Relegationsspiel

Der Kopf wird entscheiden

Bad Saulgau / Lesedauer: 4 min

Interview mit Claus Ammann, Trainer der Handballer des TSV Bad Saulgau
Veröffentlicht:29.04.2014, 21:35

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Nach drei Wochen Pause ist es soweit: Am Samstag, 3. Mai, bestreiten die Handballer des TSV Bad Saulgau das erste Relegationsspiel (siehe Kasten) um den Aufstieg in die Württembergliga. Gegner ist um 18 Uhr in der Kronriedhalle die HSG Ostfildern , die in der Landesliga, Staffel II den zweiten Platz belegte. Thomas Lehenherr hat sich im Vorfeld mit TSV-Coach Claus Ammann unterhalten.

Herr Ammann, wie haben Sie die drei spielfreien Wochen trainiert? Was haben Sie gemacht?

Wir haben in unserem normalen Rhythmus weiter trainiert, vielleicht noch etwas intensiver als sonst, doch wir sind auch nachher ab und zu mal in die Kneipe gegangen, um den Teamgeist weiter zu fördern. Ich möchte die Mannschaft nicht zu sehr mit dem Thema Aufstieg belasten, das wäre psychologisch nicht klug. Wir haben jetzt einfach zwei Meisterschaftsspiele mehr als vorgesehen und sind stark genug dafür, sonst stünden wir ja nicht auf Tabellenplatz zwei.

Wie war die Trainingsbeteiligung? Die Saison war eigentlich zu Ende, man rechnete im Vorfeld ja nicht unbedingt mit der Relegation und es waren Osterferien.

In den Osterferien waren alle deutschen Spieler mit Ausnahme von Tobias Baumgart da. Istvan Gaspar und Torhüter David Bakos waren in ihrer Heimat Ungarn. David trainierte dort auch, weil sein Vater ebenfalls im Handball dort engagiert ist. Janos Csele war leider über zwei Wochen krank und musste Antibiotika nehmen. Tobias Baumgart hatte schon vor einiger Zeit einen OP-Termin ausgemacht und ist an der Schulter operiert worden. Die Operation war offensichtlich erfolgreich, aber er kann noch nicht spielen. Alle anderen Akteure waren im Training. Wir haben drei Mal der Woche trainiert.

Wie gut kennen Sie die Gegner des TSV?

Von Ostfildern habe ich bereits ein Video erhalten und von Esslingen machen wir selbst eines, wenn Esslingen am 10. Mai in Ostfildern spielt. Außerdem konnte ich die beiden Teams am vergangenen Wochenende beim Bezirkspokalturnier in Nürtingen beobachten.

Haben Sie Erkenntnisse gewinnen können?

Beim Turnier in Nürtingen haben die Mannschaften natürlich gepokert und ihre Teams nicht in Bestbesetzung aufs Parkett geschickt. Es ging dort um nicht sehr viel. Auf Grund dieses Turniers kann ich die Mannschaften nicht richtig einschätzen. Ostfildern hat ein sehr junges Team, das im Durchschnitt nur 21 Jahre alt ist. Ich habe mich ein wenig umgehört und manche Experten meinen, dass möglicherweise Esslingen noch stärker einzuschätzen ist als Ostfildern. Auf diese Aussagen kann sich aber nicht verlassen. Ich denke, alle drei Mannschaften spielen auf einem ähnlichen Level. Wir brauchen uns jedoch nicht zu verstecken.

Was entscheidet dann über Sieg und Niederlage?

In solch einer Situation wird viel im Kopf entschieden. Ich hoffe, dass meine Mannschaft alles gut verarbeitet, keine Blockade hat und so spielt wie zuletzt und wie wir dies im Training geübt haben – auch vor größerem Publikum, wie wir es am Samstag erwarten. Wir möchten unbedingt gewinnen und uns damit eine gute Ausgangsbasis für das schwere Spiel in Esslingen schaffen. Wenn wir verlieren, haben wir es selbst nicht mehr in der Hand, da es nur zwei Spiele sind.

Erwarten Sie ein volles Haus?

Ja. Unsere Bad Saulgauer Fans wissen, um was es geht und werden unser Team wie im letzten Saisonspiel gegen Wangen/Börtlingen mit allem, was sie haben, anfeuern. Ich weiß außerdem von vielen Handballfans aus meiner Heimatgemeinde Steißlingen und aus Fabian und Krischan Hillenbrands Heimstadt Meßkirch, dass sie kommen und den TSV lautstark unterstützen wollen. Auch Ostfildern hat angekündigt, mit zwei Fanbussen nach Bad Saulgau zu fahren.

Ist für Sie die Saison nach Wunsch verlaufen?

Ich brauchte etwas Zeit, mein System umzusetzen. Im Laufe der Saison hat das immer besser geklappt und wir haben in der Rückrunde eine tolle Serie mit zwölf Siegen bei nur einer Niederlage gespielt. Wir haben uns aber auch als Team weiterentwickelt und die Siege immer durch gute Mannschaftsleistungen gelandet. Auch die Abwehr hat sich verbessert, es übernehmen nun neben den Routiniers auch junge Spieler Verantwortung. Jeder arbeitet für den anderen. Die Entwicklung ist insgesamt sehr positiv. Dass wir so weit kommen, hätte wohl kaum jemand gedacht. Wenn wir jetzt noch die Krönung schaffen, wäre dies traumhaft.

Zum Auftakt trifft der TSV Bad Saulgau am Samstag, 3. Mai, 18 Uhr auf die HSG Ostfildern. Die Mannschaft aus Ostfildern empfängt dann, im zweiten Spiel der Dreierrunde, am Samstag 10. Mai, um 20 Uhr, das Team esslingen, der TSV Bad Saulgau schaut zu, im doppelten Sinne. Denn Trainer Claus Ammann hat am Rande des letzten Ligaspiels gegen Wangen-Börtlingen angekündigt, natürlich bei dieser Gelegenheit das Team Esslingen zu beobachten. Im letzten Spiel der Dreierrunde empfängt das Team esslingen am Samstag, 17. Mai, 18 Uhr den TSV Bad Saulgau. Nur der Sieger der Dreierrunde steigt in die Württemberg-Liga Süd auf.