der Verein betreibt den Bürgertreff. Für die Veranstaltungen verantwortlichen ist das Vorstandsmitglied Gerhard Geiger. Neben den gut angenommenen Treffs am Montag und Freitag bei Kaffee und zwangloser Unterhaltung sind es die Vorträge, die eine große Resonanz haben.

Neuer Computerkurs im Januar

Der Computerkurs für Senioren sei ausgebucht, sodass eine weiterer Kurs im Januar startet. Auch die bisherigen Vorträge „Vorsicht Abzocke“ mit Polizeihauptkommissar Alfred Härle und „Patientenverfügung“ mit dem Arzt für Allgemeinmedizin, Dr. Erhard Zoll waren gut besucht.