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Leichtathletikhalle

Birgit Keller holt drei Medaillen

Bad Saulgau / Lesedauer: 3 min

Senioren-Leichtathletik: Zwei Athleten aus dem Kreis starten bei der DM
Veröffentlicht:16.03.2018, 10:39

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In der Erfurter Leichtathletikhalle sind die Deutschen Hallenmeisterschaften der Senioren-Leichtathleten ausgetragen worden. Im angrenzenden Steigerwaldstadion wurden die deutschen Winterwurfmeister in den Langwürfen gekürt. Mit Birgit Keller und Gerhard Schatz (beide PSG Sigmaringen) hatten sich zwei Athleten aus dem Kreisgebiet für diese Meisterschaften in Erfurt qualifiziert. Birgit Keller gewann trotz klirrender Kälte und Fußverletzung drei Medaillen.

Ihren ersten Einsatz hatte Birgit Keller bereits am Samstagmorgen, um 9 Uhr im Diskuswerfen der Klasse W 40. Die Teilnahme an diesen Winterwurfmeisterschaften war in diesem Jahr kein Zuckerschlecken. Bei minus neun Grad und leichtem Schneetreiben wurde den Werferinnen alles abverlangt, sogar das mitgebrachte Getränk in der Flasche war bei diesen Bedingungen gefroren. Auf Grund einer Verletzung der Plantarsehne an der Fußsohle konnte Birgit Keller in den vergangenen Wochen nur sehr eingeschränkt trainieren und war ohne große Ambitionen angereist. Mit dem zweiten Versuch auf 32,90 Meter qualifizierte sie sich nicht nur für den Endkampf, sondern setzte sich überraschend an die zweite Stelle. Alle Werferinnen blieben rund fünf Meter hinter ihren Leistungen des vergangenen Jahres zurück.

Im Endkampf holten ihre Gegnerinnen dennoch auf, aber mit einem Wurf auf 33,34 Meter machte sie alles klar und holte sich, nach ihrer Verletzung, überraschend die Silbermedaille. Direkt im Anschluss fand das Hammerwerfen ihrer Altersklasse statt. Auch hier blieben alle Athletinnen aufgrund der äußeren Bedingungen deutlich hinter ihren Besteistungen zurück.

Auch Birgit Keller. Aber mit 32,67 Metern holte sie sich die Bronzemedaille. Danach ging es sofort zum Speerwerfen. Als amtierende Europameisterin und Vizeweltmeisterin war sie natürlich in dieser Disziplin Favoritin, aber ihr Fuß ließ nach den Vorbelastungen fast nichts mehr zu. Sie konnte nur noch in Schrittgeschwindigkeit anlaufen. Nach vorsichtigem Beginn lag sie nach dem ersten Versuch noch auf dem letzten Rang, konnte sich aber trotz der Schmerzen von Versuch zu Versuch steigern und schleuderte den 600-Gramm-Speer schließlich auf 29,25 Meter. Damit lag sie bis zum letzten Durchgang auf dem Silberrang, musste sich dann allerdings mit der Bronzemedaille begnügen, die sie aber dennoch bei der Siegerehrung hoch erfreut entgegennahm.

Bedingungen verändern sich

Gerhard Schatz startete als ältester Athlet in der Klasse M 55 im Stabhochsprung nach einer zweiwöchigen Grippe ohne große Ambitionen. Am Ende überraschte er sich selbst am meisten und sprang mit 2,70 Metern so hoch wie vergangenes Jahr in der Halle. Damit wurde er in einem starken Feld Siebter, eine Klasse tiefer, bei den 50-Jährigen, hätte diese Leistung sogar zu einer Medaille gereicht.

Am Sonntag ging er bei völlig anderen Witterungsbedingungen, sieben Grad plus und Sonne, im Speerwerfen an den Start. Gleichzeitig hatte er sich aber auch für den Endlauf über 60 Meter Hürden qualifiziert. Zunächst lief er in der Halle die Hürden und war nach 12,06 Sekunden als Siebter im Ziel. Dann ging es sofort ins Freie. Zu seinem Leidwesen war der Wettkampf schon im Gange und er konnte nur noch einen Versuch machen, um sich für den Endkampf der besten Acht zu qualifizieren. So warf er den 700-Gramm-Speer auf 34,04 Meter, verpasste damit den Endkampf um eineinhalb Meter und belegte in der Endabrechnung den zehnten Platz.

Prominenteste Teilnehmerin dieser Meisterschaften war die frühere Weltmeisterin und Olympiasiegerin, Weltklasseweitspringerin Heike Drechsler, die allerdings nicht als Seniorenathletin an den Start ging, sondern sich nicht zu schade war, zwei Tage an der Weitsprunggrube als Kampfrichterin auszuhelfen, damit diese Meisterschaften mit etwas über 1000 Teilnehmern durchgeführt werden konnten.