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Birkenallee

Baumfrevler lässt Birken sterben

Wilhelmsdorf / Lesedauer: 2 min

43 Bäumchen zwischen Pfrungen und Riedhausen beschädigt – Gemeinde Wilhelmsdorf erstattete Anzeige
Veröffentlicht:09.12.2014, 18:45

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Schon wieder hat ein Unbekannter in der Birkenallee zwischen Pfrungen und Riedhausen kleine Bäumchen umgeknickt, diesmal waren es 43. Ein Frevel, wie er seit drei Jahren an der Kreisstraße 7964 immer wieder vorkam. „Es ist einfach ein Trauerspiel“, sagt Wilhelmsdorfs Bürgermeister Hans Gerstlauer.

Aus Unverständnis, Ohnmacht, Trauer und Ärger besteht der Gefühlsmix, der sich in Pfrungens Ortsvorsteher Adolf Kneer über die Untat zusammenbraute. Seit er denken kann, gebe es diese Birkenallee, an deren Anblick sich zu jeder Jahreszeit zunehmend mehr Naherholer und Feriengäste erfreuen. „Keine Ahnung, warum jemand so etwas tut“, sagt er.

Es herrscht Ratlosigkeit

Und was jetzt? Für Adolf Kneer, Bürgermeister Gerstlauer und seinen Bauamtsleiter Wilhelm Birkhofer kommt nur eines infrage: Alles tun, um die Birkenallee zu erhalten. Von den jetzt beschädigten Bäumchen wurden die meisten in Augenhöhe einfach abgeknickt oder mit einem nicht definierbaren Werkzeug angeschnitten. „Birken sind robust“, so Gerstlauer, also werde man jetzt erst einmal bis zum Frühjahr abwarten, ob sie wieder ausschlagen, so wie man es schon einmal gemacht hat.

Das war zum letzten Jahreswechsel. Damals hatte der Unbekannte von den 50 jungen Birken, die Anfang 2012 innerhalb der Allee nachgepflanzt worden waren, 20 umgeknickt und, was noch schlimmer war, an 13 Altbäumen die Rinde so abgeschält, dass der Pflanze der Lebenssaft fehlte. Doch die kleinen etwa 1,80 Meter hohen Stämmchen haben überlebt. Bei Natur-, Ried- und Baumfreunden war die Freude im Frühjahr darüber groß. So groß wie die Hoffnung, dass sich dasselbe mit neuen Baumopfern wiederholen wird. Dann bliebe der materielle Schaden mit 2000 Euro im Vergleich zum vorigen Baumfrevel mit 20000 Euro Schaden noch gering.

Aber sonst gibt es nur Kopfschütteln und Rätselraten: Ist es immer ein- und derselbe Täter? Ein Rowdy, der seine Kraft auslassen muss? Jemand, den vielleicht ein Unfallerlebnis umtreibt? Jemand, den die zunehmenden Besucherzahlen stören und der damit die Attraktivität des Riedes eindämmen will? – „Sollte es eine Botschaft sein, dann hat sie niemand verstanden“, sagt Birkhofer. Die Gemeinde hat das Verbrechen an der Natur erst mal angezeigt und angekündigt, dass sie wieder in Zusammenarbeit mit der für die K7964 zuständige Straßenmeisterei für die Alleesanierung sorgen will.

Zeugen, die zwischen dem 28. November und 1. Dezember an der Kreisstraße 7964 Verdächtiges beobachtet haben, sollten sich unter Telefon 07584/92170 beim Polizeiposten Altshausen melden.