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Nahwärmenetz

Wilhelmsdorfer Nahwärmenetz soll wachsen

Wilhelmsdorf / Lesedauer: 2 min

Die TWS erklären, wie die Arbeiten vonstatten gehen
Veröffentlicht:12.06.2020, 14:21

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Das Nahwärmenetz in Wilhelmsdorf soll in den kommenden Monaten weiter wachsen. Das teilen die Technischen Werke Schussental (TWS) als Betreiber mit. Derzeit werde der Ausbau dieser Infrastruktur vorbereitet.

„Jetzt ist eine gute Gelegenheit, in die lokale Bioenergie einzusteigen“, schreibt Reinhold Riegger , Wärmeexperte der TWS, in einer Pressemitteilung. Denn vor Kurzem habe das Bundeskabinett die Bepreisung von Kohlendioxidemissionen (CO2) für Brennstoffe wie Heizöl und Erdgas beschlossen. „Wir werden weitere Wärmeleitungen in der Zußdorfer- und in der Ziegelstraße verlegen“, so Riegger. Seit einem Jahr betreut der Meister für Heizungsbau die Heizzentrale am Ortsrand und kümmert sich um die Details der Anlagensteuerung und um die Belange der Wärmekunden.

Aktuell versorgen die TWS mehr als 40 Gebäude der Gemeinde und der Zieglerschen-Einrichtungen von der Heizzentrale in der Pfrungener Straße aus. Dort erzeugen zwei Hackschnitzelkessel Wärme. Unterstützt werden diese von einem Blockheizkraftwerk, das mit Biogas aus einem nahegelegenen Landwirtschaftsbetrieb betrieben wird. Die verarbeiteten Hackschnitzel sind laut Mitteilung Gehölzschnitte von Straßenbegleitgrün aus der Umgebung.

Der Primärenergiefaktor beträgt für die Wilhelmsdorfer Lösung 0,4. Dieser Faktor mache unterschiedliche Energieträger vergleichbar, unter anderem mit Blick auf ihre Klimawirkung. Holz liefere dabei einen Spitzenwert von 0,2, so die TWS.

Zum Jahreswechsel wird das sogenannte Brennstoffemissionshandelsgesetz in Kraft treten, das habe das Bundeskabinett beschlossen. Dort sei festgelegt, dass in Deutschland CO2-Emissionen aus fossilen Brenn- und Kraftstoffen schrittweise bepreist werden: 25 Euro je Tonne CO2 ab 2021, der Preis steigt dann auf 55 Euro je Tonne CO2 bis 2025, teilt der Energieversorger mit.

Die TWS betreiben rund 100 Wärmeanlagen und -netze in der Region. „In Wilhelmsdorf hat man vor zehn Jahren etwas geschaffen, das heute noch wegweisend ist“, unterstreicht Reinhold Riegger, der selbst in der Gemeinde wohnt.