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Weingartner Reben wachsen in Mantua

Weingarten / Lesedauer: 2 min

Partnerschaftsprojekt bringt Europa zusammen
Veröffentlicht:28.03.2022, 11:12

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Zu einer Rebenpflanzaktion ist eine Weingartener Delegation in die italienische Partnerstadt gereist. Trauben vom Martinsberg sollen künftig in Mantua Frucht bringen im Sinne eines vereinten Europas. Ein Projekt der Associazione „Mantova Carolingia“ und dem Freundeskreis Mantua-Weingarten.

Weintrauben von den Hängen der Basilika nach Mantua verpflanzt: Es könnte kein passenderes Symbol für die historische Städtepartnerstadt zwischen Weingarten und Mantua geben, die auf die Schenkung der Heiligblut-Reliquie vor 1000 Jahren an das Kloster Weingarten zurückreicht. Und nun kommt Wein, Symbol für das Blut Christi, zurück in einen Weingarten nach Mantua. Gepflanzt wurden die Weinstöcke unter großer Teilnahme der Italiener sowie der Medien in einem neu angelegten Garten nach mittelalterlichen Plänen Karls des Großen bei der romanischen Kirche Santa Maria del Gradaro. Auf die Vielschichtigkeit des Projektes, historisch, kulturell und religiös, verwies die Vorsitzende des Freundeskreises Mantua-Weingarten, Margret Welsch. Sie betonte im Besonderen die Wichtigkeit des europäischen Aspektes „in Zeiten von Krieg vor unserer Haustüre“. Der Garten, der „Orto Carlo Magno“, liegt auf der europäischen Route, der „Via Carolingia, die über fünf Länder von Aachen nach Rom führt, wo Karl der Große im Jahr 800 zu seiner Krönung zum Kaiser gereist war und in Mantua Halt gemacht hatte. Als den „Vater eines vereinten Europas“ bezeichnete der Präsident der Associazione „Mantova Carolingia“, Claudio Bondioli Bettinelli, Karl den Großen. Auch Wolfgang Pfau, Vertreter der Stadt, verwies auf den Länder- und Menschen verbindenden Gedanken des Projektes. Ebenso wie Weinbergdirektor Günter Staud, der die Besonderheit der Johannitertraube herausstellte, von der Qualität des Martinsbergweins schwärmte und mit dem Jahrgang 2018 die Weinstöcke begoss. Gesegnet wurden die Reben von Dekan Ekkehard Schmid und Pfarrer Marco von der Basilikagemeinde. Unweit des Gartens wird im Übrigen die Säule des Heiligen Longinus, der einst die Heiligblutreliquie nach Mantua brachte, wieder aufgestellt werden. An diesem Platz soll, der Legende nach, der römische Soldat, der dem gekreuzigten Jesus in die Seite stach, 37 nach Christus sein Marytium erlitten haben.