Welfenfest

Alter Termin, Neuer Wirt

Weingarten / Lesedauer: 4 min

Das Welfenfest 2017 findet zum üblichen Zeitpunkt statt – Almhüttendorf könnte kommen
Veröffentlicht:16.09.2016, 13:50

Von:
Artikel teilen:

Das Welfenfest in Weingarten wird auch im Jahr 2017 wieder zweieinhalb Wochen vor den Sommerferien – vom 7. bis 11. Juli – stattfinden. Das bestätigte die Welfenfestkommission der „Schwäbischen Zeitung“. Ursprünglich war eine Terminverschiebung angedacht gewesen, um weiterhin mit Festwirt Michael Rauscher aus Tiefenbach bei Bad Buchau zusammenarbeiten zu können, da er vom 7. bis 11. Juli nicht kann. Da eine Verschiebung aber eine Vielzahl an Hindernissen bedeuten würde hat sich die Kommission mit Rauscher auf eine Vertragsauflösung geeinigt. Nun könnte es sogar ein Almhüttendorf geben.

„Wir wollten eigentlich keine Alternative. Michael Rauscher hat einen super Job gemacht und wir wollten ihn eigentlich nicht von der Leine lassen. Solche Festwirte sind nicht so häufig gesät“, sagt Stadtverwaltungsdirektor Günter Staud. Allerdings hat Rauscher an dem üblichen Termin des Welfenfestes gut zwei Wochen vor Beginn der Sommerferien keine Zeit. Er bewirtet das Bürgerfest in Mengen. Das hatte er auch von Anfang an so kommuniziert. Da die Kommission aber sehr zufrieden mit seiner Arbeit in diesem und dem vergangenen Jahr war, wollte man den Termin verschieben. „Wir hatten uns das aber deutlich einfacher vorgestellt“, sagt Horst Wiest , stellvertretender Vorsitzender der Welfenfestkommission.

Eigentlich habe man das ganze Fest eine Woche nach vorne ziehen wollen, also auf den 30. Juni bis 4. Juli. Doch am Samstag, 3. Juli, ist das Kultur- und Kongresszentrum (Kuko) bereits durch eine andere Veranstaltung belegt. Der traditionelle Heimatabend hätte also auf Sonntag verschoben werden müssen. Denn am Freitag feiern die Abiturienten ihren Abiball im Kuko. Dieser fände dann parallel zur Fahnenübergabe zum Auftakt im Stadtgarten statt, der gerade bei jungen Leuten in diesem Jahr besonders beliebt war.

Und auch andere Schüler würden das Welfenfest verpassen. Die Sechstklässler gehen in diesem Zeitraum ins Schullandheim. Auch läge der Termin direkt vor den Prüfungen an der Realschule. Und damit nicht genug. Der Alternativtermin würde auch noch mit dem kleinen Blutfreitag, dem Weingartener Heilig-Blut-Fest, kollidieren. Darüber hinaus hätte den Schauspielern des Welfentheaters eine Woche Probezeit gefehlt, auch die Kostümausgabe wäre schwierig gewesen.

Drei neue Angebote

Neben der Vielzahl an Gegenargumenten sorgten aber Angebote von drei anderen Festwirten für die endgültige Entscheidung. Diese kamen auf Eigeninitiative auf die Welfenfestkommission zu und boten an, den Ausschank zu übernehmen. „Das hat es noch nie gegeben. Sie sind von sich aus an uns herangetreten“, sagt Wiest nicht ohne Stolz und Staud fügt an: „Viele Dinge hätten wir schon geregelt. Aber das Image des Festes steigt.“

„Wir opfern uns“

Um unter den drei Angeboten nun das passende für Weingarten herauszusuchen, werden Wiest, Staud und Rolf Steinhauser, 1. Vorsitzender der Welfenfestkommission, in den kommenden Wochen das ein oder andere Fest in der Region besuchen. „Das Schöne ist, dass wir nun wählen können. Wir haben jetzt richtig Stress“, sagt Wiest lachend und Staud scherzt: „Wir opfern uns.“

Und auch wenn die Verantwortlichen zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Details preisgeben wollen, scheint momentan eine ganz neue Variante am wahrscheinlichsten. „Der Gedanke geht weg vom klassischen Festzelt zum Almhüttendorf“, sagt Steinhauser. „Verschiedene Essensangebote, die Kleinteiligkeit. Das mögen die Leute.“ Der große Vorteil dabei: „Wir würden uns von anderen Festen in der Region abgrenzen“, meint Wiest.

Bis Mitte Oktober solle eine Entscheidung fallen, schließlich gelte es Verträge zu machen und Klarheit zu schaffen. Mit Festwirt Rauscher habe man sich auf eine Auflösung des ursprünglich bis 2018 laufenden Vertrages geeinigt. Man werde ihn aber nicht aus den Augen verlieren und könne sich in der Zukunft auch eine erneute Zusammenarbeit sehr gut vorstellen.

Etwas mehr Planungssicherheit gibt es durch die Festlegung des Termines jetzt schon für die Schausteller. Denn viele von ihnen absolvieren in den Sommermonaten einen wahren Fest-Marathon. Am Wochenende vor dem Welfenfest wird in Laupheim beim Kinder- und Heimatfest gefeiert, dann geht es nach Weingarten. Im Anschluss daran steht das Seehasenfest in Friedrichshafen an, weswegen eine Verschiebung des Welfenfestes um eine Woche nach hinten auch nicht möglich war. Und dann gibt es ja auch noch das Rutenfest am Wochenende vor Beginn der Sommerferien. Klarheit gibt es im übrigen auch schon für den SV Weingarten: „Der SV wird auf jeden Fall wieder einen Ausschank haben“, sagt Steinhauser.