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Schillerstraße

Polizei schießt in Wangen randalierenden Mann ins Bein und in die Hüfte

Wangen / Lesedauer: 3 min

Polizei schießt in Wangen randalierenden Mann ins Bein und in die Hüfte
Veröffentlicht:15.06.2013, 15:25

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Tag eins nach der Schießerei in der Wangener Schillerstraße. Auch am frühen Samstagnachmittag ist der Tatort zwischen der Engel-Apotheke und dem Gasthaus Baumgarten weiträumig abgesperrt. Streifenwagen machen eine Zufahrt unmöglich, Polizisten weisen Passanten freundlich daraufhin, dass sie einen Umweg zu nehmen haben. Am frühen Morgen sind Beamte der Landespolizeidirektion Tübingen eingetroffen, die die Ermittlungen koordinieren und von den Kollegen der Kripo Ravensburg unterstützt werden. Es geht in erster Linie um die Spurensicherung eines Vorfalls vom Freitagabend, der für die ansonsten beschauliche Allgäustadt eher ungewöhnlich ist.

Bereits kurz nach 18 Uhr wurde der Polizei am Freitag ein Verdächtiger gemeldet, der in der Robert-Mayer-Straße eine Wohnungstür beschädigte. Er wurde dabei vom Wohnungseigentümer überrascht und festgehalten. Vor dem Eintreffen der Polizei konnte der Täter jedoch flüchten. Wenig später gingen weitere Anrufe über Notruf und direkt beim Polizeirevier Wangen ein, in denen von einer auffälligen Person die Rede war. Nach diesen Meldungen war der bis dato unbekannte Mann mit einem Messer bewaffnet in der Friedrich-Ebert-Straße unterwegs. An einem Waffengeschäft in der Bindstraße versuchte er, mit einem Gegenstand die Schaufensterscheibe einzuschlagen. Dass der Gegenstand, wie ursprünglich vermutet, eine Eisenstange war, konnte die Polizei am Samstag nicht mehr bestätigen.

Kurz nach 19 Uhr wurde der 27-Jährige bei der Fahndung von Polizeibeamten in der Schillerstraße festgestellt, als er dort an mehreren geparkten Fahrzeugen die Scheiben zerstörte. Hier griff er, laut Polizeibericht, die Beamten gezielt mit einem Messer an. Trotz Aufforderung, die Waffen, mehrere Messer, niederzulegen, und dem Einsatz von Pfefferspray habe der Mann seine Attacken fortgesetzt. Die Beamten gaben daraufhin mehrere Schüsse auf den Mann ab. „Die Kollegen sind in akuter gesundheitlicher, vielleicht auch in Lebensgefahr gewesen“, sagte Polizeisprecher Peter Korn am Samstag auf SZ-Anfrage. Der gewalttätige und randalierende Mann wurde durch Kugeln im Hüft- und Beinbereich verletzt. Trotz seiner Verletzungen, so die Polizei, setzte er sich bei der Festnahme weiter zur Wehr. Hierbei zogen sich die Beamten leichte Verletzungen zu.

Der 27-Jährige wurde zunächst notärztlich behandelt und vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus transportiert. Hier wurde er noch am Abend operiert. Es besteht, laut Polizei, keine Lebensgefahr. „Der Mann ist aber noch nicht vernehmungsfähig“, so Korn. „Wir sind noch in einem relativ frühen Stadium der Ermittlungen.“ Aussagen zu Hintergründen und Motiv des Mannes seien deshalb noch nicht möglich. Auch zu der Frage, wie viele Polizisten bei der Schießerei beteiligt waren und ob es Augenzeugen gab, wollte Korn gegenüber der SZ noch nichts sagen.

Bis in die späteren Nachmittagsstunden des Samstags war der Tatort in der Schillerstraße abgesperrt. „Die Spuren müssen gesichert und der Tatort vermessen werden, um gegebenenfalls eine Rekonstruktion des Vorfalls machen zu können“, sagt Korn. „Das alles dauert eben seine Zeit.“ Die Ermittlungen zum Schusswaffengebrauch wurden von der Landespolizeidirektion Tübingen übernommen. Sie werden von Beamten der Kriminalpolizei Ravensburg unterstützt. Eine übliche Vorgehensweise, so Korn, um möglichst neutrale und objektive Ermittlungen zu garantieren.