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Leopard

Pensionierte Lehrerin rettet im Urlaub Leoparden

Weingarten / Lesedauer: 3 min

Freiwilligendienste: Christiane Stalschus widmet sich dem Tierschutz in Afrika
Veröffentlicht:12.04.2018, 16:54

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Nur touristische Ziele im Urlaub abklappern ist nicht ihr Ding. Christiane Stalschus will in Berührung kommen mit Land und Leuten und Engagement und Reisen miteinander verbinden. So ist sie auf die Freiwilligendienste gestoßen, die weltweit nicht nur für Jüngere, sondern für alle Altersklassen ein breitgefächertes Betätigungsfeld bieten und eine andere Art des Reisens ermöglichen. Die pensionierte Lehrerin macht sich seit vier Jahren für Tierschutz in Afrika stark und lernt so den Kontinent kennen.

Sie war schon in Namibia. In dem südwestafrikanischen Land engagierte sich Christiane Stalschus als Volontärin bei einem wissenschaftlichen Projekt zur Erhaltung von Leoparden. Die Aufgabe der 67-Jährigen war unter anderem, bei Kameras zur Tierbeobachtung die Speicherkarten zu wechseln und Fallen mit Fleisch zu bestücken, auf dass die Leoparden anbeißen, um sie mit Sendern zu versorgen, die Aufschlüsse über die Lebensgewohnheiten der Wildkatzen geben.

Dem Tierschutz verschrieben

Oder auf Sansibar . Auf der Insel im indischen Ozean päppelte sie mit anderen Freiwilligen im Alter von 18 bis 70 Jahren Meeresschildkröten auf, um die bedrohten Tiere, als sie groß genug waren, wieder ins Meer zu entlassen. Wenn sie Freunden und Bekannten von ihren Reisen erzähle, könnten die nicht glauben, dass Freiwilligendienste nicht nur etwas für Junge, sondern auch für Leute jenseits der Fünfzig sei. Dabei gibt es weltweit Volunteer-Arbeit für jedes Alter und in unterschiedlichsten Bereichen: von Sozial- über Kultur- bis zu Naturschutzprojekten.

Christiane Stalschus hat sich dem Tierschutz in Afrika verschrieben. Vor vier Jahren, als sie in Pension ging, hat die langjährige Konrektorin des Bildungszentrums Bodnegg die neue Art des Reisens für sich entdeckt. „Ich wollte raus aus meiner Komfortzone und jenseits von Kreuzfahrten fremde Welten erleben.“

Reisen mit den Individualisten

Zuletzt war sie in Südafrika in einer Wildlife-Ranch mit 80 Tierarten, hat Elefanten beobachtet, mit Löwen geflüstert und mit Geparden, die vom Aussterben bedroht sind, gespielt. „Es ist ein Job mit hohem Spaßfaktor, der intensives Naturerleben und Einblicke in die Gesellschaft ermöglicht“, sagt Christiane Stalschus.“ Die Arbeit sei in keiner Weise überfordernd und den Möglichkeiten der Freiwilligen angepasst. Man verfüge über viel Freizeit in den Lodges und Unterkünften, die man je nach Geldbeutel von einfach bis luxuriös mieten könnte.

Im Übrigen finanzierten die Freiwilligen die Tier- und Naturschutzprojekte mit ihrem Geld teilweise mit. Zudem schätzt Stalschus mit den unterschiedlichsten Menschen aus aller Welt zusammenzukommen. „Das sind ja keine Pauschaltouristen, sondern alles Individualisten, die sich für diese Art Reisen entscheiden.“ An den arbeitsfreien Wochenenden stünden Ausflüge in die Hauptstadt auf dem Programm, Safaris in Nationalparks oder aber Haifischtauchen wie auf Sansibar. Zwischen zwei und vier Wochen terminiert Christiane Stalschus ihre Freiwilligendienste einschließlich Bereisen des jeweiligen Landes, zu dem sie durch ihr Engagement nun einen ganz anderen Bezug habe. Ihre Fühler hat sie bereits wieder ausgestreckt. Als nächstes will sie auf eine Pferderanch nach Mozambik. Und auch die Berggorillas in Uganda stehen ganz oben auf ihrer Wunschliste.