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Scheunenbrand

150.000-Euro-Schaden: Zündelnde Kinder sollen Scheunenbrand verursacht haben

Wilhelmsdorf / Lesedauer: 3 min

Großeinsatz der Rettungskräfte am Sonntagabend in Wilhelmsdorf
Veröffentlicht:21.10.2019, 16:42

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Eine Scheune zwischen dem Ortsrand von Wilhelmsdorf-Seefeld und dem Lengenweiler See ist am Sonntagabend komplett abgebrannt. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei wird drei Jugendlichen im Alter von zehn, elf und 14 Jahren fahrlässige Brandstiftung vorgeworfen.

Das Anwesen wurde völlig zerstört. Die Schadenshöhe wird mit derzeit rund 150.000 Euro angegeben.

Frau alarmiert Feuerwehr

Kurz vor 18 Uhr wurde die Wilhelmsdorfer Feuerwehr von einer jungen Frau alarmiert, die das Feuer in der Ferne von ihrem Balkon aus entdeckt hatte. Rasend schnell griffen die Flammen um sich, schlugen aus den Seitenwänden und griffen auf das Dach über.

Rasch erreichte das Feuer Strohballen, die zusammen mit Heu, Brennholz, Saatgut und landwirtschaftlichen Maschinen in dem alleinstehenden Ökonomiegebäude gelagert waren.

Minuten später brannte die Holzkonstruktion lichterloh. Rinder und Schafe auf der benachbarten Weide kamen mit dem Schrecken davon. Für Anwohner und umliegende Gebäude bestand laut Polizei zu keinem Zeitpunkt eine Gefahr.

 Von der Scheune übrig blieb nur noch das Gerippe mit den verkohlten Holzbalken. Ursache des Feuers war offenbar fahrlässige Brandstiftung durch drei Kinder.

Die Wilhelmsdorfer Feuerwehr war mit rund 40 Kräften, das Deutsche Rote Kreuz mit fünf Helfern sowie die Polizei mit mehreren Fahrzeugen im Einsatz, unter anderem auch mit der großen Drehleiter.

Das ist totaler Quatsch, der hier verbreitet wird. Richtig ist aber, dass es sich in diesem Jahr um den größten Brand in der Gemeinde Wilhelmsdorf handelte.

Feuerwehrkommandant Wolfgang Diesing

Unterstützt wurden die Abteilungen Wilhelmsdorf und Esenhausen von Kameraden aus Weingarten, die für neue Filter in den Atemschutzmasken sorgten. Am Montag umlaufende Gerüchte, ein Feuerwehrmann sei von der Drehleiter gefallen, entbehren jeglicher Grundlage, wie von der Feuerwehr auf Nachfrage betont wurde.

„Das ist totaler Quatsch, der hier verbreitet wird. Richtig ist aber, dass es sich in diesem Jahr um den größten Brand in der Gemeinde Wilhelmsdorf handelte“, sagte Feuerwehrkommandant Wolfgang Diesing.

Kinder ins Krankenhaus gebracht

Einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Ravensburg und des Polizeipräsidiums Konstanz ist zu entnehmen, dass drei Kinder im Alter von zehn, elf und 14 Jahren, die sich bei Brandausbruch in dem Anwesen aufhielten, mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung vorsichtshalber zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht wurden.

Nach den bisherigen polizeilichen Erkenntnissen stehen die drei Kinder im Verdacht, den Brand beim unsachgemäßen Umgang mit Feuer fahrlässig verursacht zu haben. Die Ermittlungen der Polizei dauern an.

Die Scheune, die von der Jugendhilfeeinrichtung Hoffmannhaus bewirtschaftet wird, muss nach dem Brand als Totalschaden eingestuft werden. Am Morgen nach dem Brand stand nur noch das Gerippe der Scheune mit verkohlten Holzbalken. Gegen 5.30 Uhr in der Frühe waren die letzten Brandnester in Heu und Stroh gelöscht. Danach zogen die Helfer ab.

Leiter des Hoffmannhauses ist fassungslos

Gerhard Haag, Gesamtleiter des Hoffmannhauses, zeigte sich am Montag im Gespräch mit der „Schwäbischen Zeitung“ fassungslos über das Geschehen in der Nacht zuvor. Auf Nachfrage bestätigte er erste Vermutungen, dass es sich um fahrlässige Brandstiftung gehandelt hat. In der Scheune verbrannten Heu und Stroh sowie mehrere landwirtschaftliche Maschinen und Saatgut.

Die Futtermittel fehlen nun der Landwirtschaft, die zum Hoffmannhaus gehört, und müssennachgekauft werden. Ebenfalls verbrannt ist ein Unterstand für Rinder. Dafür muss ebenfalls nach Ersatz gesucht werden. Laut Haag gilt es jetzt die genaue Schadenshöhe zu ermitteln. Dabei sind zahlreiche Fragen mit der Versicherung zu klären.