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Neue Bankverbindung löst Chaos aus

Wilhelmsdorf / Lesedauer: 2 min

Neue Bankverbindung löst Chaos aus
Veröffentlicht:22.01.2018, 16:49

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Eine neue Bankverbindung hat für einen Wilhelmsdorfer einen sechs Monate dauernden Dialog mit dem Landratsamt zur Folge gehabt. Weil er es unglaublich findet, was ihm widerfahren ist, möchte der Mann die Geschichte seines Versuchs, die Abfallgebühr zu bezahlen, öffentlich machen.

Alles habe damit begonnen, dass er Mitte vergangenen Jahres die Bank gewechselt habe, berichtet der Mann, der seinen Namen nicht in der Zeitung lesen möchte. Da er dem Landratsamt eine Einzugsermächtigung für die jährlich fällige Abfallgebühr gegeben hatte, teilte er der zuständigen Abteilung am 6. Juni seine neue Bankverbindung mit. Weil er zuvor telefonisch niemanden erreicht hatte, bat er eine Mitarbeiterin der Wilhelmsdorfer Gemeindeverwaltung um Hilfe, die die Information per E-Mail ans Abfallwirtschaftsamt weitergab.

Dann kam vom Landratsamt die Rechnung über die Jahres-Abfallgebühr in Höhe von 54,32 Euro, fällig bis spätestens 12. Juni. Der Wilhelmsdorfer nahm an, dass das Amt die Gebühr über seine neue Bankverbindung abbuchen würde, erhielt aber am 8. Juni ein Schreiben, dass er eine neue Einzugsermächtigung unterschreiben müsse. Die aktuelle Gebühr müsse er jedoch selbst überweisen, die automatische Abbuchung erfolge dann erst ab dem nächsten Gebührenbescheid.

1,50 Euro mehr bezahlt

„Ich habe die neue Einzugsermächtigung unterschrieben, habe aber nichts überwiesen, weil das ja sonst doppelt gelaufen wäre“, berichtet der Rentner. Vier Wochen später habe er eine Mahnung erhalten, „da habe ich beim Amt angerufen und gesagt, sie sollen abbuchen“. Weitere vier Wochen später kam eine zweite Mahnung. „Da habe ich nochmal angerufen, und mir wurde gesagt, dass das Amt den Betrag nun abbucht – und zwar ohne die inzwischen angefallenen Mahngebühren.“

Funktioniert habe das allerdings nicht, sagt der Mann. Denn kurz darauf habe ihn ein Mitarbeiter seiner alte Bank angerufen, weil dort eine Pfändungs- und Einziehungsverfügung für die Jahres-Abfallgebühr eingegangen war. Daraufhin habe er wieder beim Landratsamt angerufen und „mit sieben verschiedenen Personen telefoniert“, berichtet der Rentner.

Eine davon habe ihm gesagt: „Da ist alles falsch gelaufen, was falsch laufen kann.“ Nach fast sechs Monaten nahm die Geschichte dann aber doch noch ein Ende: Am 17. November buchte das Landratsamt die Jahres-Abfallgebühr des Wilhelmsdorfers von seinem neuen Konto ab – und zwar ohne Mahngebühren, jedoch um 1,50 Euro höher als der Ursprungsbetrag. „Das habe ich dann halt geschluckt“, sagt der Mann, der es aber immer noch unglaublich findet, wie ineffektiv die Behörde in diesem Fall gehandelt hat.