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Autounfall

Staatsanwaltschaft ermittelt nach Autounfall von Weingartens Oberbürgermeister

Weingarten / Lesedauer: 3 min

Nach seinem Autounfall liegt Markus Ewald mit lebensgefährlichen Verletzungen im Krankenhaus. Wie konnte es dazu kommen?
Veröffentlicht:17.12.2018, 17:27

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Weingartens Oberbürgermeister Markus Ewald ist bei einem Verkehrsunfall am Freitagnachmittag lebensbedrohlich verletzt worden. Das hat die städtische Pressestelle mitgeteilt. Um kurz nach 16 Uhr sei das Auto, in dem Ewald als Beifahrer saß, auf der Bundesstraße B30 auf Höhe Achstetten in Richtung Ulm aus bisher ungeklärten Gründen von der Fahrbahn abgekommen. Das Auto prallte mit hoher Geschwindigkeit gegen einen Baum, da es an dieser Stelle keine Leitplanke gab.

Ewald und der 52-jährige Fahrer – nach SZ-Informationen Ewalds Ehemann – wurden beide schwer verletzt. Markus Ewald musste sogar von der Feuerwehr aus dem Autowrack befreit werden. Zu stark war das Auto auf der Beifahrerseite demoliert. Nach der notärztlichen Erstversorgung wurden Ewald und sein Mann in ein Ulmer Krankenhaus gebracht. Nach SZ-Informationen handelt es sich um das Bundeswehrkrankenhaus in Ulm . Über den aktuellen Gesundheitszustand der beiden konnte die Pressestelle, Stand Montagabend, keine Auskunft geben.

 Das Auto war nach dem Unfall komplett demoliert und musste in der Folge von der Feuerwehr geborgen werden.
Das Auto war nach dem Unfall komplett demoliert und musste in der Folge von der Feuerwehr geborgen werden. (Foto: Feuerwehr Laupheim/dpa/Schwäbische.de)

Und auch bezüglich des genauen Unfallherganges beziehungsweise der Unfallursache gibt es bislang keine genauen Informationen. Das Polizeipräsidium in Ulm, welches eigentlich für die Pressearbeit in diesem Fall zuständig wäre, gibt mit Verweis auf die Staatsanwaltschaft Ravensburg keine Auskunft. Alle Presseanfragen sollen von dort zentral beantwortet werden. Doch auch die zuständige Staatsanwältin Tanja Krämer hat bislang kaum neue Informationen.

Allerdings bestätigte Krämer auf SZ-Nachfrage, dass man Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung aufgenommen habe. „Die Staatsanwaltschaft ermittelt in solchen Fällen immer“, sagte sie auch mit Blick auf die Tatsache, dass zwei Leute im Auto gesessen haben. Es gebe aktuell aber keine Indizien für ein vorsätzliches Handeln. „Für uns ist das ein normales Ermittlungsverfahren“, sagte Krämer.

Dabei betonte die Staatsanwältin, dass man ausschließlich zu den Ermittlungen Auskunft geben könne und nichts zum Gesundheitszustand der beiden Schwerverletzten sagen werde. Diesbezüglich solle man sich an die Stadt Weingarten wenden. Die dortige Pressestelle hat allerdings auch keine aktuelleren Informationen. Alle städtischen Mitarbeiter seien zutiefst betroffen. Man wünsche dem beliebten Rathauschef schnelle Genesung. Aktuell sei man aber vor allem damit beschäftigt, den Verwaltungsbetrieb am Laufen zu halten. Daher wird Ewalds Stellvertreter, Bürgermeister Alexander Geiger, bis auf Weiteres die Geschäfte der Stadt führen.

Neujahrsempfang abgesagt

So leitete Geiger am Montagnachmittag bereits die öffentliche Gemeinderatssitzung. Auch wird er einige Termine von Ewald übernehmen. So zum Beispiel auch die traditionelle Neujahrsbegrüßung mit Bürgerempfang am 13. Januar um 10.45 Uhr auf dem Löwenplatz. Der Neujahrsempfang im Kultur- und Kongresszentrum am gleichen Tag wird dagegen ausfallen. Üblicherweise hatte Ewald in seiner Neujahrsrede die großen Themen angerissen und teilweise weit über den Weingartener Horizont hinausgeblickt. In der nun ausfallenden Rede hatte der Oberbürgermeister ursprünglich vorgehabt, sich unter anderem für ein gemeinsames Europa stark zu machen.

Für die Angehörigen ist derweil die traurige familiäre Vorgeschichte besonders bitter. Denn im Mai 2014 waren die Eltern von Markus Ewald, der frühere Weingartener Baudezernent Falko Ewald und seine Frau Irmgard, bei einem Autounfall ums Leben gekommen . Sie waren ebenfalls auf der B30 – zwischen Baindt und Enzisreute – verunglückt.