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Sieben Bewerbungen für die Landessynode

Wangen / Lesedauer: 3 min

Landeskirche ruft zur Wahl am 1. Dezember auf - Kandidaten stellen sich vor
Veröffentlicht:20.11.2019, 16:21

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Im evangelischen Gemeindehaus haben sich am vergangenen Dienstag, sowohl Laienvertreter als auch Theologen der Kirchenbezirke Ravensburg und Biberach , vorgestellt. Sie stellen sich zur Wahl, um in der Landessynode Stuttgart als Vertreter zu dienen.

Für Martin Luther war klar, dass jeder Christ durch die Taufe zum Priester geweiht wird. Das „Priestertum aller Gläubigen“ dient daher dem Grundsatz Luthers folgend und in diesem Geiste ruft die Landeskirche Stuttgart am 1. Dezember zur Wahl auf. Gewählt werden dann sowohl die Kirchengemeinderäte, als auch die Vertreter der Landessynode.

Die fünf Anwesenden hatten 90 Sekunden Zeit, um sich den Gästen vorzustellen. Nicht zugegen waren Anja Faißt und Heiko Bräuning. Gemäß ihrer kirchenpolitischen Orientierung kamen heute zwei Theologen und drei Laien zu Wort.

Edeltraud Stetter , die den Kirchenkreis „lebendige Gemeinde“ (LG) vertritt, ist Krankenschwester und die christliche Sozialisierung habe schon in der Familie stattgefunden. So pflegte sie ihre Schwiegereltern und ihren Vater über Jahre. Darüber hinaus war sie 30 Jahre lang Kirchengemeinderätin und ist Mitglied der 15. Landessynode sowie in der Landeskirchlichen Gemeinschaft. Sie möchte sich für die Kinder -und Jugendarbeit stark machen. Jutta Henrich gehört der „Offenen Kirche“ (OK), einer evangelischen Vereinigung in Württemberg an. Die Bibliothekarin kann auf viele Jahre mit ehrenamtlicher Arbeit in dieser Kirche zurückblicken. Sie erklärt, dass es von der Zusammensetzung der Landessynode abhängt, wie die Weichen der Kirche gestellt werden. Daher möchte sie sich durch ihre gewonnene Erfahrung und geleitet durch das gut Wort Gottes, hier mit einbringen.

Auch zur OK gehört Hellger Koepff. Er ist scheidender Dekan in Biberach und möchte für die Synode antreten, da sie eine starke Stimme brauche. Er möchte die Interessen Oberschwabens vertreten, Kirchengemeinden und die Menschen darin in ihrem Handlungsspielraum stärken.

Simon Blümcke ist der erste Bürgermeister von Ravensburg. Er gehört dem Kreis „Evangelium und Kirche“ (EuK) an. Der Zweifel an der Kirche habe ihn dazu gebracht sich mit der Kirche zu beschäftigen. Über die Diskussion zur Segnung gleichgeschlechtlicher Paare sei er sehr enttäuscht gewesen und wollte daher austreten aus der Kirche. Auf den Rat seines Vaters hin „ Wer austritt, kann auch nichts bewirken“, setzt sich Blümcke nun gemeinsam mit Pfarrer Philipp Jägle, der auch als Kandidat anwesend ist, dafür ein, dass die Kirche als Schatz begriffen wird, der in jeder Generation aufs Neue entdeckt und investiert werden will. Jägle ist Pfarrer in der Stadtkirche Ravensburg und kandidiert auch, weil er in der Kirche einen Raum sieht, den er mitgestalten könne.

Moderiert wurde der Abend von Brunhilde Raiser. Sie ist die Geschäftsführerin des evangelischen Bildungswerks Oberschwaben. Gleich zu Beginn kündigte sie vier Themenschwerpunkte an, die es galt von den Kandidaten – und innen beantwortet zu werden. Darin ging es zum einen um die Bedeutung des Kreuzes in der Gesellschaft. Koepff meinte dazu, dass das Kreuz nicht als Kampfsymbol, sondern vielmehr als verbindendes Zeichen gesehen werden solle. Edeltraud Stetter sieht im Kreuz ein Identitäts -Glaubens- und Erlösungszeichen. Über weitere Themen wie Umwelt, Zusammenspiel von Kirche und Diakonie sowie die Bedeutung von geistlicher Führung wurde mit den Anwärtern -und innen diskutiert. Bereitwillig beantworteten die fünf Kandidaten auch die Fragen der Gäste.