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Waldfriedhof

Gemeinderat hat keine Vorbehalte gegen Waldfriedhof

Lauchheim / Lesedauer: 2 min

Gemeinderat hat keine Vorbehalte gegen Waldfriedhof
Veröffentlicht:10.04.2014, 12:15

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Hauptthema auf der Tagesordnung in der Gemeinderatssitzung ist die Errichtung eines Waldfriedhofes zwischen Röttingen und Lippach gewesen. Carl-Eugen Erbprinz zu Oettingen-Wallerstein will ihn dort schaffen und braucht hierzu die Gemeindeverwaltung, weil Privatpersonen in Baden-Württemberg keine Friedhöfe betreiben dürfen.

Bürgermeister Werner Kowarsch begrüßte in der Gemeinderatssitzung Carl-Eugen Erbprinz zu Oettingen-Wallerstein, der mit ihm schon mehrere Male über sein Ansinnen gesprochen habe. In Anlehnung an die seit drei Jahren bestehende „Waldruhe Sankt Katharinen“ am Bodensee, die vom dortigen Bodmanschem Rentamt betrieben wird, stellt man sich eine Urnenbestattung im Wald am Erbisberg zwischen Röttingen und Lippach vor.

Mit einer Videopräsentation erfuhr der Gemeinderat von der Bodmanschen Waldruheverwalterin Adina Lauer , wie der Friedhof angelegt ist. Auf befahrbaren Schotterwege gelange man zu den Urnenfeldern, die sich an Bäumen orientieren. Je nachdem, welche Art von Baum gewählt werde seien unterschiedlich die Belegungskosten unterschiedlich, beantwortete die gräfliche Friedhofsförsterin auch dahingehende Fragen aus dem Gremium. Rund um einen solchen Baum habe man dort zwölf Urnen so beigesetzt, dass genug Platz für Besucher der Grabstelle bestünde, und die Namen der Beigesetzten seien in messingenen Täfelchen am Baum vermerkt.

Viele Detalis wollte man aus dem Gremium von Adina Lauer erfahren, darunter wie Trauerfeiern abgehalten würden, die Kosten für die dort geltende 99-jährige Belegung und auch wie zu verfahren sei, wenn Wild- oder Sturmschäden entstünden. Käme ein „Grabbaum“ zu Fall oder müsse wegen Krankheit gefällt werden, pflanze man einen neuen, und bis dessen Stamm den notwendigen Umfang für die Aufnahme der Namensschilder aufweise, bringe man diese an Eichenpfosten an.

Selbst wenn Wildschweine durchs Urnenfeld stöberten, was sehr unwahrscheinlich sei, würden sie der Asche der Beigesetzten nicht beikommen, denn diese sei 80 Zentimeter tief im biologisch abbauenden Gefäß geborgen.

Als Bürgermeister Werner Kowarsch den Gemeinderat um Zustimmung bat, sagte er auch, dass es sich hierbei zunächst nur um den Antrag handele, mit dem die Stadtverwaltung das Ansinnen des Grafen unterstützen wolle. Einstimmig entschied sich das Gremium dafür.

Ortschaftsräte dagegen

Dann fragte Bürgermeister Werner Kowarsch Röttinger Ortschaftsräte, die auf den Besucherplätzen saßen und bekam von Eberhard Weber die Antwort „wir sind dagegen.“

Weber begründete dies auch mit einem befürchteten höheren Verkehrsaufkommens durch Röttingen, wenn die Waldruhe erst einmal Interessenten bis in den Stuttgarter Raum fände. Er gab auch zu bedenken, dass der „westlichste Zipfel“ – so Erbprinz zu Oettingen-Wallerstein zu dem vorgesehenen Waldstück – auf steinigem Grund ruhe, was für einem Friedhof, wo man naturgemäß ständig graben müsse, nicht optimal sei.